Faceless - Ewige Verdammnis

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Zur Feier des Tages gönne ich mir heute einen BBQ-Chicken-Burger mit Süß-Sauer-Soße und echtem Blattgold. Dabei schaue ich mir einen alten Krimi an, der gerade im Fernsehen läuft. Genüsslich schlecke ich mir danach jeden Finger einzeln ab und greife nach der Packung Oreoschokolade, die auf dem Wohnzimmertisch liegt. Ich habe so großen Hunger, dass ich ein ganzes Pferd hätte verspeisen können. Oder sogar einen ganzen Elefanten.

Es ist dabei nicht so, dass mir menschliches Essen nicht schmeckt, wie das in diesen ganzen Vampirgeschichten immer gepredigt wird, sondern dass es mich schlicht und ergreifend nicht satt macht. Ich habe danach trotz allem noch immer dieses Loch im Bauch, das nur durch eine leckere Seelen gestopft werden kann. Gut schmecken tut das menschliche Essen natürlich trotzdem. Und da ich mir um meine Figur sowieso keine Sorgen zu machen brauche, esse ich das ganze, ungesunde Zeug eben viel und gerne. Ja, nichts geht über einen leckeren Luxusburger, der von einem Fünfsternekoch zubereitet wurde.

Um ehrlich zu sein, gibt es viele Mythen über uns Faceless. Alle Erzählungen von dunklen Fabelwesen, seien es nun Vampire, Werwölfe, Zombies oder Dämonen, sind im Grunde genommen eigentlich Geschichten über uns. Die Menschen haben versucht unsere Spezies in Worte zu fassen, sind dabei jedoch kläglich gescheitert. Vor allem, wenn ich mir da Harry Potter oder die Biss Bücher ansehe. Also im Ernst. Zauberer, die die Welt retten und Vampire, die sich in Menschen verlieben? Lächerlich! Das ist wider unserer Natur. Als ob es so etwas in der Realität geben würde.

Wir selbst bezeichnen uns untereinander gerne als Lichträuber, Dunkelschleier, Wandlungskünstler oder der verbreitetste aller Namen, Faceless. Jedoch bin ich auch mit diesem nicht wirklich zufrieden. Es drückt nicht das aus, was wir in Wahrheit sind. Unser Wesen ist düster, grausam und geheimnisvoll. Mir gefällt der Begriff Dämon, in der babylonischen und sumerischen Definition, da schon um einiges besser. Dämonen waren bei ihnen Wesen, die Krankheiten, Tod oder anderes Unheil über die Menschheit brachten. Und auf was ich besonders stolz bin, sie gaben mir damals sogar einen großen Namen. Pazuzu. Der König der Dämonen des Windes, der laut ihrer Ansicht Kälte und Fieber mit sich brachte. Er war neben Lamaschtu einer der bekanntesten Dämonen der damaligen Zeit.

Lamaschtu... hm... das war wiederum ein langjähriger Weggefährte von mir, der eigentlich Samuel Rawiel hieß. Wir hatten einen heiden Spaß dabei gemeinsam über Dörfer herzufallen und die Menschen dort in Angst und Schrecken zu versetzen. Jedoch musste ich ihn bedauerlicherweise irgendwann beseitigen, da er mir mit der Zeit zu lästig wurde. Ich bin nicht der Typ, der andere einfach gewähren lässt, wenn sie mir und meiner Stellung in naher Zukunft gefährlich werden könnten. Solche Probleme ersticke ich lieber gleich im Keim.

Gelangweilt schalte ich den Fernseher wieder aus, als der Mörder endlich geschnappt wird. Ich selbst habe bereits nach den ersten zehn Minuten gewusst, wer die Frau umgebracht hat. Dass die Polizisten in den Filmen aber auch immer so dämlich sein müssen. Wobei sie das im echten Leben ja auch sind. Muss wohl an der menschlichen Natur liegen.

Müde strecke ich mich ausgiebig und mache mich danach auf den Weg in Richtung Bad. Dort putze ich mir die Zähne, schlüpfe in meine bequeme Jogginghose und falle anschließend etwas erschöpft ins Bett. Für heute habe ich auf jeden Fall genug getan. Kurz darauf bin ich auch schon eingeschlafen.

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Das Piepen meines Weckers lässt mich stöhnend die Decke über den Kopf ziehen. Um ehrlich zu sein, ist dieses Ding mein gefürchtetster Gegner. Denn leider habe ich bis jetzt noch nichts gegen ihn in der Hand und er ist der Einzige, der mich immer wieder zur Weißglut bringt, ohne dabei Konsequenzen befürchten zu müssen. Ich hätte ihn zwar gegen die Wand schmeißen und in Kleinteile zerlegen können, aber was hätte es mir schon gebracht. Scheiß Erfindung! Ich hätte Antoine Redier damals umbringen sollen. Der Kerl muss total bekloppt gewesen sein, so einen Mist zu erfinden und dann auch noch patentieren zu lassen. Arsch!