Mehrere Stunden vergingen ehe wir das Schulgeländer der „Academy of Bloodied Wolfs" erreichten. Ein Schmunzeln machte sich auf meinen Lippen breit, es war nicht üblich einer Schule solch einen brutalen Namen zu verabreichen. Doch außerhalb dieses Geländers, Ahnte schließlich auch keiner, dass es sich hierbei um eine große Ansammlung von Werwölfen handelte die miteinander versuchten zu Leben.
Mrs.Heaven hielt vor einem großen Tor, wartete bis es sich öffnete, und fuhr schließlich in Schritttempo weiter. Während mir zum einen beunruhigender Weise bewusst wurde das mein Herz raste, war ich zum anderen so aufgeregt, dass ich neugierig aus dem Fenster starrte. Ich beobachtete Schüler in meinem Alter die miteinander Lachten. Sie standen in Gruppen, selten alleine oder lediglich in Pärchen. Doch der Anblick ähnelte nicht dem einer normalen Schule, befanden sich doch inmitten der Gruppen auf dem Boden sitzende, oder liegende, Wölfe die ganz normal in die Albereien hinein bezogen wurden. Meine Augen weiteten sich und ich setzte mich schnell wieder vernünftig auf meinen Sitz.
„Es wird dir Gefallen. Ich werde mich dann um die restlichen Anmeldeformulare kümmern, damit wir das Ganze auf öffentlich über die Bühne bringen können. Dein Gepäck musst du leider selbst auf dein Zimmer bringen und ich hab nicht die Zeit jetzt über den halben Campus zu laufen. Äh... warte.", Mrs.Heaven zog die Handbremse als das Auto zum Stehen kam, öffnete die Tür und rief noch ehe sie ausstieg: "Cain, kannst du Mal eben her kommen?"
Ich folgte ihrem Blick, verkrampfte mich dann aber Augenblicklich. Ich hatte mich mit meiner Einschätzung vertan, denn es schien sehr wohl Werwölfe zu geben die alleine auf dem Schulgelände herum lungerten. So saß Cain bis eben noch auf einer niedrigen Mauer, mit einem Buch in seinen Händen. Als er es nun zur Seite legte, sich langsam erhob und mit selbstbewusster Haltung Richtung Audi schritt, konnte ich meinen Blick nicht von ihm Abwenden. Schwarze, unordentliche Haare betonten seine helle Haut, er konnte nicht kleiner als 1.80 Groß sein und seine silbernen Augen stachen heraus wie zwei funkelnde Sterne inmitten seines schönen Äußeren.
Erst als sein Blick meinen Streifte, eher gelangweilt als beeindruckt, senkte ich meinen Kopf ein wenig um eine etwas unterwürfigere Gestalt abzugeben. Ich wusste wie Werwölfe tickten – schau ihnen zu lange in die Augen und sie fühlen sich Herausgefordert. Benehme dich Selbstbewusst und sie versuchen ständig dich zu provozieren. Schnauz sie an und sie verhalten sich aggressiv. Ich selber hatte dieses Dominanz verhalten nie so richtig verstanden und das obwohl auch ich ein Werwolf war.
„Mrs.Heaven, was kann ich für die tun?", Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus als ich seine sanfte, tiefe aber irgendwie auch melodische Stimme hörte.
„Kannst du mir den Gefallen tun und Leiha zu ihrem Wohnhaus zu begleiten? Ich muss schnell wieder in mein Büro, kann sie jetzt aber auch schlecht sich selber überlassen.", die Sekretärin klang ein wenig leiser als zuvor, als sie mit mir gesprochen hatte. Weniger Überschwänglich und Selbstbewusst. Ich konnte förmlich spüren wie die Spannung mir den Nacken hinauf kroch. Ich hasste Dominanz spiele. Ich hasste sie einfach.
Nun richtete sein Blick sich wieder auf mich und ich ertappte mich dabei wie ich ihm bis dato in die Augen gesehen hatte. Schnell senkte ich meinen Blick auf seine Brust, den Instinkten folgend die mir zuflüsterten sich nicht mit Cain... sich am besten mit Niemand in diesem Rudel, anzulegen.
„Selbstverständlich. Komm mit, Leiha.", eigentlich klang seine Stimme freundlich, doch ich konnte den unterschwelligen Befehlston heraus hören. Noch einmal zu Mrs.Heaven sehend nahm ich den Schlüssel entgegen den sie mir reichte, dabei viel mein Blick auf das kleine Nummernschild. Ich lächelte kurz, öffnete dann die Tür des Autos und schwang mich hinaus.
„D-Danke dass du mich zu meinem Zimmer führst.", ich versuchte mich an freundlichem Smalltalk während ich den Kofferraum öffnete und mir meinen Koffer heraus angelte. Viel umständlicher als es eigentlich war, schleifte ich mein Gepäck hinter mich her, bemüht mit dem Fremden Schritt zu halten der nicht so aussah als hätte er meine Worte eben gehört.
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Omega: Academy of the Pack
Hombres LoboDas Omega, ist das schwächte Glied im Rudel. Es wird herablassend behandelt und spielt den Sündenbock für all seine Gefährten - Doch im Gegensatz zu einem Wolf, ist ein Werwolf immer auch zum Teil menschlich. In einer Zeit in der die Gestaltwandler...