25.- der Waschbär im Spitzenbh

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Luke konnte nicht verhindern, dass die Vodkaflasche, die ich eisern umklammerte, mitkam. Wir liefen mehr oder weniger geradeaus und landeten irgendwann an der Villa der Jungs. Ich weiß nicht, wie lange wir gelaufen waren. Den ganzen Weg lang hatten wir geschwiegen und das einzige, was wir hin und her reichten, war die Flasche. Die Tatsache, dass wie beide aus ihr tranken fabrizierte in meinem Kopf den verworrenen Gedanken, dass wir uns indirekt küssten und der Gedanke verließ mich auch nicht so schnell.

Jetzt saßen wir im Rasen vor'm Pool und schwiegen nach wie vor. Was ich als nächstes tat, war vollkommen dumm. Ich stand schwankend auf und schlüpfte aus meinen Schuhen und dann aus meiner Jeans. „Was wird dass denn jetzt", fragte Luke, der alles andere als nüchtern klang. „Ich probier den Pool aus", sagte ich kichernd und lief schwankend zu ihm. Er bedachte mich mit einem kritischen Blick. „Du bist doch nich krank, oder?" Ich wank ab und zog schließlich auch mein Shirt aus. Luke sah mich an, biss sich auf die Unterlippe und ich verdrehte die Augen. Dann lief ich zum Poolrand und ohne länger nachzudenken sprang ich.

Es war kalt, arschkalt. Ich tauchte prustend wieder auf. Im selben Moment platsche es neben mir und ich drehte mich weg, damit ich nicht allzuviel Wasser ins Gesicht bekam. Luke schnappte neben mir nach Luft und ich musste lachen, als ich mich wieder in seine Richtung drehte. Seinen dunkelblonden Haare klebten auf seiner Stirn und er strich sie aus seinem Gesicht, da sie mittlerweile so lang geworden waren, dass sie sein Sichtfeld versperrten.

Obwohl, ich wollte gar nicht wissen, wie ich gerade aussah. Wahrscheinlich wie ein Waschbär. Mit, äh, nassem Fell. Und schwarzem Spitzenbh. Okay, nein, kein Waschbär dieser Welt trug einen Spitzenbh, geschweige denn einen schwarzen. "Grace!", schrie Luke und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen. Ich sah ihn verwirrt an und zwei Sekunden später befand ich mich in seinen Armen. Unter Wasser. Ohne meinen Willen. Ich strampelte mit den Beinen und versuchte mich von ihm zu lösen, doch das war schwerer als man annahm. Luke war ein Riese und ich war daneben ein Zwerg, wie sollte das auch funktionieren? Irgendwann ließ er mich dann doch los und ich schwamm an die Wasseroberfläche. Er war natürlich vor mit oben und grinste mich provokant an.

„Luke Hemmings, du bist ein Arschloch", keuchte ich und schwamm an den Beckenrand. Ich kletterte an Land, setzte mich und ließ meine Beine ins Wasser baumeln. Luke blickte zu mir nach oben und grinste immer noch. „Luke, ich schwöre bei Gott, wenn du mich jetzt wieder ins Was..." Ich hörte noch das wunderschöne Platsch, bevor ich mich wieder im Wasser befand. Ich klammerte mich an Luke fest, da ich nicht wieder Bekanntschaft mit dem Grund des Pools machen wollte.

„Was wolltest du sagen?", fragte er und ich verdrehte die Augen. „Ich hasse dich", sagte ich dann und er biss sich auf die Unterlippe. „Tust du nicht", meinte er und ich zuckte mit den Schultern. Dabei verlor ich den Halt an Lukes Rücken und seine Hände lagen blitzschnell an meinem Hintern, damit ich nicht fiel. „Hatten wir das alles nicht schon mal?", fragte ich und er lächelte. „Du meinst das da?" Und dann küsste er mich.

Wir waren betrunken und im nüchternen Zustand wären wir wahrscheinlich nach neulich nicht so weit gegangen,
Ich war verwirrt.
Und ich ritt mich gerade in die Scheiße, ohne es auch nur mitzubekommen.

Aber am nächsten Morgen kommt das böse Erwachen, sagten sie es nicht immer so?

How to be famousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt