Chapter 14

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Ich war noch immer geschockt von dem Erlebnis, immer wieder hörte ich den Schuss und den Schrei der Mutter vor mir, er war mir durch Mark und Bein gegangen.
Lucas stand noch immer da und starrte dem Wagen hinterher, der jedoch schon längst nicht mehr zu sehen war.
Ich fasste mich, als ich daran dachte wie der Junge noch vor wenigen Minuten mit mir geredet hatte, und lief ebenfalls auf Die Menge zu. Lucas hielt mich nicht auf, er schien allgemein nichts um sich wahr zu nehmen.
Ich bahnte mir einen Weg durch die gebückten Leute, die allesamt versuchten irgendwie zu helfen, sich jedoch gegenseitig im Weg standen.
Als ich es bis nach vorne geschafft hatte, zog sich mein Bauch schmerzhaft zusammen.
Das Baby auf dem Rücken der Frau schrie und strampelte mit den kleinen Beinchen, während sie selbst den kleinen Körper in den Armen hielt und lautlos schluchzte, während sie mit ihrem benommenen Kind sprach und ihm immer wieder über die Wange strich.
Der Blick des Jungen war weit entfernt, als er seine Mutter ansah, die ihn verzweifelt am einschlafen hinderte.
Ich konnte seine Wunde nicht genau erkennen, doch sein gesamter Haarschopf hatte sich rot gefärbt und das Blut rann über sein Gesicht auf die Hände der Frau.
In der Schule hatten wir oft geübt, was wir in solch einem Fall tun mussten, es war immer total langweilig gewesen, und jeder hatte es schnell erledigen können, wenn er mit vor zeigen an der Reihe war.
Doch das hier war anders. Ich war nun an einem Wirklichen Tatort, und konnte zusehen wie das Leben aus einem kleinen, unschuldigen Jungen wich.
Mein Kopf hämmerte schmerzhaft aber ich versuchte mich an die Lehre des Samariters zu erinnern.
Vorsichtig brührte ich die Schulter der Frau, die darauf zu mir sah. Beinahe wäre ich zusammen gezuckt, als ich das Leid in ihren Augen sass.
Wie schrecklich konnte es sein den Mann zu verlieren, und das sterbende Kind in den Armen zu halten. Machtlos war, und nichts dagegen unternehmen konnte.
"Halten sie ihn so, so ist der Druck auf das Gehirn minimiert."
Schnell und vorsichtig half ich der Frau, ihre zitternden Hände an die richtige Stelle zu setzten, und schob sie in die entsprechende Haltung.
Ich zwang mich mir die Lektionen wieder in den Kopf zu rufen.
"Ok, sie müssen einen Krankenwagen rufen, sie können ihm helfen, ja?"
Die Frau schüttelte den Kopf und senkte den verzweifelten Blick wieder auf ihren Sohn, ihre Lippen zitterten.
"Wieso nicht?"
Verzweifelnd packte ich mein Handy aus und tippte den Notfall ruf ein.
"Nicht anrufen! Ich habe kein Geld um es zu bezahlen!"
Der Arm er Frau war auf meinen gerutscht und sie sah mich mit Schmerzen in ihrem Blick an.
Die Möglichkeit ihrem Sohn zu helfen war ihr verwehrt, und dass wegen Papier scheinen.
"Im Krankenhaus werden sie gratis versorgt, es gibt extra solch eine Station! Und den Krankenwagen bezahle ich!"
Ich hatte die Worte ausgesprochen bevor ich sie ganz realisiert hatte.
Sie sag mich fassungslos an, nickte dann aber und redete weiter so beruhigend wie Möglich auf den Jungen ein.
Gott sei dank hatte ich etwas von dem Geld meiner Ersparnisse eingepackt, jetzt konnte ich damit etwas besseres bezwecken, als mir neue Schuhe zu kaufen.
Ich hörte das Tuten, drei mal, bevor jemand abhob.
"Notrufzentrale? Sprechen sie bitte deutlich und teilen sie uns ihren Standort und ihre Lage mit."
Ich hatte keine Zeit um auf die weiche Stimme zu hören, sondern rief panisch in den Hörer, sie musste verstehen dass es dringend war.
"Ein kleiner Junge mit einer schweren Kopfverletzung! Er hat viel Blut verloren, wir sind in der Porthmeor Street."
"Natürlich, wir schicken sogleich einen Notfall Wagen, bewegen sie das Kind nicht und warten sie vor Ort."
Bevor ich noch etwas sagen konnte hate dke Frau abgehängt und ich liess das Telefon sinken.
Die Menschen sahen mich erwartungsvoll an und als ich nickte machten sie grosse Augen.
Ein Krankenwagen war ihnen hier wohl nicht so bekannt, und die Mutter schloss halb erlöst die Augen, während ich sehen konnte wie der Junge kämpfte. Er war so tapfer, doch kleine Tränen vermischten sich mit dem Rot auf seinen Wangen.
Kurz sah ich zu Lucas zurück, er starrte mich an und rührte sich nicht, sein Blick war verschlossen und hart.
Schnell und verunsichert sah ich wieder weg und wartete bangend auf die Ankunft des Rettungswagens.
Es war still und nur die sanften Worte der Mutter zu ihrem Sohn waren zu hören, alle Augen, auch meine, waren auf die leer gefegte Strasse gerichtet.
Und dann, endlich hörten wir das erlösende Heulen der Sirenen.
Einige Leute hoben den Kopf gen Himmel, andere schlossen die Augen und beteten.
Es berührte mich, wie sehr sie sich an dem Vorfall beteiligten, und der Mutter des Opfers beistanden.
Der Wagen wurde sichtbar und die Sirenen lauter, während das weisse Gefährt immer näher raste.
Ich stand auf und winkte mit dem Arm, auch wenn wir nicht zu übersehen waren, konnte ich nicht anderes, als meine zitternden Finger hoch zu strecken.
Erst jetzt bemerkte ich das Blut daran, und versuchte nicht hin zu sehen. Dennoch wurde mir übel.
Der Wagen hielt an und sogleich sprangen die Sanitäter heraus, und die Leute machten eilig platz, um alles interessiert und erstaunt zu beobachten.
Während der kleine auf eine grosse Trage gehoben wurde, und vor Ort stabilisiert wurde, stieg eine Frau aus, die in dem blauen Uniform mehr nach Fahrerin aussah.
"Bezahlung vor Ort?"
Fragte sie mit einem russischen Akzent und ich nickte schnell, als die Augen der Menschen zu mir huschten.
"Ja ich."
Schnell kramte ich die Scheine hervor und drückte ihr den genannten Betrag in die Hand.
Sie nickte und ich blieb an derselben Stelle stehen, während der Kleine in den Wagen bugsiert wurde, wo ich bereits viele Instrumente von der Decke hängen sah.
Die Leute hielten sich im Hintergrund und die Mutter kam auf mich zu, das kleine Baby noch immer auf dem Rücken.
"Danke, ich danke Ihnen so sehr, ich schulde Ihnen..."
"Nichts. Gehen sie zu ihrem Sohn."
Ich schaffte ein Lächeln, während die Frau mich umarmte, die unbeschreibbare Erleichterung war ihrem Gesicht ab zu lesen.
Sie bedankte sich laufend während sie mich kopfschüttelnd und mit Tränen in den Augen ansah.
Dann stieg sie ein und die Türen schlossen sich.
Als der Rettungswagen wieder fort brauste, sah ich ihm hinterher, nun lag das Leben des Kindes in den Händen der Ärtzte.
Die Menschen verstreuten sich langsam und gingen ihrem gewohnten Alltag nach, sie hatten das schon oft weg stecken müssen, und dennoch wurde es nie einfacher.
Für mich war es das erste Mal dass ich so etwas hatte mit ansehen müssen. Und ich wusste dass wenn ich hier blieb, ich noch mehr sehen würde.
Doc ich wollte es, ich war geschockt aber ich wollte hier bleiben.
Die Wahrheit erfahren und endlich alles zu wissen. 
Ich wollte es, und ich wusste dass meine Entscheidung stand.
Und dennoch konnte ich mich nicht bewegen.
Ich stand mitten auf der Strasse, die blutverschmierten Hände vor mir an die Brust gehalten.

Ihr wolltet ein Kapitel? Hier ist ein Kapitel;)
Keine Sorge, es wird auch noch reichlich Romantik geben, bloss  auf eine andere Art als ihr vielleicht denkt^^
Denkt an alles was euch etwas bedeutet und lasst es nicht los
Lg
Tala

This is Life *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt