Chapter 32

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Delila hatte gar nicht begeistert ausgesehen, als ich etwas verspätet mit Lucas und einem Dauer Grinsen aus dem Raum kam.
Sie machte den Eindruck als würde sie jeden Moment vor springen und mir die Kleider höchst persönlich vom Laib reissen.
Die Jungs aber mussten sich nur gegenseitig anstossen um zu kapieren das da was gelaufen war.
Es war mir unangenehm dass die alle genau wussten was zwischen ihm und mir lief, aber gerade kümmerte es mich nicht.
Denn die Hitze die von tief aus meinem Innern
Kam, und durch Lucas alleine ausgelöst wurde, liess mich einfach auf einem Hoch schweben.
"Kann ich deine Freundin mal kurz entführen?"
Mike grinste Lucas bedeutend zu, während ich mich kurz verkrampfte.
Er hatte Freundin gesagt, obwohl nicht einmal ich wusste, was da genau zwischen uns war.
Ich linste unauffällig zu Lucas hinüber, der aber kein Gegenargument äusserte, ausser dass er frech grinsend antwortete.
"Ich lehne sie garantiert Niemandem aus, pass auf deine Eier auf wenn du sie behalten willst Bruder."
Beinahe besitzergreifend zog er mich näher zu sich, und die Jungs grölten ausgelassen.
Delila schweig und lief voraus, ihr wirklich trainierter Körper war völlig verspannt, und ich kam nicht darum herum mich ein klein wenig Schuldig zu fühlen.
Ich war an dem Platz den sie sich immer gewünscht hatte.
Klar konnte ich nichts dafür wenn das zwischen Lucas und Ihr nicht funktioniert hatte, aber trotzdem hatte ich das Gefühl sie zu verstossen und ihren Thron einzunehmen.
Ich überlegte lange was ich sagen konnte, um ihr irgendwie zu zeigen dass ich keinen Wettbewerb veranstalten wollte.
Und auch dass ich nicht ihre Feindin war.
Erst als wir das Feld, auf dem nur abgedorrte Weizenstängel vereinzelt aus der verklumpten Erde sahen, überquert hatten, endete es in einen Wald, durch den wir wiederum einige Minuten laufen mussten.
Jetzt schon hatte ich das Gefühl in den Schuhen zu sterben und meine Füsse zu verlieren, während ich immer wieder auf knacksende Äste trat und jedes Mal gegen Lucas knallte.
Jonny hatte angeboten dessen Position ein zu nehmen, zu freundlich.
Aber natürlich hatte mein Lover, oder mein Freund, dankend aber sehr bestimmt abgelehnt.
Gut so, ansonsten hätte es was auf die Nuss gegeben.
Erst als ich sie Hand kaum mehr vor Augen sehen konnte, erkannte ih das es auch über den Baumkronen dunkel war.
Hier außerhalb der Stadt sah man die Sterne, zu Zausenden schmückten sie den Himmel und ich genoss es, die frische Abendluft atmen zu können, so lange es mir noch möglich war.
Dann traten wir auf eine gerodete Fläche, eine unebene Landstrasse endete hier, auf der viele herunter gekommene oder auch neue schmucke Autos standen und Leute sich mit Bechern in den Händen unterhielten.
Im Matsch lagen alle möglichen Pärchen und ich bezweifelte nicht dass die Kotz Geräusche aus den Büschen kamen.
Das Gebäude vor dem sich die gestylten Leute tummelten und selbst draussen noch tanzten und die Nacht mit ihren Rufen durch brachen, war eher Niedrig und glich einer alten Scheune, die umfunktioniert worden war.
Durch einige Ritzen strahlte rotes und blaues Licht heraus und selbst hier draussen konnte ich die Musik zu mir hervor dringen hören.
Das Rascheln der Blätter und der Natur ging unter unter den Menschen die es runter trampelten.
Jonny hatte sich grinsend zwischen Lucas und mich geschoben als wäre er de absolute Macho.
"Was du hier siehst Tessa, wird keinem Bonzen sonst gezeigt, das hier ist das Herz unserer Gangs, alles was du suchst kannst du hier finden, ausser legale Dinge."
Er zwinkerte mir zu und ich lächelte etwas verunsichert, während sich unsere Gruppe durch den kühlen Wind weiter ging, meine Stöckelschuhe blieben ab und zu stecken, aber ansonsten machte ich keine all zu schlimme Figur.
Doch Delila hatte immer noch geschwiegen und auch jetzt wo wir auf das Gebäude zu liefen, machte sie keine Anstalten sich unserer Gruppe mehr anzuschliessen.
Deshalb lief ich etwas vor zu ihr, während die Jungs sich etwas gemütlicher auf den Eingang zu bewegen, den das Scheunen Tor bildete, das voll gesprayt war mit allen möglichen grotesken Bildern.
Ich schwieg kurz, während sie mich nicht einmal von der Seite ansah.
"Hei, danke dass ich deine Sachen ausleihen durfte, sie sind echt schön."
Freundlich lächelte ich, in der Hoffnung eine schwache Brücke zu ihr aufzubauen.
Doch sie atmete nur genervt aus und drehte den Kopf zu mir, ihre Augen trafen auf meine wie Eis das sich tief in mich hinein bohrte.
Dass sie diesen Blick geübt hatte um als Frau in dieser Gegend zu überleben verstand ich und bewunderte ich, sie war eine starke Persönlichkeit das sah man.
Aber trotzdem musste sie ihn nicht ausgerechnet an mir auslassen, ich stellte nicht mal eine Gefahr dar.
"Lucas nimmt dich hier nur mit damit er nicht alleine aufkreuzt.
Du bist nicht mehr als eines seiner Spielzeuge, wenn er hat was er will wird er dich fallen lassen."
Ich blinzelte und diese Worte lösten einen kleinen Schock in mir aus.
Niemals hötte ich Lucas mit der Beschreibung in Verbindung gebracht.
Als Delila meinen Gesichtsausdruck sah lächelte sie böse.
"Wie süss, du dachtest wohl du seist etwas Besonderes? Da hast du dich geirrt, sobald du langweilig bist wirst du nichts mehr für ihn sein, warte nur ab."
Die letzten Worte zischte sie, beinahe wie ein Versprechen.
Ich schluckte und blieb stehen, während sie sich das Haar wie eine Stärkung über die Schultern warf und weiter lief.
Mein Atem ging unregelmässig, das war nicht Lucas, sie wollte mir nur Angst machen, damit ich ihn ihr zurück gab.
Aber dieses Spiel spielte ich nicht mit, ich wusste das er mich nicht verarschte, das hatte ich in seinen Augen gesehen.
Trotzdem setzten sich ihre Worte in einem kleinen Winkel meines Kopfes hin und weigerten sich zu verschwinden.
Einige Sekunden später in denen ih einfach kur da gestanden hatte und meine Gedanken ordnete, legte sich auch schon der kribbelnde Arm meines Freundes um meine Hüfte.
"Na Prinzessin, hat sie gesagt wie atemberaubend du aussiehst?"
Murmelte Lucas neben meinem Ohr und ich starrte Delila nach, die gerade durch die Tür ins Innere verschwand, ohne auf uns zu warten.
Ohne wirklich gehört zu haben was er sagte nickte ich langsam.
"Ja. So ungefähr."
Das Tor öffnete sich knarrend und kaum war ich deinnen, schlug mir eine heisse Wolke entgegen, alle meine Sinne waren schlagartig überfordert.
Zuerst sah ich nur Dunkelheit, es war ein kleiner Gang den wir zuerst durchqueren mussten.
Pärchen sassen in den Ecken und hatten Sex, es schien Niemanden zu stören, doch ihr heisses Atmen war bis zu mir zu hören.
Andere standen redend an die Wand gelehnt, tranken und rauchten, sodass sich der Rauch bereits als Wolkenartige Decke über unseren Köpfen gesammelt hatte.
Ein Junge drückte ein Mädchen an die Wand welches betrunken kicherte, während mein Blick überfordert umher flog.
Dann traten wir in den grossen Raum, von der Decke hingen Lichter, die meine Augen irritierten und in allen Farben an den Boden und die Wände strahlten, sich bewegten und über die Köpfe der Anwesenden streiften.
Der obere Teil der Scheune diente dem DJ, er stand erhöht da auf seinem Pult und warf seine Hände im die Höhe, während die Menschenmenge unter ihm tobte und jubelte.
Die Menschen waren eng aneinander gedrängt, einige Oben ohne und Andere völler Glitzer und anderem Zeug.
Ihre Arme schwenkten durch die Luft als wäre es ihr letzter Tag auf Erden, als würden sie es geniessen inmitten der Menschenmeere zu ertrinken.
Als wäre es ihre Flucht.
Meine Augen erwischten nur Fetzen des Ganzen, sie schmerzten ab dem Licht, dann schnappte ich Jungs in Kapuzen auf, die allerlei kleine Pillen unter den Tanzenden verteilten, und Fackeln, die Funken sprühten und die die Anwesenden ab und zu hoch heben, wenn sie einander auf die Schultern stiegen und laut Johlten.
Einer der Funken traf meinen Arm und ich zischte, so eng wie alle zusammen gedrängt waren, würde es locker eine Massen Panik auslösen, wenn irgend etwas hier Feuer fing.
Ich hielt mich nahe bei Lucas, hatte meine Hand an seine gekrallt, es gefielt mir ganz und gar nicht.
Nichts davon.
Es roch Nach Schweiss von den Körpern die sich aneinander rieben, nach Erbrochenem von den Leuten in den dunkeln Ecken und nach verschmorten Lichtern, oder Haaren.
Und Rauch, ganz viel Rauch und Alkohol.
Es war heiss hier drin, das Atmen war schwer und als Lucas mich hinter sich durch die Menge zog, spürte ich all die heissen Körper meinen streifen, viel zu nahe, dich die meisten schienen mich nicht einmal wahr zu nehmen.
Sie tanzten in ihrer eigenen Welt, die für einige Stunden perfekt war, und Niemand konnte sie da raus holen.
Wir quetschen uns durch die Menschen und die Truppe löste sich auf, ich liess Lucas grossen Körper nicht aus den Augen, alleine fühlte ich mich hier verloren.
Ich schwitzte jetzt schon unter dem Kleid das an meinem Körper klebte, die Luft hier war zum Greifen dick und das Denken fiel mir schwer, da so viele Eindrücke auf mich nieder prasselten.
Der Bass der Musik die Ohren Betäubend laut dröhnte liess mein Herz mit hüpfen, und fuhr bei jedem Schlag durch meinen Körper hindurch.
Die Musik war schön, sie war schnell und genau das was man brauchte, wenn man richtig die Sau raus lassen wollte.
Doch den Spass den hier alle hatten, ich konnte es nicht nachvollziehen, ich fühlte mich falsch am Platz.
Lucas schien hier beinahe Jeden zu kennen, alle zwei Meter bekam er einen Handschlag von Jungs und stellte mich ihnen vor.
Meistens lächelte ich nur, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war zu Atmen und mich nicht eingesperrt zu fühlen.
Und durch die Musik verstand ich ohnehin nicht, was sie redeten.
Ein dutzend Mädchen umarmten meinen Freund, er schien sie alle zu kennen, auch wenn er sie immer schnell los liess und auch ich herzlich gedrückt wurde.
Trotzdem schlichen sich Delilas Worte immer wieder in meinen Kopf, sie hatte Misstrauen gestreut das sich wie ein Gift durch meinen Körper frass.
Hatten sie alle auch schon bei ihm gelegen und hatte er ihnen das Gleiche erzählt wie mir?
Nein, das war nicht Lucas, ich war eifersüchtig, das war natürlich und mehr war da gar nicht.
Trotzdem fand ich ihre Kleider etwas zu weit hoch gerutscht, als dass ich sie an meinen Jungen heran lassen würde, wenn sie es drauf anlegten.
Dann drehte sich Lucas zu mir um, seine Augen blitzten als würde er sich hier zuhause fühlen.
"Und? Wie findest du es?"
Er grinste breit und zog mich zu sich, weil wir von den Massen beinahe auseinander getrieben wurden.
Ich versuchte gegen die Musik anzukommen, die in meinem Kopf dröhnte.
"Naja ich glaube ich passe hier nicht so gut rein wie du!"
Das war noch nett ausgedrückt, doch es war eben eine andere Welt als die die ich kannte.
Und ich wollte sie kennen lernen, alles an ihr.
"Bald wirst du es."
Mike hatte sich zwischen uns geschoben und hielt stolz eine Hand hoch.
"Konnte ich ergattern, der Typ hatte noch Schulden."
Er öffnete die schwitzige Handfläche, und drei rot schwarze Pillen kamen zum Vorschein.
Ich blinzelte. Waren das Drogen?
Ich wusste dass sie sehr schädlich waren und ich hatte noch nie wirklichen kontakt mit ihnen gehabt.
Ich wollte ihre Welt kennen lernen, aber gehörte dazu auch das hier?
Wie weit durfte ich gehen ohne mich selbst zu verlieren?
Und wie weit war eigentlich dieses Limit?
Ich wollte alles ausprobieren, ich wollte wissen wie es war hier zu leben, und diese kleinen Pillen sahen so unschuldig aus.
Vielleicht war ich nicht grundlos in dieses Viertel gekommen, ich hatte schon so viele Dummheiten gemacht.
Ich hatte so viele Möglichkeiten in den Wind geschossen, da schadete eines mehr nicht.
Und ausserdem war es nur eine Nacht, eines ganzen Lebens.
Ich sah zu Lucas, seine Augen glühten im Licht und er griff sich zwei, während Mike seine gleich in den Mund legte.
"Bereit für die Nacht deines Lebens Prinzessin?"
Fragte er und steckte sich eine der Pillen in den Mund, die andere zwischen seine verlockenden Lippen.
Ich starrte darauf, während er näher kam, seine Wärme direkt vor mir.
"Ja."

Was denkt ihr zu Drogen? Und hättet ihr so gedacht wie sie?
Ich bin gespannt und hoffe auf viele vernünftige Gedanken
Es ist ein ernstes Thema und ich möchte es in den Kapiteln auch ein klein wenig anschneiden..
Wie dem auch sei, bis später
Tala

This is Life *beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt