Kapitel 40

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1 Monat später...



„Das ist süß!", rief er laut und zog einige Blicke auf sich. Emotionslos sagt ich: „Das ist pink. Also nein." „Du bist echt blöd." Ed verschränkte schmollend seine Arme. Wir waren bei IKEA und er war immer noch nicht von der Idee abgekommen, unserer Tochter ein komplettes Prinzessinnen-Zimmer einzurichten. Inklusive seinen Songtexten als Wand-Tattoo. Gegen das letzte hatte ich eigentlich nichts, aber ich wollte alle nicht-genderneutralen Produkte aus ihrem Umfeld räumen. „Wenn sie alt genug ist, kann sie sich immer noch für pink entscheiden.", murmelte ich und schaute nach, ob das Schaf-Plüschtier auch aus BIO-Baumwolle bestand. Ich zuckte mit den Schultern und schmiss das Teil in den Einkaufswagen, der bis jetzt komplett aus Lampen bestand. Eine davon hatte einen Tüll-Schirm, den mein Freund, unter meinen Augen, durchgeschmuggelt hatte. „Wir brauchen noch ein Bett.", stellte Ed fest. „Oh mein Gott, ja!", rief ich aus und zog ihn, plus den Wagen, durch die Abteilung. 


„Awesome shit.", flüsterte ich, als ich, mehr oder weniger kaputt, vor einem Ausstellungsstück stand. Das Holz war sehr hell und der Himmel darüber war weiß. Am liebsten hätte ich mich direkt darein gelegt, aber leider war ich viel zu groß dafür. „Sehr schlicht.", sagte Ed anerkennend. „Also perfekt.", lächelte ich und sah ihn mit großen Augen an. „Können wir das kaufen? Bitte!", quengelte ich. Er fing an, zu lachen und schrieb sich, augenverdrehend, das Regal auf, wo wir das Teil im Lager holen konnten. Woher wusste ich, dass der Stift, den er dafür benutzte, später auf meinem Schreibtisch landen würde?


„Warum zur Hölle, haben wir das Zeug nicht irgendwo im Internet bestellt?", ächzte Ed, während er den letzten Karton in das Auto packte. Wir waren eben noch von Fans angehalten worden, was uns fast eine halbe Stunde gekostet hatte. „Du kannst auch mal ein bisschen was arbeiten. Schließlich hast du jetzt schon seit knapp 7 Monaten frei.", meinte ich spöttisch. Er sah mich nur böse an, während ich grinsend vorne einstieg. Murrend machte er es sich auf der Rückbank bequem und checkte sein Handy. Ich verdrehte die Augen und wechselte kurzerhand meinen Sitzplatz. Schließlich sollte er für seine Hilfe heute auch belohnt werden.


„Bist du endlich fertig?" Warum brauchte er länger im Bad als ich, um sich fertig zu machen? „Jaja, wir kommen schon noch pünktlich." „Das will ich auch stark hoffen." Ich konnte sein Augenverdrehen praktisch durch die Tür spüren. Ed hatte schon öfter sein Missfallen über meine ‚deutsche' Angewohnheit, immer pünktlich sein zu müssen, geäußert. Aber das war mir egal, da er, meiner Meinung nach, doch genau wissen müsste, dass zu spät kommen unhöflich ist. Endlich ging die Tür auf und sofort war es mir egal, dass er so lange gebraucht hatte. Das Outfit stand ihm wirklich gut. Die knallroten Schuhe, die er jetzt gerade anzog, rundeten das Ganze perfekt ab. Natürlich war das nichts im Vergleich zu meinem Kleid, dass einfach nur perfekt war. Aber nicht zu overdressed, schließlich war das nur eine kleine Party von Pia und James. Ich hatte ihnen die Sache mit dem Nicht-Da-Sein, vor einem Monat, längst verziehen. Im Nachhinein war das gar nicht so schlimm gewesen, oder?


Ich hatte darauf bestanden, hin zu laufen. Die ganzen Leute aus der Uni, hatten sich bestimmt schon einiges gedacht, als sie mitbekommen hatten, dass Ed Sheeran und Freundin da sein würden. Also würden wir uns einfach ganz normal verhalten. Natürlich musste Ed das Ganze schon zerstören, in dem er eine Sonnenbrille trug. „Nimm das Teil ab, du siehst aus, wie ein Drogenabhängiger.", zischte ich, bevor ich mich, schief lächelnd, der sich öffnenden Tür zu wand. „Hi!" , kreischte Pia und warf sich in meine Arme. Dabei hatte sie meinen Bauch allerdings nicht mit einkalkuliert und sie knallte unsanft auf den Boden. „Bist du okay?", fragte ich, einen Lachflash unterdrückend, während Ed ihr grinsend hoch half. „Klar.", sagte sie und klopfte ihr hellblaues Kleid ab. „Schön, dass ihr da seid. Geht doch schon mal rein, es gibt auch alkoholfreie Bowle." Ich hob überrascht die Augenbrauen. Seit wann war Pia so gastfreundlich? Vielleicht hatte James ihr endlich britische Manieren beigebracht. 


Okay, ich kannte hier niemanden, aber offensichtlich kannte jeder Ed. Wir wurden praktisch von den Leuten belagert. Gerade wollte eine Frau meinen Bauch betatschen, bis Pia plötzlich rum brüllte, dass sie eine Bekanntmachung zu machen hätte und mit einem Messer brutal auf ein Weinglas einschlug. 


Scheiße, was kam jetzt?


Where we land || Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt