Kapitel 21

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Okay, so schlimm war es nun doch nicht. Aber die Tatsache, dass Pia da auf James lag und es so aussah, als ob sie sein Gesicht aufessen würde, ließ mir doch das Blut ins Gesicht schießen. So leise wie möglich, um sie nicht bei ihrer ‚Tätigkeit' zu stören, schloss ich die Tür und schlich zu meinem Zimmer. Dann ließ ich mich erleichtert auf mein Bett fallen. Kurz schaute ich auf mein Handy. 21 Uhr. Auf Twitter und Instagram überschlug sich alles. Vielleicht sollte ich doch mal ein Bild hochladen? Schnell sprang ich auf und kämmte meine Haare flüchtig. Mein Make-Up saß noch einigermaßen, obwohl ich es heute Morgen, bei Ed, innerhalb von 2 Minuten herrichten musste. Ein einfaches Selfie konnte doch nicht schaden, oder? Normalerweise hätte ich nicht groß darüber nachgedacht, aber mit, inzwischen 35.000 Followern, war es doch irgendwie anders. Schließlich rang ich mich doch dazu durch, schnell ein Foto zu machen und es zu teilen. Puh, mal sehen, wie viele Beleidigungen man so als Ed Sheerans Freundin bekam.

Etwa 30 Minuten nach meiner mutigen Tat, kam Pia in mein Zimmer. Natürlich ohne anklopfen. „Wie lange bist du schon da?", fragte sie wütend. „Ich wollte euch nicht stören." Ich grinste sie vielsagend an, sie wurde rot. „James ist eben gegangen, du kannst mir also alles erzählen." Ich seufzte und fing ganz von vorne an, bei meinem Besuch in der Uni und dem Treffen mit Alexander. Natürlich freute sie sich, als sie hörte, dass Ed bei mir bleiben würde und verlangte sofort nach dem Ultraschallbild, dass wir gemacht hatten. Doch ich stellte fest, dass Ed es mitgenommen hatte. Plötzlich beschlich mich ein ganz böser Verdacht. Und dem musste ich sofort nachgehen.

Als Pia sich wieder ihrem ‚Lernen' zugewandt hatte, obwohl ich genau hörte, dass sie mit ihrer Mutter skypte, öffnete ich Twitter auf meinem Laptop. Nachdem ich Eds Namen gesucht hatte, fiel mir auf, dass ich ihm noch gar nicht folgte. Also kaschierte ich diesen Fauxpas sofort. Doch gleich danach, sah ich seinen letzten Tweet und mein Puls stieg rapide an. ‚Excited!'-Aufgeregt, stand da. Es war ein Bild angehangen. Ich betete, dass er es nicht getan hatte. Das wäre so dermaßen unpassend...

Natürlich. Wie hätte ich denken können, dass er nicht sofort alles mit der Welt teilen muss? Ich war so wütend, dass ich „IDIOT" durch die ganze Wohnung brüllte. Der konnte morgen aber was erleben. Was heißt morgen? Ich würde ihn einfach jetzt anrufen, so hatte er keine Chance, meinem Zorn zu entrinnen. Muhaha.

„Hi Joji!" „Erstens: Nenne mich nie wieder Joji und zweitens: WAS HAST DU DIR DABEI GEDACHT?" „Was meinst du?" Er sollte bloß nicht so unschuldig tun. Mein Ton wurde immer wütender: „Du hast das Bild auf Twitter UND Instagram hochgeladen." Pause. „Na und?" Wie bitte? „Du hast 13 Millionen Leute, die dir folgen, du Vollpfosten!" „Aber die wissen das doch eh schon." Hm. Vielleicht hatte er gar nicht so Unrecht. Schließlich hatte er es gestern 5 Leuten ins Gesicht geschrien und es war heute in den Zeitungen gelandet. „Du musst die Gerüchte doch nicht auch noch bestätigen. Ich bin erst im 3. Monat, das kann alles noch..." „...schiefgehen?" Ich presste meine Lippen aufeinander. Ja, das hatte ich sagen wollen. Das dachte ich nämlich. „Ich will einfach nicht, dass du...deine Fans müssen doch nicht alles wissen." „Aber, das ist doch was Schönes. Vermutlich eins der schönsten Dinge, die mir je passieren werden." Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. „Okay." „Denk daran, zu packen." Oh scheiße, stimmt ja.

Diese Nacht schlief ich nicht gut. Ich hatte Angst davor, zurück in meine Heimat zu fliegen. Oder war ich nur nervös, ob Ed bei meinen Eltern gut ankommen würde? Das war eigentlich nicht mein größtes Problem, doch die Gefahr war hoch, dass sie uns gar nicht erst ins Haus lassen würden, denn ich bezweifelte, dass mein Vater am Telefon richtig zu gehört hatte.


Where we land || Ed SheeranWo Geschichten leben. Entdecke jetzt