Am Abend kam ich todmüde im Hotel an. Wir hatten es irgendwie geschafft alle meine Parts abzudrehen, so dass morgen mein Chilltag werden würde. Laura und die Mädels mussten noch den Weihnachtssong aufnehmen und Danielle musste noch einige Szenen tanzen, da sie mir gestern aufgrund der Krankheit den Vortritt gelassen hatte.
So schlief ich am nächsten Morgen aus und wachte erst gegen ein Uhr nachmittags auf. Mein Hals fühlte sich schon viel besser an und tat kaum noch weh aber der Husten und die Gliederschmerzen waren nach wie vor noch präsent. Was mir abgesehen davon noch den Kopf zerbrach war, dass Lauras Geburtstag am Tag unserer Ankunft in Australien bevorstand und ich dafür noch einiges von London aus zu organisieren hatte.
Zum einen würde ich jemanden brauchen, der die WG dekorieren würde, aber auch jemanden, der Essen besorgte (dabei ließen wir Niall mal ganz außen vor.) und auch jemanden, der den Leuten Bescheid sagen würde. Das Ganze mit allem drum und rum eben und ich fragte mich ernsthaft, warum ich so dumm war und erst zwei Tage vorher damit anfing. Seufzend fuhr ich mir durch die Haare. Das könnte etwas werden. Aber zuerst würde ich etwas essen müssen, sonst könnte ich mich gar nicht auf die Sache konzentrieren. Also stand ich erst einmal auf und tapste ins Badezimmer.
Beim Blick in den Spiegel starb ich fast vor Lachen und dem darauffolgenden Husten. Ich war gestern Abend mit nassen Haaren eingeschlafen und dadurch, dass ich mich die Nacht über logischerweise im Schlaf drehte waren sie komplett ineinander verknotet und gelockt und um Gottes Willen, es sah einfach nur witzig aus. Da aber heute wie gesagt mein Chilltag war, bürstete ich sie nur und band sie zu einem Dutt. Danach putzte ich meine Zähne, wusch mein Gesicht und cremte es ein. Die Augenringe versuchte ich gar nicht erst zu überschminken, hätte sehr wahrscheinlich eh nicht geklappt und war zum gammeln eh unnötig.
Dann schlüpfte ich in einen bequemen Hoodie, eine Thermoleggins und meine Superstars. Meinen Mantel zog ich auf dem Weg zum Aufzug an, mit dem ich ins Erdgeschoss fuhr. Während unserem bisherigen Aufenthalt in London hatte ich nämlich mittlerweile herausgefunden, dass zwei Straßen von unserem Hotel ein Burgerladen war, der einfach nur himmlisch war. Auf dem Weg dorthin snappte ich:
„Leute, ich hab heute frei oh mein Gott. Ihr glaubt nicht wie schön das ist, weil... Oh fuck da war gerade rot, ups." Ich kicherte. „Naja, was ich sagen wollte ist, dass es geil ist, weil ich halt doch krank bin und es mir echt scheiße geht. Im Gegensatz zu gestern zwar schon viel besser, aber trotzdem." Ich wich einem Jungen aus, der beinahe in mich gerannt wäre. „Um Gottes Willen, wenn ihr wüsstet, wie oft ich in London schon fast gestorben bin hahahaha. Ich laufe gerade übrigens zu so 'nem Burgerladen und ich will jetzt schon weinen, weil die Sachen da so scheiße geil sind shit. Wenn ihr mal in London seid, geht da hin, ich hab zwar keine Ahnung wie das heißt, aber geht da hin." Ich blieb an einer Ampel stehen. „Gleich da drüben ist der oh mein Gott." Ich switchte die Kamera und zoomte heran. „SEHT IHR DAS OH MEIN GOTT?", kreischte ich etwas und wurde von einigen Leuten dumm angeschaut, was mich aber herzlich wenig juckte. „Ich geh da jetzt rein, wenn ich mich nie wieder melde bin ich an zu viel geilem Essen gestorben, tschüss."
Dann steckte ich mein Smartphone in meine Tasche und betrat das Restaurant. Wirklich, ich wollte weinen. Allein dieser Geruch war schon super. Ich setzte mich an einem der Tische und wartete auf einen Kellner. Dort bestellte ich mir dann einen Cheeseburger mit Pommes und ein Glas Wasser. Dann ging ich auf Facetime und rief Harry an. Sein müdes Gesicht erschien auf meinem Handybildschirm. „Babe ich wollte gerade schlafen gehen. Du siehst übrigens scheiße aus." Er war so unglaublich charmant. „Du siehst auch scheiße aus, kämm dir mal die Haare." „Warum rufst du an?" Er gähnte und fuhr sich durch die Haare. „Laura hat am Samstag Geburtstag und du und ich organisieren jetzt eine Party", meinte ich motiviert. Er stöhnte genervt auf. „Das fällt dir zwei Tage vorher ein?" Ich nickte umd er schüttelte fassungslos den Kopf.
„Wo bist du überhaupt?" Falsche Frage, meine Schwärmerei begann auf's Neue. „Das ist so ein Burgerladen okay und der ist so richtig geil. Wir müssen mal zusammen nach London und dahin gehen okay. Das ist mein neues Lifegoal. Du und ich im geilsten Burgerladen e-v-e-r. " Er sah ziemlich verstört aus und ich lachte leise auf. „Okay, Laura's Geburtstag", erinnerte er mich. Ich nickte. „Aaaaaalso, ich dachte, dass du dich um ein Catering für's Abendessen kümmerst. Weil eigentlich wollte ich Niall fragen, aber dann wäre vermutlich kaum was übrig. Und Niall kümmert sich um die Deko. Und ähm... Luke übernimmt die Einladungen?" Harry stöhnte genervt auf. „Du wirst das Niall und Luke selber sagen, ich bin müde. Und das mit Luke ist zwar fragwürdig, aber wenn du meinst."
„Harry, ich will aber nicht mit Luke reden." Er grinste schief. „Du bist so scheiße stur. Aber ich muss dich enttäuschen, denn du wirst wohl oder übel mit ihm reden müssen." Er warf mir einen Luftkuss zu und keine Sekunde später war die Verbindung unterbrochen. Ich seufzte. Er war doof, aber er hatte Recht, was widerum auch doof war.
Ich tippte kurz auf meinem Handy herum und dann ging ein Facetimeanruf an Niall raus. Sein Gesicht erschien ebenfalls müde auf meinem Display und ich legte gleich los, um meinem Lieblingsiren nicht zu viel Zeit zu stehlen. „Niall, hey. Du musst für Lauras Geburtstag am Samstag die Wohnung dekorieren. Du hast ja 'nen Schlüssel. Schlaf gut Blondie." Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. „Gönn dir Burger, Fresssack." Dann wurde das Display schwarz und ich quieckte kurz auf, weil Niall den Burgerladen anscheinend kannte.
Danach kam meine schwierigste Aufgabe. Was kam ich denn auch auf die dumme Idee, Luke für die Gäste zuständig zu machen? Ich beschloss vorerst, ihm zu schreiben.
[01:57pm] Grace 🌸 : Hey, hast du vielleicht ganz kurz Zeit für mich?:)
Ich musste nur 14 Sekunden auf eine Antwort warten.
[01:57pm] lukeypukey : Ja, 5 min oder so, geh gleich noch feiern.
Ich rief ihn an. „Mach schnell", sagte er und ich nickte. „Samstag, Lauras Geburtstag, ich schick dir 'ne Gästeliste, du lädst die Gäste ein. Danke." Kurze Stille. „Bist du krank?", fragte er und wie zur Bestätigung musste ich husten. „Ja", sagte ich schließlich überflüssigerweise. „Oh. Gute Besserung." ich wollte nicht grinsen, aber ich konnte es nicht vermeiden. „Danke. Viel Spaß beim Feiern. Frag die Leute dann bitte, sobald du zuhause bist." „Mach ich. Ciao." Dann war die Verbindung weg.
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How to be famous
FanfictionAls Grace beste Freundin durch ihren ominösen Freund einen Vertrag als Sängerin bekommt, ändert sich ihr Leben. Als beste Freundin von Laura steht sie von Heute auf Morgen in der Öffentlichkeit. Außerdem geschehen dadurch Dinge, die sie sich niemals...