MAUZ

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Auf dem Papier im Briefumschlag steht ein einziger Satz: Jemand wartet im Schuppen auf dich.

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Pov Max

Verwundert lege ich den Brief zurück auf das Fensterbrett. Das hat eindeutig meine Mutter geschrieben, denn ich erkenne ihre Handschrift. Was meint sie damit? Ich beschließe, einfach in den Garten zu gehen und im Schuppen nachzusehen. Jetzt bin ich wirklich neugierig, wer könnte dieser jemand sein?
Ich verlasse mein Zimmer und stürme die Treppe hinunter, vorbei an meiner Familie und den Umzugshelfern, hinaus in den Garten.

Pov Sabine (Mutter von Max) 

Wir sind beim Essen und ich unterhalte mich gerade mit einem der Umzugshelfer, als ich plötzlich lautes Getrampel höre. Ich werfe einen Blick auf den Flur und sehe gerade noch, wie Max die Treppe hinunter gerannt kommt und nach draußen stürmt. Anscheinend hat er meine Nachricht entdeckt und will jetzt unbedingt wissen, was dahinter steckt. Er wird sich bestimmt sehr über meine Überraschung freuen. Lächelnd wende ich mich wieder meinem Gesprächspartner zu. 

Pov Max

Draußen angekommen wende ich mich nach rechts zu den Apfelbäumen, hinter denen der Schuppen liegt. Leicht verunsichert werde ich auf den letzten Schritten dorthin etwas langsamer und bleibe schließlich vor der Schuppentür stehen. Ach was solls, yolo denke ich mir dann und drücke die Klinke herunter. Innen ist es etwas staubig und es stehen vorwiegend Gartengeräte und Blumentöpfe an der Wand. Plötzlich höre ich ein leises Schnaufen. Ich versuche den Ursprung des Lautes ausfindig zu machen und mein Blick fällt auf einen Karton, in welchem kleine Löcher sind. ,,Als ob", denke ich mir und bücke mich hinunter. Wieder höre ich dieses Schnaufen. Es scheint wirklich von dort zu kommen. Zögerlich lege ich meine Hände auf den Deckel des Kartons und öffne ihn vorsichtig. Kaum ist der Deckel geöffnet wackelt der ganze Karton und auf einmal lugt eine feine Schnauze hinaus und schnüffelt in meine Richtung. Ein unmännliches Quieken entweicht mir und ich stürze mich auf dieses unglaublich niedliche Wesen. Ich kann es gar nicht fassen, meine Mutter hat mir einen Welpen geschenkt!

Ich öffne den Karton nun vollständig und nehme den Hund heraus. Freudig, weil ich ihn offenbar endlich aus dem Karton befreit habe, schleckt er mir einmal quer vom Kinn bis zu meinem Haaransatz über das Gesicht. Obwohl ich es etwas eklig finde, was er mit meinem Gesicht anstellt, sterbe ich fast vor Niedlichkeit. Es ist ein schwarz-weißer Collie Welpe mit auffallend strahlend hellblauen Augen. Umständlich klettert er von meinem Arm hinunter und bleibt nun unschlüssig vor mir stehen und blickt mich aus seinen Engelsaugen an. Ich öffne die Schuppentür und er flitzt auf die Wiese, nur um ein paar Sekunden später wieder zu mir zurück zu kommen.

Ich bin grade so unglaublich glücklich. Ich hatte mir schon seit ich 2 Jahre alt war einen Hund gewünscht, allerdings nie einen haben dürfen. Jetzt hatte mir meine Mutter einfach so einen Welpen geschenkt. Ich renne freudig in das Haus und falle meiner lächelnden Mutter um den Hals.        ,,Danke, danke oh mein Gott, du bist so lieb", nuschel ich in ihre Halsbeuge. Sie tätschelt mir nur über den Kopf und meint, dass ich am besten sofort mit meinem Hund Gassi gehen sollte, bevor er noch im Garten sein Geschäft erledigt. Sie drückt mir eine Leine und ein Halsband in die Hand und geht zurück in die Küche.

Ich gehe nach draußen und will meinen Hund zu mir rufen, als mir plötzlich auffällt, dass ich ihm noch keinen Namen gegeben habe. Während ich über einen passenden Namen nachdenke, kommt er von selbst zu mir und ich lege ihm das Halsband um. Mein Blick fällt auf die Marke, die am Rand zu lesen ist. MAUZ steht dort in kleinen Buchstaben. Ich muss lachen, weil das so seltsam klingt, aber irgendwie gefällt mir dieser Begriff. Nachdem ich noch die Leine an dem kleinen Ring neben dem MAUZ-Schriftzug befestigt habe, mache ich mich auf den Weg.

Ich entscheide mich für eine gemütliche Gassi Runde über einen Feldweg, vorbei an einem Weiher und einigen Häusern. Nach ein paar Minuten kommt mir ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter, entgegen, welches erst mich freundlich anlächelt und dann, als ihr Blick auf meinen Hund fällt ebenso wie ich noch vor einer Viertelstunde den Niedlichkeitstod stirbt. Ich muss ebenfalls lächeln und sie stellt sich mir als Diana vor. Ich sage ihr meinen Namen und sie beugt sich zu meinem Welpen und krault ihn hinter den Ohren, während er ganz fasziniert ihre Schuhe beschnüffelt. ,,Wie heißt er denn, der süße Zwerg?" ,,Ehm...", verdammt, wie heißt er denn nun jetzt, Max??? ,,Ehm, er heißt...MAUZ!" Diana lacht. ,,Ein ungewöhnlicher Name, aber er passt zu ihm" Mein Hund, nun offiziell Mauz, beginnt zu kläffen, da er einen anderen Hund in der Nähe entdeckt hat und deshalb beschließe ich, weiter zu gehen. Diana begleitet mich. Sie ist wirklich nett und wir tauschen unsere Nummern aus, bevor sie sich dann doch irgendwann wieder auf den Heimweg macht. Ich mache mich mit Mauz, hey eigentlich ist der Name ja echt cool, nun auch auf den Heimweg.

Zuhause angekommen, sind die Umzugshelfer schon gar nicht mehr da und mein Bett steht schon in meinem Zimmer. Meine Mutter erzählt mir, nachdem sie sich einige Zeit über den Hundenamen lustig gemacht hat, dass die Helfer morgen nochmal kommen und den Rest der Möbel auch noch in die passenden Zimmer räumen werden. Ich nehme mir etwas von dem übrigen Essen mit hoch in mein Zimmer, dicht gefolgt von Mauz. Ob er mich oder das Essen, das ich in der Hand halte mag, weiß ich nicht, aber er springt direkt neben mir auf mein Bett und ist schon nach ein paar Sekunden eingeschlafen. Nachdem ich gegessen habe, mache ich mich bettfertig und lege mich das erste mal in mein Bett in meinem neuen Zimmer, in unserem neuen Haus, an unserem neuen Wohnort.

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Soouu, dasch waaas mit dem Kapitel. Lasst mir doch nen Review da, wenn euch das Kapitel gefallen hat. Wenn es euch nicht gefallen hat, dürft ihr mir auch sehr gerne Tipps und Konstruktive Kritik geben, lg Nolfinchen

LieblingsmenschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt