Kapitel 24

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„Was zum..?!"
„Keine Widerworte, du setzt dich neben mich.", Cain zog mich auf den Stuhl Links von sich. Ich saß am Rand, hatte keinen rechten Sitznachbarn, und besaß die schlechtesten Fluchtmöglichkeiten falls in der Halle Chaos ausbrechen sollte.
Lucian schenkte mir noch ein mitleidiges Lächeln, ehe er sich zu seinen Kameraden setzte. Ich konnte ihm nicht verübeln sich nicht Grundlos mit einem Delta anzulegen. Das heißt, ohne dass er Amok lief. Und im Moment wirkte der Schülersprecher ruhig, gar bester Laune. Von seinem vorherigen missfallen war nichts mehr zu Erkennen.
Als Lucian ihn Gestört hatte, war Cain mehr als genervt gewesen. Trotzdem hatte er mich los gelassen. Tatsächlich hatte er mich einfach am Handgelenk gepackt und mit sich gezerrt. Ich vermutete, seine gute Laune kam daher das wir die einzigen in menschlicher Form waren die lediglich einen Bademantel trugen.
„Wozu hält Nathan denn die Versammlung?", fragte ich meinen Peiniger vorsichtig.
„Hm...", Cain strich mir gelangweilt durch das Haar, roch an ein paar Strähnen und starrte auf einen Punkt hinter mir: „Es gefällt mir das du ihm so wenig Respekt entgegen bringst."
Geschockt stellte ich fest dass ich mein Alpha wieder nur mit Vornamen angesprochen hatte. Ich konnte nicht verleugnen das der Schülersprecher einen schlechten Eindruck bei mir hinterließ und mich äußerst negativ prägte.
„Er Veranstaltet jedes Mal eine Versammlung wenn er hier ist. Mein Bruder bezeichnet uns als Jungtiere weil wir noch keine 21 Jahre sind. Das ist auch der Grund weshalb wir so wenig Unterricht haben... Den haben wir dafür drei Jahre länger als deine ach so tollen Menschen ihn haben.", Cain seufzte, ließ von meinen Haaren ab und wandte sich nach vorne, der Tribüne, du: „Allerdings hat er gestern einen unruhigen Eindruck hinterlassen. Unsere Auseinandersetzungen fallen normalerweise Härter aus. Er war also Abgelenkt."
Ich nickte ohne etwas zu sagen, war ihm schon Dankbar weil er mir überhaupt Geantwortet hatte. Mein Blick glitt durch die Halle. Ich fand Lucian bei seinen Kameraden sitzen, sah auch Ryze umringt von seinen Leuten. Kia saß bei Ivy, wurde aber von Strich bis Faden ignoriert.
Es wurde ruhig im Saal, alle neigten Respektvoll ihre Köpfe. Ich sah prompt wieder nach vorne. Meine Augen wurden größer als ich Nathan McRoad ansah. Nicht seine Ausstrahlung oder sein ernster Gesichtsausdruck ließen mich staunen, obwohl beides schon äußerst Eindrucksvoll war, sondern seine Kleidung. Menschen trugen solche Sachen nicht und jedes Mal wenn ich Mr.McRoad im Fernsehen erspäht hab, hatte er sich seinen Mitmenschen angepasst. Auch als er hier angekommen war waren seine Sachen weniger... so ausgefallen.
„Er trägt die Farben unseres Rudels. Das kann nichts Gutes Bedeuten.", erklärte mir Cain. Ich nickte.
Nathan trug etwas geradezu altertümlich Militärisches. Es machte auf mich den Eindruck von Festtagskleidung und durch das blutrote Tuch, das sich von seiner Schulter bis zu seinem linken Arm zog, wirkte es fast ein wenig asiatisch. Ich vermutete dass das rote Gewandt nur an einem Knopf an der Schulter, und einem am Handgelenk befestigt war und man es abnehmen konnte. Sonst würde es nicht so gewollt locker sitzen. Die restlichen Farben hielten sich in Schwarz mit silbernen Knöpfen. Wahrscheinlich gab es noch einen Hut zu der Aufmachung, den aber trug der Alpha nicht. Stattdessen trug er eine Art Krone, eine dezente, die ihm wirklich stand. Ich hätte glatt damit gerechnet dass sie vollkommen Bescheuert aussah.
„Schau nicht so doof aus der Wäsche. Auf der Universität, in der sich die anderen Rudelmitglieder aufhalten, trägt jeder diese Farben. Da es doch immer wieder Mitglieder gibt die außerhalb des Rudels leben muss man sich halt an mehr Dingen identifizieren als nur am Geruch.", Cain spottete, ich hörte es aus seiner Stimme.
»Wir könnten ihm Beibringen wie er mit uns umzugehen hat. Der Junge hier ist doch etwas sehr frech zu dir, oder? Ich könnte dir helfen... Du bist zwar nur ein Omega, aber deshalb nicht Wertlos. Für mich zum Beispiel...«
Ich schüttelte den Kopf kräftig, hatte Herzrasen als ich die Stimme wieder Erkannte. Der Fuchs. Diese Hallende Stimme. Sie waren keine Einbildung gewesen. Oder Halluzinierte ich in diesem Moment? Ein Lachen ertönte in meinem Kopf, es hätte von überall kommen können, stürzte auf mich ein wie ein Bach.
„Ich freue mich zu sehen das sich alle Eingefunden haben", Nathan begann zu sprechen, sah bei seinen Worten zu seinem kleinen Bruder, der nur die Augen verdrehte. Dann wurde sein schmales Lächeln zu einem Grinsen: „Es ist immer wieder schön zu sehen wie fit ihr Jungwölfe schon seit. Die Nacht war eine nette Abwechslung gewesen und hat die Berichte meines Betas nicht gerade Unterstützt."
Ich sah nach Links. Neben der Bühne stand unser Beta und Direktor, Jester Lued. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte seine Schüler skeptisch.
„Trotzdem schenke ich den Worten meines Vertreters vertrauen und möchte euch noch einmal daran erinnern das es in einem Rudel, immer nur einen Anführer gibt. Einen, der die vollkommene Kontrolle hat. Einen Einzigen, der das Gesetz macht."
Es waren die Deltas die sich angesprochen fühlten. Ich hörte in der Menge das eine oder andere missmutige Knurren.
„Wenn einer von Euch der Meinung ist er kann das besser, soll er mich Herausfordern. Das ist einer der, zugegeben, wenigen Punkte, an denen ihr Euch ein Beispiel an eurem Schülersprecher solltet.", ich musste mir das Lachen verkneifen, was recht Gut gang nachdem Cain ebenfalls knurrte.
„Aber deswegen bin ich nicht hier. Ihr Jungtiere müsst euch orientieren. So sehr es mich auch schmerzt euch bei dieser... Hampelei zuzusehen.", ein rauen ging durch die Menge, doch ich Stimmte meinem Alpha voll und ganz zu, im Gegensatz zu einigen knurrenden Schülern: „Ich trete Heute zu Euch, mit zwei, nicht zu unterschätzenden, Themen."
„Ob ich Nathan stürzen könnte wenn ich das Rudel spalte? Ich meine, ich bin hier schließlich eindeutig der Stärkste Delta.", murmelte Cain leise, durch Nathans Provokationen auf Ideen gebracht. Nur das er seine Gedanken laut mit mir Teilte verwunderte mich.
„I-Ich schätze das solltest du lassen. Das würde einen Krieg mit seinem Bruder nach sich ziehen. Keinen Streit mehr... einen richtigen Krieg.", ich schauderte, richtete meine Aufmerksamkeit aber wieder auf den Alpha als die anderen Wölfe alle samt ruhig wurden bei seinen Worten.
„Ein Rudel ist eine Gemeinschaft. Trotz Hierarchie halten wir Zusammen und sind für einander da... Sollten wir zumindest. Müssen wir Zukünftig. In den letzten zwei Monaten, sind mehr als 70 Omegas verschwunden. Damit hat unser Rudel noch genau dreiundzwanzig.", bei Mr.McRoads Worten wurde mir schlecht, zumal er auch direkt zu mir sah. Damit hatte Cain seinen Grund. Seine Information weshalb er auf mich aufpassen sollte. Es war weniger eine Strafe gewesen, als eher ein Beweis seines Vertrauens an seinen jüngeren Bruder.
„Was ist mit ihnen passiert? Sind sie abgehauen?", das war Ryzes spottende Stimme.
Nathan sah zu dem Sprechenden und verengte missbilligend die Augen, doch statt laut zu werden entspannte er sich gleich wieder und schüttelte den Kopf: „Sie sind Tod. Wir vermuten Jäger haben sie mit sich genommen, nur wie sie sie als Omegas identifizieren konnten ist uns unklar", die Menge wurde lauter vor Schock. Ich saß nur wie erstarrt da während Nathan weiter sprach: „Auch aus den anderen Rudeln erreichen uns Nachrichten an Hand denen wir Wissen das es nicht nur uns betrifft. Sie verschwinden einer nach dem anderen. Wisst ihr wofür ein Rudel Omegas braucht?", er sah die Schüler an und wartete.
„Der Omega ist das Bindeglied des Rudels.", rief eine mir Unbekannte in den Raum.
„Und was Bedeutet das?", fragte der Alpha ruhig, doch keiner Antwortete. Er nickte und begann selbst zu erklären: „Es Bedeutet, dass die mächtigeren Wölfe unruhiger sind und sich Gegenseitig viel häufiger Anfallen. Der Rest des Rudels leidet unter der Abwesenheit der Kräfteverhältnisse. Wenn Deltas sich Gegenseitig bekämpfen, wer kämpft dann für den Rest des Rudels?"
Die Worte saßen. Und ich fühlte mich, einmal seit meiner Zeit an dieser Schule, Wichtig. Immer noch schwach, aber Wichtig.
„Ganz Genau. Der zweite Punkt. Vor drei Monaten erreichte uns die Nachricht, dass ein neuer Alpha sich seinen Platz in unserem kanadischen Nachbarrudel erkämpft hat. Ein Außenstehender. Zu dieser Zeit begannen die Angriffe auf einzelne Clans... Auf ehemalige Rudelmitglieder die es bevorzugten unter den Menschen zu leben.", Nathan wurde leiser und sah wieder zu mir. Langsam verstand ich... Die Puzzelteile reihten sich zusammen.
Mein Name war Leiha Surhen. Ich habe noch nie in einem Rudel gelebt, weil meine Familie unter den Menschen gelebt hat - Als Clan. Mein Bruder beschützte mich als die Angreife alle Ermordeten, ließ dabei aber selbst sein Leben. Keine drei Wochen nach dieser Tat, Zeitgleich mit dem Verschwinden der ersten Omegas, rief Chloe Heavens an und bot mir, in Nathans Namen, an, in das Rudel zu kommen in dem meine Eltern gelebt hatten bevor sie sich abgekapselt hatten.
mir wurde schlecht. Es passte alles so genau ins Bild.
„Ihr alle kennt unsere Geschichte. Ihr wisst dass es Cerberus, der Wächter der Unterwelt, war, der den ersten Menschen gebissen, und ihn damit zum Werwolf gemacht hat - Dass wir Gestaltwandler eben von diesen gebissenen Werwölfen abstammen. Dieser neue Alpha benimmt sich wie aus einem anderen Jahrhundert, er führt sein Rudel mit sehr harter Hand, erlaubt ihnen Menschen zu töten und andere Wölfe anzugreifen. Wir hören Gerüchte über ihn... Und sind uns mittlerweile ziemlich sicher, weshalb wir auch euch nicht mehr unwissend lassen können. Dieser neue Gestaltwandler will Krieg mit der menschlichen Rasse um sich, ganz wie es seiner Gebührt, den Platz als König einzuverleiben.", Nathan lachte bitter: „Er selbst nennt sich Cerberus."

Omega: Academy of the PackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt