Kapitel 4

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Im Nachhinein wurde mir Bewusst, dass ich erst am frühen Morgen geduscht hatte. Also machte ich mich nur ein wenig Frisch – spritzte mir Wasser in mein Gesicht und tauschte meine Kleidung gegen eine blaue Jeans, einen lockeren Schal und ein schwarzes T-Shirt ein. Die schwarzen Haar band ich mir zu einem lässigen Zopf und blickte einen Moment lang in den Spiegel. Blaue Augen starrte mir entgegen, äfften jede Fratze nach die ich ihr entgegen streckte. Ein kurzes, aber hoch amüsiertes Lächeln trat auf meine Lippen, kann klopfte es an die Badezimmertür

„Sag Mal, ist es ok wenn ich dein Koffer einfach neben deinen Schrank stelle? Wir können so schlecht fegen wenn er an der Tür steht", schallte Kias Stimme durch die Tür. Ich nickte, erinnerte mich dass meine Zimmergenossin diese Geste nicht sehen konnte und ließ ein Lautes Ja erschallen. Nur wenig später verließ ich den Raum wieder.

„Ihh! Dan, wieso liegen da noch Pizzastücken in der Packung?"

„Woher soll ich das denn Wissens? Wir haben heute überhaupt keine Pizza gegessen. Das war... äh, gestern, glaube ich. Nein, Vorgestern!"

„Igitt! Und dann liegt das noch hier? Wieso hast du sie nicht weg geworfen?"

Ich kicherte als ich dem Gespräch der beiden Personen lauschte die mit sofort sympathisch geworden waren. Niemals hätte ich Gedacht das es Wölfe gab die so menschlich miteinander umgingen wie diese Beiden. Und trotzdem musste ich zu geben den Gedanken an vergammeltes Essen in meinem Zimmer, doch recht abstoßend zu finden. Also lief ich zum Fenster und riss die Türen weit auf.

„Wolltest du nicht Duschen?", fragte Dan mit dem Besen in der Hand. Er musste so tief in sein Gespräch mit Kia vertieft gewesen sein, dass er nicht bemerkt hatte wie ich aus dem Bad gekommen war. Meine Zimmergenossin indessen brachte eine Tüte voll Müll hinaus und ich wollte gar nicht wissen was sich darin alles befand.

„Äh ja, also nein. Schon. Aber ich war heute früh Duschen.", ich zuckte mit den Schultern, nahm ihm den Besen aus der Hand und begann mit monotonen Bewegungen den Müll zusammen zu fegen. Dan schmunzelte und setzte sich auf das Fensterbrett während er mir bei meinem Arbeit zusah.

„Weißt du schon in welcher Klasse du bist oder wo sich dein Klassenraum befindet?", freundlich sah er mich an, während mir die röte ins Gesicht schoss bei dem Gedanken daran beide Fragen verneinen zu müssen.

„I-Ich muss glaube ich muss noch einmal ins Sekretariat wenn ich so darüber nachdenke...", meine Stimme wurde leiser, mein Blick verträumter, und ich wäre beinahe über meine eigenen Füße gestolpert. Mein neu gewonnener Kumpel lachte, legte den Kopf leicht schief und lächelte mich frech an.

„Alles klar. Wenn Cain das nicht schon erledigt bring ich dich morgen Früh dahin."

„Und ich begleite euch selbstverständlich - wie der strahlende Ritter in weißem Gewand", mischte sich Kia ein die mit leeren Händen das Zimmer betrat. Dan schnaubte.

„Aber sicher. Bin nicht eigentlich ich der Ritter in weißem Gewand?"

„Das glaubst aber auch nur du!", sie streckte ihrem Freund die Zunge heraus.

Ich war noch mit Lachen beschäftigt, während Dan eingeschnappt die Lippen zu einem Schmollmund verzog, da klopfte es an der weit offen stehenden Tür. Kia und Dan verstummten schlagartig und sahen überall anders hin, nur nicht zu dem Schülersprecher der dort im Türrahmen stand und mir mit ausdrucksloser Miene entgegen starrte. Auch ich wurde ruhig, sah unsicher zu meiner Zimmergenossin und Dan ehe ich meinen Blick wieder Cain zuwandte. Ich erinnerte mich an seine Worte von vorhin und schauderte als ich daran dachte mich von ihm herum führen zu lassen. Und tatsächlich waren auch die Worte ihrer beiden Freunde nicht sehr ermutigend gewesen, so dass die Werwölfin nun zögerlich von einem Fuß auf den anderen trat.

Omega: Academy of the PackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt