12.- warum hast du nie etwas gesagt?

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Heute war mein letzter Tag bei der Arbeit, bevor ich nach London fliegen würde. Ich war gestern erst relativ spät nach Hause gekommen, da ich noch lange mit meinen Eltern geredet hatte. Ich vermisste das wirklich. Immer wenn ich bei meinen Eltern war, kam mir alles so sorglos vor, doch zu Hause wurde mir dann die Realität ins Gesicht geknallt. So wie gerade, als ich meine Timeline durchsah.

[09:12am] @niahemmings : @gracemx u even wear bitchy things omg, ur such a bitch

Darunter war ein Bild aus meiner Snapchatstory, das Amy gestern gemacht hat. Ich warf glücklich meine Arme in die Luft und mein Gesicht wurde von einem Lächeln geziert. Ich musste zugeben, dass es mit dem Bauchnabelpiercing etwas bitchig aussah, aber das war ja ursprünglich nicht so geplant gewesen.

[11:26am] @gracemx : @niahemmings If you would have watched the full story more carefully you would know why I was wearing this. :) xx

Dann sperrte ich mein iPhone, ging ins Badezimmer und machte mich fertig. Als ich gerade meine Haare machte, klingelte mein Handy und ich hastete in mein Zimmer. „Ja", sagte ich etwas atemlos. „Hey, Luke hier." Was? „Was ist?", fragte ich nun etwas patzig. „Das Management hat mich gerade anrufen", meinte er wenig hilfreich. „Toll, und was habe ich jetzt damit zu tun?" Er blieb still. „Hallo?". „Wir sollen zusammen etwas machen und das so freundschaftlich aussehen lassen, wie es nur geht", sagte er schließlich. „Was?", fragte ich fassungslos. Er seufzte genervt auf.

„Hör zu, ich hab auch keine Lust, aber was das Management sagt, wird gemacht. Ich hole dich gegen zwei ab und dann gehen wir in die Stadt und machen irgendwas." „Ich muss arbeiten", meinte ich stumpf. Er schwieg wieder kurz. „Wann hast du Schluss?" Ich überlegte. Heute hätte ich zwei Kurse. „Gegen halb fünf." Wieder Stille. „Okay, dann schreib mir bitte einfach die Adresse, dann hol ich dich da ab." „Hol mich bitte einfach zu Hause, ich muss mich sowieso noch umziehen und so." Er stöhnte abermals genervt auf. „Okay, dann komme ich gegen sechs und wir gehen in die Stadt." Ich verabschiedete mich von ihm. Das würde etwas werden. Irgendwo in mir war trotzdem, warum auch immer, ein kleiner Teil, der sich freute, ihn heute zu sehen.

Als ich, nachdem ich zu Mittag gegessen hatte, zur Tanzschule fuhr, war ich wieder relativ gut gelaunt. Heute würden der letzte Doppelkurs mit Weed und ein Kurs mit No Limit anstehen. Ich parkte und stieg aus. Auf dem Weg zu meiner Umkleide klingelte mein Handy und ich nahm ab. „Ja?" „Babe, ich hab gerade von Luke erfahren, dass ihr etwas machen müsst. Ich hab ihm gesagt, dass er sich verdammt nochmal zusammen reißen soll. Du darfst ihn nicht zu ernst nehmen. Er ist manchmal einfach dumm." Harry. Ich seufzte. „Harry, ich glaube nicht, dass wir das Beide überleben werden. Entweder ich springe ihm an die Gurgel, weil er wieder irgendwelche abfällige Aussagen über mein Outfit bringen wird oder er verkauft mich an den nächsten Bordellbesitzer, der mich dann mit LSD abfüllt."

Harry begann zu lachen. Ich klemmte mein iPhone zwischen Schulter und Ohr, um meine Tür aufsperren zu können. Dann kickte ich meine Schuhe von den Füßen und ließ mich in einen der Sessel sinken. „Babe, du weißt, dass du nicht hässlich bist, oder?", fragte er schließlich wieder ernst. „Jaaaa", sagte ich daraufhin seufzend. „Gut. Luke weiß das nämlich auch."

Und dann wurde die Verbindung unterbrochen und ich schaute verwirrt das Handy in meinen Händen an. Ich schüttelte den Kopf und ging in den Trainingsraum, wo ich mich aufwärmte. Keine zehn Minuten später waren Weed da und ich zeigte ihnen den Anfang ihrer neuen Hiphopchoreo. Der Song dazu hieß I know what you did last summer und war von Shawn Mendes und Camila Cabello. Laura hatte neulich angedeutet, dass ein Projekt mit Shawn in Planung war, aber ins Detail war sie leider nicht gegangen. Nach einer Stunde machten wir kurz Pause und die Mädels wären nicht Weed, wenn sie keine Selfies machen würde. Soraya zog mich mit ins Bild und ich zog eine Grimasse. Dann huschte ich in die Umkleide, wo ich schnell etwas trank.

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