Chapter 6

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Meine Haare zu einem lockeren Dutt gebunden trat ich in die Küche, mein Outfit hatte mir meine Mutter heute bereitgelegt, doch ich hatte einfach eine schlichte enge Jeans, ein bequemes lockeres Sweatshirt und eine schwarze Lederjacke angezogen, keinen Schmuck und normale Stiefel.

Geschminkt hatte ich mich nicht und das fiel auch meiner Mutter auf, die schon bei meinem Hereinkommen am liebsten schreiend davon gelaufen wäre.
Sie warf mir einen enttäuschten Bluck zu und stellte mir dann einige Trauben und eine Banane hin.

"Was wird das?"
Ich sah sie mit gerunzelter Stirn an.
Das machte sie sonst nicht, es sei denn sie wollte etwas von mir.
Und erst recht tat sie es nicht weil sie es gar nicht konnte. Sie konnte nichts was nicht mit Mode zu tun hatte.

"Sweatheart," mit einem verstehenden Lächeln setzte sie sich zu mir.
Da kam mir schon eine dunkle Vorahnung.
"Nein...?"
Ich schob die Trauben von mir und wollte aufstehen als sie mit unnatürlicher Ruhe "setzt dich wieder hin", sagte.

Ich gehorchte wiederwillig aber alles in mir sträubte sich, weiter zuzuhören, denn ich wusste dchon was kommen würde.
Susen und Ruby hatten mich verraten. Und genauso war es auch.

"Schau, deine Freundinnen haben sich solche sorgen gemacht, ach was für liebe Mädchen, jnd haben mir alles erzählt.
Und ich möchte dass du nicht mehr dort hin gehst ja? Dort ist nichts was man dir bieten könnte."

"Ach nein?", ich starrte sie an, wieso konnte sie mich nie verstehen?
"Dort ist etwas was ich nie haben werde und zwar Freiheit, und wenn du ruby und Susen schon so magst dann nimm sie doch als Tochter! Ich will das nicht mehr sein!"
Ich sprang auf und rannte die Treppe hoch, während ich mich zu ihr umblickte
.
Ihr Lächeln war eingefroren und erlosch dann, in Sekunden wurde sie zu der Frau die ich hasste.
Sie begann etwas u schreien, doch ich verstand sie nicht, ich hatte die Tür geschlossen und suchte die wichtigsten Dinge zusammen und stopfte sie in meine grosse Handtasche.
Dann schnappte ich mir mein Taschenmesser und schob es in meinen Ausschnitt. Man konnte ja nie wissen.

Ich atmete kurz durch und war froh, dass ich diese Entscheidung gerade traf. Dann öffnete ich die Tür und rsnnte die marmortreppe hinunter, und durch die grosse Eingangshalle.

"Bleib sofort stehen! Das wagst du nicht du undankbares verzogenes Gör!"

Ich rannte weiter und öffnete die schwere Holztür, die nach aussen Aufschwang.
Dann drehte ich mich um:
"Und wie ich es tue! Das verbietest du mir nicht. Niemehr!"

Dann schloss ich die Tür vor der Nase meiner stinksauren Mutter die ich noch von weitem schreien hörte und rannte über das Kies.

Der Himmel war wolkenbehangen und die Sonne strahlte nur verwinzelt hindurch, sodass es merklich abkühlte.

Ich rannte zu der Bushaltestelle zwei Blocks weiter und setzte mich auf die Bank.

Erst als ich einstieg und mich neben die anderen Passanten setzte, bemerkte ich was ich getan hatte.
Ich hatte mein ganzes Leben weggeworfen. Und bereute es nicht einmal.

Doch ich war noch immer wütend und wusste nicht wohin ich jetzt gehen sollte.
In spätestens zwei Tagen würde meine Mutter eine Vermisstenanzeige erstatten und dann müsste ich mich verstecken.
Ich schüttelte den Kopf und beschloss wieder dort hin zu gehen, wo es mir so gut gegangen war.

In den Club von gestern.

Also sah ich aus dem Fenster und beobachtete wie sich die Umgebung veränderte und als mir die Strasse bekannt vorkam, stieg ich aus.

Der Club hatte fast keine Gäste und nur einige jungs und Mädchen lümmelten auf den Bänken herum.

Ich lief zielstrebig auf den Baarkeeper zu und dieser hob eine Augenbraue als er mich erkannte.

"Bist du nicht die kleine die mit Lucas hier war?"

Ich setzte mich frustriert auf einen der hohen Stühle und betrachtete die schmutzige Theke.
"Nein, wir haben uns bloss kennengelernt, mehr nicht."
Ich sah hoch und der Baarkeeper lehnte sich mit seinen breiten Armen an die Theke.
"Na wenn das so ist geht der Drink aufs Haus. Lucas Freunde sind auch meine Freunde."

Ich lächelte traurig und schüttelte den Kopf.
"Wir sind keine Freunde."

Der Mann hielt inne und runzelte die Stirn, dann rückte er einen Hocker zu mir und setzte sich.

"Hier ist um diese Tageszeit sowieso nichts los. Erzähl deine Sorgen dem alten Joe."

Ich kannte ihn nicht und es ging ihn ja eigentlich auch nichts an, doch irgendwie sah ich, dass er wirklich bereit war mir zuzuhören, ohne Vorurteile und Beeinflussung wegen meinem Stand.

Also begann ich zu erzählen.
Von meinem Geburtstag, dem Zwischenfall mit Lucas Mutter, das Tanzen bei dem ich mich so frei wie noch nie gefühlt  hatte, sogar den Teil mit Lucas erzählte ich, wobei Joe kurz schmunzelte. Ich endete mit dem Streit bei mir zuhause und dass ich endlich mein eigenes Leben leben wollte.

Joe sah mich eine Weile nachdenklich an.
Dann umfasste er grossväterlich meine Hand mit seiner grossen und meinte:
"Dass du dort hineingeboren bist, kannst du nicht ändern.
Aber es ist dein Leben, und niemand soll dir vorschreiben wie du es zu leben hast."

Verblüfft von seiner tiefgründigen Antwort schwieg ich einfach und kippte den Drink hinunter, den er mir bereitgestellt hatte.

Ich sass dort bis es dunkel wurde, ass mein Sandwich und beobachtete die Leute.
Zu Anfang hatte ich mir noch vorgestellt wie ich wieder nach Hause gehen würde und sich alles ändern würde.
Doch je länger ich auf dem Hocker in der Bar sass, desto mehr wurde mir bewusst dass es naiv war, das zu glauben.
Und als die ersten Gäste begannen zu tanzen stand mein Entschluss fest.
Ich ging nicht zurück.

Würdet ihr zurückgehen?
Begründet wieso, was würde euch dort halten? Oder eben nicht?
Lg
Rebella

This is Life *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt