Chapter 7

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Es war nun schon mein dritter Drink, Joe hatte mir davon abgeraten, aber ich wollte ihn trotzdem.
Es tat gut die Sorgen für einen Moment zu vergessen, auch wenn ich wusste das ich meine Probleme nur noch weiter hinauszögerte.
Ich hatte mich noch nie betrunken, und auch jetzt war ich es nicht.
Mein Hirn funktionierte noch gut und mir war auch nicht schwindelig.
Wahrscheinlich hatte mir Joe extra die nicht allzu hart Variante gegeben.

Joe eilte beschäftigt zu den Kunden und hatte alle Hände voll zu tun, ich sah die Schweissperlen auf seiner Stirn und legte meine in Falten.

Als Joe gerade hinter der Theke stand und mit geübten Handgriffen einige Drinks mischte, nahm ich all meinen Mut zusammen und beugte mich zu ihm vor.
"Ich weiss du kennst mich nicht, aber könnte ich vielleicht bei dir schlafen? Es wäre nur für eine Woche oder so, und ich würde auch dafür arbeiten, du versinkst ja darin."

Joe lächelte sein weises lächeln und ich fragte mich was der alte Mann nicht schon alles erlebt hatte.
"Natürlich kleine, ich wohn gleich obendran, und hab noch ein kleines Zimmer frei. Es ist nicht gross und auch..."

"Das ist kein Problem", unterbrach ich ihn freudig, es war bestimmt gemütlicher als mein ehemaliges in der Villa.
Joe lachte tief und winkte mich dann zu sich.

Ich stellte meine Tasche hinter die Theke und eilte dann zu ihm.
Er hielt mir eine enge schwarze Schürze hin in deren Seitentasche ein Notizblock mit Kugelschreiber steckte.

Während ich sie mir anzog und sie zuvand, erklärte er mitr im Schnelldurchlauf meine Aufgabe.

"Also, du gehst zu jedem neuen Kunden und nimmst seine bestellung auf, es sei denn er sitzt an der Bar, dann übernehme ich. Du zeigst mir die Bestellung und ich zeige dir wie man den Drink mischt.
Dann bringst du ihn zu den Leuten und nimmst das Geld entgegen.
Das ist alles, schaffst du das?"

Ich nickte aufgeregt, ich hatte noch nie einen Job gehabt, und wollte Joe nicht enttäuschen.
Ich beschloss mein bestes zu geben und lief wieder vor die Theke.

Ich lächelte Joe noch einmal dankbar an und er nickte freundlich, bevor ich mich an die Arbeit machte.
Die Musik verlieh mir Fröhlichkeit und mit federnden Schritten lief ich auf einen runden Tisch zu, an dem fünf Jungs in Schwarz sassen.

Mit Schwung holte ich den Block heraus und stellte mich lächelnd vor sie.
"Was darf ich euch bringen?"

Die Gespräche verstummten und die Jungs musterten mich von Kopf bis Fuss, bevor sie anfingen zu grinsen.
"Joe, deine Bar wird immer besser", murmelte ein kleiner Junge der ziemlich schmächtig aussah.

"Halt die Klappe Jonny", ein schwarzhaariger Junge lächelte mich freundschaftlich an und meinte:
"Ich kenn dich doch, du warst doch gestern da, mit deinen Freundinnen?"

Mein Lächeln versteinerte sich und ich nickte kurz.
"Was treibt dich denn an, hier zu arbeiten?"
Der Junge sah mich kurz spöttisch an.

Meine Augen verengten sich zu Schlitzen und ich musste mich kurz sammeln bevor ich meinen freundlichen Ton wiedergefunden hatte.

"Freiheit."

Der überhebliche Gesichtsausdruck auf dem Gesicht des Jungen verschwand und er lächelte nun ehrlich.
Etwas verwirrt schüttelte ich den Kopf.

"Naja, wir nehmen alle das gleiche, sag Joe einfach wie immer."

"Naja, ich mache die Drinks, aber ich werde es ihm sagen."

Ein Junge der an der Wand lehnte begann zu prusten.
"Du? Du kannst wahrscheinlich nicht mal ein Glas abwaschen,"
Ich biss mir auf die Lippen und drehte mich ohne Worte um.

Ich lief geschickt zwischen den Menschenmassen hin und her, mittlerweile waren es immer mehr geworden.
Ich nahm noch einige Bestellungen auf und brachte alle zu Joe.

"Gut, also beginn mit del Drink der Jungs. Ich hab dir nen Zettel geschrieben, was du rein tun musst, klar?"
"Klar", ich nickte und las es durch.

Ich suchte in den verstaubten Regalen nach den richtigen Flaschen und schüttete die angegebene Menge in den Mixbecher.

Dann schüttelte ich ihn und leerte ihn in fünf der kunstvoll verzierten Gläser.
Dazu steckte ich noch ein Stück Zitrone hin und schnüffelte.
Es rich gut, aber irgendetwas sagte mir dass etwas fehlte, was gar nicht auf dem Zettel stand.

Ich überlegte eine Weile und schüttete dann mit gezielten Handgriff etwas von dem hinein, was ich für richtig empfand.
Ich hatte einfach nicht wiederstehen können und hatte schon beim ersten Drink nicht auf ihn gehört.

Ich stellte alle Drinks auf ein schwarzes Tablett mit roten Mustern und eilte wieder zum Tisch.

"Hier", meinte ich knapp und stellte jedem der Jungs ein Glas vor die Nase.

Dann stemmte ich die Hände in die Häfte und sah sie reglos an.
Es sollte so aussehen als wäre es mir egal, doch innerlich platzte ich fast vor Nervosität.

Der schwarzhaarige Junge schlürfte einen Schluck und sah dann mit grossen Augen zu den anderen.

Oh nein, ich wäre am liebsten im Boden versunken. Wenn sie es nicht mochten wurde ich wahrscheinlich sofort gefeuert.

Nun probierten auch die anderne, denn sie schienen von der Reaktion ihres Kumpels genauso verwirrt wie ich.

"Scheisse man", der Junge der sich vorhinn über mich lustig gemacht hatte, sein Kumpel hatte ihn Marcus genannt, hielt prüfend das Glas vor seine Augen.

"Was hast du da reingetan?"
Die Röte schoss mir ins Gesicht und ich trat unwohl von einem Bein aufs andere, als mich die fünf anstarrten.

"Naja, ich dachte da fehlt noch was und hab deshalb eine Zutat hinzugefügt.
Aber ich kann euch auch neue machen..."
Unsicher sah ich von einem zum anderen.

"Spinnst du?"
Der schwarzhaarige begann zu lachen und meinte dann.
"Der Drink hat noch nie so gut geschmeckt!"

Meine Augenbrauen schossen in die Höhe, ich hätte mit allen möglichen Reaktionen gerechnet.
Dass sie lautstark nach Joe rufen würden und sich beschwerten, oder dass sie die Gläser zertrümmert hätten und wütend rausgestapft wären.
Aber das sie es toll fanden, das kam unerwartet.

Ein grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich beobachtete erfreut wie die Flüssigkeit in Windeseile aus den Gläsern verschwand.

"Wie heisst du eigentlich?"
Der schwarzhaarige Junge sah mich an und als ich nicht antwortete fügte er hinzu:
"Also das sind Jonny, Marcus, Tim, Samuel und ich bin Mike."

Ich lächelte und meinte dann;
"Ich bin Tessa."

Und ja vorhinn hab ich cloe geschrieben, doch wie es scheint will sie wirklich nochmal neu anfangen.
Und dazu gehört auch ein anderer Name, oder?
Wie dem auch sei, viel Spass beim nächsten Kapitel,
Eure tala

This is Life *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt