Es war kein Hausdach wie ich es erwartet hatte.
Es zeigte nicht einen schmutzigen und mit Bierdosen verseuchten Boden.
Man hätte es erwartet, so wie das Haus darunter aussah.
Doch niemals hätte ich mit dieser Schönheitsoase gerechnet, die sich mir hier bot.
Der Boden war schmutzig ja, aber er machte nur einen Schmalen weg der ganzen Anlage aus.
Da waren Pflanzen.
Grüne, leuchtende, grosse und gesunde Pflanzen die sich aus ihren Töpfchen selbstständig gemacht hatten und sich die Eisenstangen hinauf rankten, die an allen vier Ecken des Daches angebracht waren und mit je einem Scheinwerfer auf die Pflanzen und die hellen Blüten leuchteten.
Die grossen Grünen Blätter verdichteten den Weg den man entlang laufen konnte und ab und zu streckte eine sanfte rosa Blüte ihre weichen Blätter aus dem Schützenden Dickicht.
Es war verwildert der Garten, Jemand hatte ihn wohl schon vor langer Zeit aufgegeben.
Aber die Natur nicht, sie hatte sich durchgekämpft und nun hatten die Pflanzen die Macht auf diesem Dach übernommen.
Es war so wunderschön wie die Blätter im Mondlicht glitzerten und sich zu den Sternen hinauf reckten.
Diese durchbrachen die dunkle Nacht wie viele kleine Glühwürmchen, die auf dem Dach herum schwirrten wie mini Laternen.
Es war wahnsinnig wie dieser Fleck Natur auf dem Hintergrund der heruntergekommenen Stadt aussah.
Wie eine Oase in der Wüste.
Sie spendete Hoffnung wie ein Licht in der Dunkelheit, obwohl es nur ein so kleiner Ort im grossen Ganzen von Zerstörung und Armut war, der mir vorkam wie das Paradies.
Klar, in meinem alten Viertel konnte man in jeder Grünanlage so etwas sehen, aber trotzdem war es etwas besonderes.
Nicht so perfekt angeordnet und kontrolliert von Menschen und Maschinen.
Sondern frei, unbeschwert und viel sanfter.
Keine Pflanze kam der anderen in die Quere, sie lebten in einem klangvollen Dasein und überlebten Jahr für Jahr auf diesem Hausdach.
Dann spürte ich im kalten Abendwind Lucas Wärme hinter mir und drehte mich zu ihm um.
"Das ist einfach...wow."
Flüstere ich und er nickte grinsend.
"Hier komme ich immer hin wenn ich alleine sein möchte, hier kann man sich selbst sein, eine Pause von Leben haben, verstehst du?"
Ich beobachtete ihn leicht lächelnd, der böse Junge mit dem weichen Kern.
"Möchtest du denn jetzt alleine sein?"
Er richtete die grünen Augen auf mich.
"wenn das bedeutet mit dir zusammen alleine zu sein dann ja, für immer."
Meine Augen wurden gross, solche Worte hätte ich am allerwenigsten von ihm erwartet, ihm der sich einfach alles nahm was er wollte.
Ich konnte mir nicht verkneifen rot zu werden, was seine Augen funkeln liessen.
"Komm mit, ich zeige die die Hängematte."
Ich blinzelte und folgte ihm, ohne es wirklich zu merken hatte ich meine Hand in seine Geschoben und es fühlte sich nicht einmal falsch an.
Sondern warm, richtig und einfach perfekt.
Schnell lief ich ihm
Hinterher und spürte dabei wie der Wind meine Haare zurückstrich und unter meine Kleider glitt, und mir eine Gänsehaut verpasste.
Dann blieb er auf dem kleinen Platz stehen, auf dem in der Mitte eine alte und schmutzige Hängematte stand.
Auf den Ersten Blick nichts Besonderes, doch er setzte sich hinein und zog mich mit einem Ruck mit.
Ich stolperte und plumpste neben ihn, während er seinen Arm um meine Hüfte schon und mich näher zu sich zog.
"Lucas.."
"Sscht, schau hinauf."
Flüsterte er und ich lehnte den Kopf an seine Schulter.
Es war berauschend ihm so nahe zu sein, aber es machte mir nichts aus.
Vielmehr hatte ich das Gefühl an seine Seite zu gehören, dass ich erst jetzt richtig Vollständig war.
Kurz konnte ich nicht von ihm, seinem markanten Kiefer und diesen Fesselnden Augen weg sehen.
Aber dann wandte ich mein Gesicht dem Mond zu und öffnete die Augen.
Es war das Schönste was ich je gesehen hatte.
Über mir erstreckte sich der Himmel, der die Sterne wie Diamanten auf sein schwarzes Kissen gebettet hatte.
Und das Prunkstück, der Mond mit all seinem hellen Licht und den Fluten an Licht, die auf uns hinab strahlten, stand direkt in der Mitte, als hätte er sich extra für uns so koordiniert.
Dort wo ich lebte waren immer irgendwelche Lichter an, den Sternenhimmel sah man so gut wie nie, erst recht nicht weil einem der Blick durch die nächsten Hochhäuser versperrt wurde.
Und das schönste, am Rand meines Blickfeldes, schlossen sich die Pflanzen in einem weiten Kreis um den Himmel, als wollten sie ihn schützen und sanft umarmen.
Die feinen Knospen ragten in das Dunkel hinein und waren wie kleine Farbspritzer auf der dunkeln Unterlage.
Es war das schönste Bild das meine Augen je zu Gesicht bekommen hatten.
"Oh mein Gott, das ist einfach...wunderschön."
Dann spürte ich Lucas Blick auf mir, und als ich meinen Kopf zu ihm drehte, berührten sich beinahe unsere Nasen.
Er sah nur mich an, während er redete.
"Ja das ist es."
Mein Lächeln verschwand langsam, und plötzlich war es nicht mehr dieser Wunderschöne Garten indem wir sassen, der meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahm, sondern diese Wundervollen Augen.
Sie liessen mich nicht los und das wollte ich auch nicht.
Dann spürte ich seinen heissen Atem auf meinen Lippen und alles in mir schlug Alarm, auf eine nicht einberechnete Handlung.
Doch ich bewegte mich nicht und jede Zelle meines Körpers spürte die Wärme, die den eisigen Wind langsam vertrieb.
Dann küsste er mich.
Lucas küsste mich, ohne einen Moment des Zögerns spürte ich seine weichen Lippen auf meinen und alles in mir explodierte.
Dieses Gefühl, es war eine Art Krampf in meinem
Bauch; gemischt mit dem stärksten Herzflattern dass ich je gehabt hatte.
Doch irgendwie war ich so geschockt davon, dass er nach allem was er zu mir gesagt hatte um mich von sich weg zu stossen, mich plötzlich wollte.
Abrupt löste ich mich von ihm und ehe ich es mir versah, und wirklich nicht absichtlich, mein Hirn war zu dieser Zeit längst kaputt, verpasste ich ihm eine Ohrfeige.
Er blinzelte kurz und fasste sich dann schief grinsend an den Kiefer.
"Du hast schneid Prinzessin."
Ich kapierte erst jetzt was ich getan hatte und schlug mir die Hand vor den Mund, der noch immer brannte wie verrückt, als hätte sich sein erster Kuss tief in mich hinein gebrannt.
Und auf eine Art hatte er das auch, denn ich würde es niemals wieder vergessen können.
"Tschuldige." Nuschelte ich leise und hätte mich ohrfeigen können.
Mein Gesichtsausdruck musste wohl ziemlich komisch gewesen sein, denn er begann zu lachen.
Wirklich echt, seine tiefe Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken und ich wollte ihm beleidigt auf die Brust schlagen, ich fand es wirklich nicht passend in diesem Moment zu lachen.
Doch dieses Mal reagierte er schneller und fing meine Hand ab bevor sie ihn traf.
Kurz sah ich von ihr zu ihm, dann schüttelte er den Kopf.
"So leicht willst du mir wohl mein Glück nicht geben."
Knurrte er und bei seinen Worten schienen heisse Funken auf mich nieder zu regnen.
Dann zog er mich so nahe an ihn heran dass kein Tennisball mehr zwischen uns gepasst hätte.
"Aber so leicht gebe ich auch nicht auf."
Dann küsste er mich erneut.
Dieses Mal sprudelte die Wärme in Massen auf mich ein und ich versank vollkommen in diesem einen, langen und unendlich sanften Kuss.
Nie hätte ich es von ihm erwartet, das er vor mir diese harte Schale ablegte.
Aber er tat es und es war wahnsinnig schön.
Langsam entspannte ich mich ins einen Armen und er strich mit einer Hand prickelnd über meine Hüfte, bevor er seinen Arm um meine Taille schlang und noch näher zu sich zog, obwohl ich bereits bezweifelte dass es noch näher ging.
Langsam vertiefte er den Kuss und es vergingen Welten, bis ich wusste wo ich und wo er war.
Ich löste mich nur um zu atmen, während ich meine Arme um seinen Hals legte, und er den Kuss nun völlig dominierte.
Dann hörte ich ein Krachen am Himmel und kurz darauf die ersten Wassertropfen.
Sie prasselten zuerst auf die Pflanzen und danach auf uns.
Ich spürte die schweren Tropfen auf meinen Kleidern, wie sie sich durch meine Kleider frassen und kühl auf meine erhitzte Haut trafen.
Bei meinem Gefühlszustand wunderte ich mich dass es nicht zischte oder dampfte, aber trotzdem konnte ich meine Lippen nicht von seinen lösen, die so fesselnd und wunderbar weich waren.
Ich versank wieder in seinen Küssen, bis eines der grossen Blätter unter dem Gewicht des angesammelten Wasser sich nach unten beugte und sich das Wasser direkt über unsere Köpfe ergoss.
Erschrocken fuhr ich zusammen, durch den Schock der Kälte liessen wir voneinander ab.
Dann sah ich langsam zu ihm hoch, meine Haare waren nun völlig durchnässt und auch das T-Shirt klebte an meiner Haut.
Ich kam mir vor wie ein begossener Pudel, doch Lucas Blick fuhr brennend über mich hinunter, was mir das Gefühl gab gleich wieder zu trocknen.
Aber auch er sah besser aus als all die Models die ich mir in den Magazinen immer mit meinen Freundinnen angesehen hatte.
Das Wasser hatte sich in sein Schwarzes Shirt gesogen und ich konnte deutlich seine Muskeln erkennen.
Die schwarzen Haare hingen ihm nass ins Gesicht und vereinzelte Tropfen fielen von den Haarspitzen auf seine vollen Lippen, seine markanten Wangen Knochen verliehen ihm etwas geheimnisvolles, und seine Augen schienen zu glühen.
Es war für mich beinahe nicht zu glauben wie schön er wirken konnte.
"Komm", grinsend hielt er mir die Hand hin und lachend nahm ich sie.
Er zog mich mit sich, runter vom Dach, dass ich nur ungern verliess, jedoch als ewige Oase in meinem Hirn speicherte.
Dann folgte ich ihm und mein Lachen klang an den Häusern wieder, die alle so dunkel und trostlos da standen.
Doch für mich war es besser als ein Märchenschloss.
Wr rannten über die verlassene Strasse, der Regen war nur zu sehen wenn wir an einer hell leuchtenden Strassenlaterne vorbei rannten, die uns kurz etwas Licht spendete.
Aber ich liebte das Geräusch des Regens, wie er auf die Dächer und den Boden trommelte, im Einklang mit unseren Füssen.
Mitten auf der Strasse wirbelte er mich herum, ich sah in den Himmel und drehte mich, das schönste Gefühl dass ich jemals hatte.
Keine Sekunde liessen wir einander los und rannten danach weiter die Strasse entlang.
Ich hatte schon lange keine Orientierung mehr, alles was für mich zählte war dass er neben mir war.
Unsere Kleider waren mittlerweile bis auf die Haut durchnässt und meine Haare klebten an meinem Rücken.
Doch die Kälte störte mich nicht, ich vergass sie einfach.
Vielleicht weil andauernd warme Schauer von unseren Händen in mich hinein rauschte.
Schliesslich erreichten wir das kleine Haus, das genau gleich wie alle anderen in der dunkeln Nacht erstarrt war und an dessen Backsteinwänden der Regen in Strömen hinunter floss, über die verschlossenen Fenster und die überfüllten Regentonnen.
"Komm."
Er lief mit mir an der Hand die Stufen zu der Wohnungstür aus Holz, deren Lack bereits abblätterte.
"Mit rein?"
Fragte ich mit grossen Augen und sein Grinsen wurde schelmischer.
"Wenn du nicht hier draussen übernachten willst?"
Mein Lächeln kehrte wieder zurück, auch wenn es etwas verlegener war, denn in seinem Haus war es etwas ganz anderes als auf einem fremden Dach.
Viel intimer und enger.
Dann aber nickte ich und er stiess die Türe auf, warme Luft stieg uns entgegen und erst jetzt fühlte ich die eisigen Kleider auf meiner Haut.
Als wir durch den Gang stolperte der enger war als ich gedacht hätte, hinterliessen wir eine Spur aus Regentropfen auf dem abgenutzten farbigen Teppich.
Die Zimmer waren bereits dunkel, doch als wir auf die Treppe zuliefen und ich ihm kichernd auf die ersten Stufen folgte, hörten wir ein leises tappen hinter uns.
Kurz drehte ich mich um und sah seinen kleinen Bruder, der uns mit grossen Augen ansah.
Als er mich sah hellten sich seine Augen auf und er winkte leise.
Ich lachte leise und winkte zurück, der kleine sah wirklich zum anbeissen süss aus, wie er im viel zu grossen blauen Pyjama und er Tür stand und uns unter zerzausten Haaren ansah.
Keine Frage, später würde er wie sein Bruder Mädchenherzen in Reihen erobern.
Dann sah ich zu Lucas, der einen Finger vor die Lippen hielt und seinem kleinen Bruder zuzwinkerte.
Dieser lachte nur leise und hell und verschwand dann wieder in seinem
Zimmer.
Dann kamen wir oben an, der schmale Gang enthielt nur zwei Türen, und auf eine Strebte er an.
Dann öffnete er sie und mit leichtem Knarren ging sie auf, sodass ich so leise wie möglich hindurch schlüpfen konnte.
Erst als die Tür hinter mir ins Schloss fiel sah ich wieder zu Lucas.So meine Sternchen, ich hoffe von Herzen dass ihr euch die Szene auf dem Dach so gut vorstellen konntet wie ich,und dass sie euch gefallen hat.
Viele Autoren sagen dass sie ab einer bestimmten Anzahl von Votes und Kommentaren weiterschreiben, ich wurde gefragt wieso ich es nicht auch so mache.
das ist ziemlich einfach, denn es macht mir Spass zu schreiben und ich will euch nich zum kommentieren zwingen, oder mein Buch zu einer Warteschlange mit Bezahlung machen.
Natürlich freue ich mich trotzdem wenn ihr Votet denn dann zeigt es mir ob es euch gefällt, genauso wie bei Kommis. Aber kommentiert mal, ob ihr gerne wollt dass ich das mache:3
Ja, ansonsten bis zum nächsten Kapitel
Love ♡
Tala
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This is Life *beendet*
Teen Fiction•Er rieb sich seine Wange und grinste schief, während ich geschockt auf meine Hand sah. „So leicht willst du mir mein Glück wohl nicht geben. Aber so leicht gebe ich auch nicht auf."• Sie kommt aus der Oberschicht, kennt keine Probleme und ist den g...