Kapitel 1

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Anmerkung: Mit dieser FF will ich niemanden beleidigen oder etwas unterstellen. Ed Sheeran ist (leider) nicht mein Eigentum und alles hier entspringt nur meiner (kranken) Fantasie. Ähnlichkeiten mit anderen lebenden Personen sind unbeabsichtigt oder zufällig. Außerdem hab ich Ed einfach mal perfektes Deutsch beigebracht. 



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Das fehlte mir eigentlich noch. Ich wurde einfach mal wieder für einen Dienst eingetragen, auch noch auf einem Konzert. Eigentlich wollte ich mich morgen einfach nur in mein Bett legen, Pizza essen und rumheulen. Ich wusste, dass er das nicht wert war, aber sonst würde ich nie damit fertig werden. Am liebsten würde ich meinen Chef dafür umbringen, dass ich mir morgen hyperventilierende Mädchen antun musste, aber er hat mir in letzter Zeit schon zu viele Gefallen getan. Einige nur weil ich mit meinem Ex ein 'Date' hatte. Grrrr...

Also saß ich am nächsten Nachmittag brav mit im RTW um zum Veranstaltungsort zu kommen. Was für ein Konzert war das eigentlich? „Ed Sheeran. Kennst du den nicht?", fragte Anna vorwurfsvoll, während sie von der Autobahn abbog. „Ach, der mit den langweiligen Gitarren-Liedern? Hab ich bestimmt schon mal im Radio gehört...", murmelte ich abwesend. Ich hatte nicht viel geschlafen, Breaking Bad hatte mal wieder eine zu große Faszination auf mich ausgeübt. Anna regte sich derweil, mal wieder, darüber auf, dass wir immer direkt neben den Boxen stehen mussten. („Dann können die mir gleich ein Hörgerät bezahlen.") Normalerweise losten wir aus, wer dort stehen musste, aber diesmal waren wir zu wenige und die vom DRK würden sich garantiert nicht dazu herablassen. Die redeten ja nicht mal mit uns.

Endlich waren wir da. Wow, das war schon ganz schön groß, der war wohl doch ein bisschen berühmt. „Jojo? Kommst du? Wir müssen noch den Fluchtweg abgehen.", rief Anna mich und ich folgte ihr widerwillig.

Nachdem wir uns mit allen Sicherheitsvornahmen vertraut gemacht hatten, parkten wir den RTW neben dem Hinterausgang. Während wir auf den Beginn des Events warteten, suchte ich mit meinem Handy nach diesem Sänger. Der sah ja gar nicht mal so schlecht aus, dachte ich und scrollte durch seinen Lebenslauf. „Jojo, der Manager will irgendwas von uns." Anna war nicht gerade die beste in Englisch, deswegen sprach ich mit dem äußerst gehetzt wirkenden Mann. „Okay, wir machen das.", sagte ich und der Mann ging wieder. „Was wollte er?" „Wir sind auch für die Leute auf der Bühne verantwortlich. Das heißt, wenn einer der Vorsänger einen Herzinfarkt bekommt, müssen wir den dann ins Nebenzimmer tragen und so weiter." „Ach so, okay." „Ich glaube, die Fans werden gleich reingelassen, also, alle auf die Positionen!", sagte ich und brachte Anna zum Lachen.

Ich schluckte, das konnte ja heiter werden. Dieser Typ hatte noch nicht mal angefangen zu spielen, und wir hatten schon eine Patientin. Das Mädchen war auf dem Weg zum Klo ausgerutscht und hatte jetzt eine fette Platzwunde. Wir mussten die arme ins Krankenhaus schicken, wo sie, nach mehreren Heul-Attacken, auch hinging. „Oh Gott, wenn das so weiter geht, stirbt heute noch einer.", sagte ich zu meiner Kollegin, die gerade die Sachen wieder wegpackte. „Wir müssen wieder rein, es geht los!"

Eine Viertelstunde später, hatten wir fünf Patienten, drei hyperventilierten und zwei waren total unterzuckert. Die Hyperventilation war nach 20 Minuten kein Thema mehr, ich hoffte nur, dass ich sie nicht so schnell wieder sehen würde. Die Unterzuckerten wurden gerade von Anna ins Krankenhaus gebracht. Ich orderte gerade jemanden vom Roten Kreuz nach vorne, als das Kreischen noch lauter geworden war. Verwirrt sah ich zur Bühne. Tatsächlich hatte die Musik aufgehört, denn der Typ mit den roten Haaren lag auf dem Boden und bewegte sich nicht mehr. Ich stöhnte innerlich auf und drängelte mich an den Sicherheitsmännern vorbei, um zu ihm zu gelangen.

Where we land || Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt