Am nächsten Morgen, wurde ich von sanften Gitarrenklängen geweckt. Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah Ed am Fußende des Bettes stehen. Er spielte ernsthaft da Gitarre und sang gerade: „'Cause maybe you're loveable and maybe you're my snowflake." Warum schaffte es dieser Typ, mich immer wieder um den Finger zu wickeln. „And you'll never know, just how beautiful you are, when you wake me up.", überrascht starrte er mich an, vermutlich hatte er nicht gedacht, dass ich aufwachen würde, geschweige denn mitsingen. Ich fing an, zu lachen, denn er hatte aufgehört zu spielen. Jedoch verging mir das Lachen, als ich sah, wie spät es war. „Ich muss in 20 Minuten im Einsatz sein.", schrie ich ihn an und er zuckte erneut zusammen.
„Du kannst doch in deinem Zustand nicht zur Arbeit!" „Und ob ich das kann.", ich zwängte mich gerade in meine Klamotten, frühstückte, trank Kaffee und diskutierte mit Ed, alles gleichzeitig. „Ich bin nicht krank!", sagte ich, zwischen zwei Bissen von meinem Nutella-Brot. Ich ignorierte die Einwürfe meines Freundes, schnappte mir meine Tasche und küsste ihn kurz auf die Stirn. Damit schien er überhaupt nicht einverstanden zu sein, denn er zog mich an meiner Schulter wieder zurück, knurrte: „Wenn du schon nicht auf mich hörst, kannst du mir wenigstens einen richtigen Kuss geben." Na toll, jetzt würde ich nur noch später kommen.
Mir fielen die ersten Blicke in der U-Bahn auf. Ich deutete diese auf meine, fast ungekämmten Haare und den unausgeschlafenen Gesamteindruck. Aber, eigentlich konnte das den Leuten doch komplett egal sein, oder? Ich beschloss, das einfach zu ignorieren, während ich mich bei Twitter einloggte um die Reaktionen der Fans auf Eds Post zu sichten. Sehr durchwachsen, stellte ich nach 4 Minuten fest. Manche wünschten ihm viel Glück, natürlich gab es auch Hater und...ich erstarrte. Jemand hatte mich makiert und dazu geschrieben: „Ist es wegen ihr?" 300 Favoriten. Das war extrem gruselig, denn auf Twitter war ich noch nicht mal sonderlich aktiv. Kopfschüttelnd ging ich auf mein Profil und erlebte einen weiteren Schock. Ich hatte nicht mehr 30 Follower, sondern 5.000. Die meisten meiner neuen hatte irgendetwas mit ‚Ed Sheeran' im User-Namen. Auf Instagram war es das gleiche. Auf Facebook schaute ich erst gar nicht nach, denn die Erkenntnis zu haben, dass sie auch meinen Nachnamen hatten, machte mir dann doch zu viel Angst. Kopfschüttelnd rief ich Ed an. „Hallo Sonnenschein!" Fluchend stellte ich die Lautstärke leiser, denn die Oma neben mir schaute mich viel zu vielsagend an. „Hast du das auf Twitter und Instagram mitbekommen?", begann ich ohne Umschweife. „Ja, ich finde sie haben das ziemlich gut aufgefasst..." „Nein, ich meine...ich habe 100 Mal so viele Follower, als vorher. Woher wissen die meinen Namen?" Er antwortete mir nicht. „Ed!" Das hätte ich wohl nicht so laut sagen sollen, denn fast alle Gesichter waren nun auf mich gerichtet und alle unter 25 fingen an, zu tuscheln. Ich sank derweil in meinem Sitz zusammen und flüsterte, mit roten Wangen: „Soll ich jetzt einfach so weiter machen oder die Accounts löschen?" „Du musst dich nicht verstellen, Sheerios freuen sich aber normalerweise über mehr Aktivität." Ich nickte, bis ich merkte, dass er mich ja nicht sehen konnte. „Okay, wir sehen uns nachher." Ich war so erleichtert, als ich die Bahn mit den vielen Gaffern endlich verlassen konnte.
„Du bist spät, ich dachte, du kommst aus Deutschland." „Es scheint heute übrigens die Sonne, bin ich falsch abgebogen?" Ich konnte Vorurteile überhaupt nicht ab und antwortete deshalb gerne sarkastisch. Mike sagte gar nichts, sondern nickte nur. „Ist der Chef da?", fragte ich. „Im Büro, ich sag dir einfach Bescheid, wenn was passiert." Ich lächelte ihm flüchtig zu und sprintete die Treppe zum Büro von Mr Smith hoch. Er öffnete mir sogar die Tür, nachdem ich geklopft hatte. „Hallo, Ms Stein." Ich kam gleich zum springenden Punkt. „Guten Morgen. Ich wollte Mutterschutz beantragen." Sein Kiefer klappte erst nach unten, dann fasste er sich wieder und sagte langsam: „Na dann, herzlichen Glückwunsch. Ich sende Ihnen die Papiere zum Ausfüllen einfach per E-Mail." „Dankeschön." Genau in diesem Moment rief Mike von unten: „Wir müssen los!" Ich gab Mr Smith schnell die Hand und lief los.
„Ich wusste gar nicht, dass du einen Freund hast." Ich hatte die Nachricht Mike nach dem, ziemlich kurzem, Einsatz gesagt. Er hatte selbst schon zwei eigene Kinder und freute sich ziemlich für mich. „Naja, wir sind auch erst seit ein paar Tagen zusammen." Er fuhr beinahe in eine Straßenlaterne rein. Nachdem er atemlos vor einem Kiosk angehalten hatte, schaute er mir entsetzt in die Augen: „WAS? Ich dachte du bist im dritten Monat!" „Bin ich ja auch, das ist eine ziemlich lange...", doch ich stoppte. Mir war etwas an diesem Kiosk aufgefallen. Dann erinnerte ich mich wieder. Gestern wurden wir ja x-mal fotografiert. Ich schnappte mir meine Tasche und verließ den RTW um mir eine Ausgabe der Zeitung ‚The Sun' zu kaufen. Mikes Rufen ignorierte ich.
Vielleicht hätte ich das lieber nicht machen sollen.
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Where we land || Ed Sheeran
FanficRote Haare und blaue Augen, die mich komplett verzaubert hatten.✚ Niemals hätte ich gedacht, so starke Gefühle, in so kurzer Zeit, für eine Person zu entwickeln. Verdammt nochmal.✚ Ich musste gerade, die vermutlich wichtigsten, Entscheidungen in me...