Kapitel 19

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Ed und ich waren fett auf der Titelseite. Darunter der Titel: „Ed Sheerans Freundin schwanger - Karriere vorbei?" Sie hatten uns auf der Flucht vor den Paparazzi fotografiert. Ich kaufte die Zeitung für 2 Pfund, selbst wenn ich so etwas eigentlich nicht unterstützen wollte und der Verkäufer mich mit großen Augen anstarrte. Genauso wie Mike, nachdem er einen Blick darauf geworfen hat. „Okay, ich verzeihe dir, dass du mir nichts von deinem Freund erzählt hast, aber nicht, dass du mir nichts von Ed Sheeran gesagt hast.", sagte er beleidigt. „Als ob dich das interessiert, wie alt bist du? 15?", antwortete ich spöttisch und suchte nach dem Artikel, der auf Seite 3 war. „Guck mal in die Schublade." Verwundert legte ich die Zeitung weg und öffnete diese. Mir sprangen Eds beide Alben entgegen. „Warum hast du nie was erwähnt?" „Du hast mir auch nichts gesagt.", wiederholte er. Anstatt weiter mit ihm zu diskutieren, legte ich Eds erstes Album in den CD-Player ein. Ich spulte bis ‚You need me, I don't need you' vor und lehnte mich entspannt zurück, während wir im Londoner Feierabendverkehr festsaßen.

Wir hatten noch drei weitere, ziemlich langweilige, Einsätze, bis wir zur Wache zurückkehrten. Ich schaute auf die Uhr, während wir ausstiegen und das bereits trockene Blut weitestgehend von unseren Klamotten kratzten. Es war bereits 19 Uhr, also begann die nächste Schicht gleich. Mike hatte sich bereits was zu Essen und einen Kaffee geholt. Genau jetzt knurrte mein Magen, hörbar laut. Er lachte und biss in seine Pizza. „Bleibst du zur Nachtschicht?" Doch bevor ich antworten konnte, kam ein lautes „Nein." von der Tür. Mikes Kinnlade klappte nach unten und er ließ den Kaffee fallen. Verwirrt drehte ich mich um 180 Grad und stöhnte auf. Was dachte er eigentlich, wer er war? Mein Erziehungsberechtigter? Ed ignorierend wandte ich mich wieder um. „Natürlich.", sagte ich zu dem, fast ohnmächtigen, Mike und grinste diabolisch. „Hast du mir heute Morgen nicht zu gehört?" Ich dachte gar nicht daran, mich erneut umzudrehen. „Du hast mir nicht zu gehört. Denn dann wüsstest du, dass ich nicht krank bin." „Du musst dich aber schonen und außerdem hat Stuart für uns einen Termin beim besten Gynäkologen der Stadt ausgemacht." „WIE BITTE?!" Ich glaubte, mich verhört zu haben und fuhr jetzt doch herum.

Eds Gesicht war nun direkt vor meinem. Wenn er weiter weg gewesen wäre, hätte ich seinen Versuch, mich zu küssen, vereiteln können. Schließlich war ich gerade ziemlich sauer auf ihn. Jetzt hatte ich jedoch keinen Platz dafür und er freie Bahn. Jedoch währte dieser unangenehme Teil nicht lange, so dass ich schnell von ihm wegtaumeln konnte. Er hielt mich an meinem Arm fest. Ich machte mich sofort los, nachdem ich wieder normal stehen konnte. „Sag deinem Manager, dass ich andere Pläne habe..." Doch mein Chef unterbrach mich plötzlich, in dem er mir auf die Schulter tippte. „Sie können nicht zur Nachtschicht bleiben. Ich habe einige Unterlagen gewälzt und da steht drin, dass sie keine zwei Schichten hintereinander machen dürfen. Sie übrigens auch nicht.", er zeigte auf Mike. „Elternteilen steht auch eine Pause von 12 Stunden zu." Wenn Mike noch eine Tasse gehabt hätte, dann hätte er seinen Kaffee nochmal fallen lassen.

Zehn Minuten Diskussion später, schob uns Mr Smith eigenhändig aus dem Gebäude. Als wir draußen waren, sagte er, er würde uns für 5 Tage Urlaub geben. Na toll, dann konnten wir ja wirklich nach Köln fliegen. „Okay, wir gehen dann Mal.", sagte Ed, bedachte Mike mit einem bösen Blick und schob mich zu einem Auto. Aha, Stu hatte ihm also wieder einen Fahrer gegeben. Nachdem, wir eingestiegen waren, fragte ich: „Was war das denn gerade?" „Was?" „Was hast du gegen meinen Kollegen?" An statt zu antworten, sah er geistesabwesend auf sein Handy. Ich beschloss, es fürs Erste zu ignorieren, doch langsam regten mich diese Eifersuchts-Attacken auf. Schließlich konnte er mir nicht verbieten, mich mit anderen Männern zu treffen. Apropos, ich musste Alexanders Anruf noch beantworten. Er hatte mir mittags total süß auf meine Mailbox gesprochen.

„Hey. Wie geht's dir?" „Super, warum warst du nicht in der Vorlesung?" „Ich arbeite beim Rettungsdienst. War es interessant?" „Alles andere, aber das nicht. Hast du morgen oder so Lust, sich zu verabreden?" Ich überlegte und guckte deswegen für eine Sekunde zu Ed. Natürlich sah er nicht gerade glücklich aus. „Nein, tut mir Leid. Wir fliegen morgen nach Köln zu meinen Eltern." „Wir?" „Ich...ähm...darüber reden wir ein andern Mal, okay?" Der Wagen stoppte und Ed sah mich auffordernd an. „Ich rufe dich einfach nochmal an. Schönen Abend noch." „Dir auch."


Where we land || Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt