How to be famous

21.- Eleanor und Laura oder auch die zwei Labertaschen

Auf dem Rückweg vom Burgerladen traf ich zwei Mädels, die mich um ein Autogram und ein Foto baten. Es schockierte mich immer noch, dass ich innerhalb eines Monats (es war nicht einmal ein Monat) irgendwie ein bisschen berühmt geworden war. Ob ich das gut oder schlecht finden sollte wusste ich noch nicht, aber ich freute mich natürlich, dass mich nicht die halbe Teeniewelt dafür hasste, dass ich mit Harry und den anderen verkehrte, sondern dass mich manche sogar mochten.

Zurück im Hotel warf ich mir wieder Medikamente ein und schaute fern. How I met your mother wurde somit mein Zeitvertreib für die nächsten vier Stunden. Irgendwann war ich wieder eingeschlafen und ich wachte erst wieder auf, als mein Handy klingelte. Seufzend griff ich danach.

Luke.

„Ja", fragte ich und räusperte mich kurz, weil meine Stimme wieder dezent im Arsch war. „Gracie, ich hab jetzt allen Leuten geschrieben", teilte er mir erfreut mit. Seinem Wortlaut und der Aussprache nach konnte ich vermuten, dass er angetrunken war. „Harry hat auch bei so 'nem Catering angerufen und die liefern das dann morgen. Und Niall kauft dann morgen diese Dekoration." „Das ist gut", sagte ich nur.

„Warum ruf ich dich eigentlich immer an, wenn ich betrunken bin?", fragte er leise. „Ich weiß es nicht", erwiderte ich mindestens genau so leise. Luke seufzte wehleidig auf. „Wir reden morgen okay? Das ist nämlich wichtig. Gute Nacht, Gracie." Und dann hatte er aufgelegt.

Er war niedlich, wirklich. Er war verdammt niedlich. Und er war kompliziert und ein Idiot. Gosh, er überforderte mich. Ich stöhnte auf und ließ meinen Kopf auf das zerknautschte Kissen sinken. Mein Kopf brummte und meine Hand suchte verzweifelt nach der Tablettenpackung auf dem Nachttisch. Als ich endlich fündig wurde schluckte ich eine der Tabletten und spülte sie mit einem Schluck Wasser runter. Ich fuhr mir durch die Haare und warf einen Blick auf die Uhr. 19:34 Uhr. Unser Flug würde morgen früh gegen fünf Uhr morgens gehen und da ich jetzt sowieso schon wach war, begann ich einfach meinen Koffer zu packen.

Eine halbe Stunde später klopfte es an meiner Tür und ich öffnete sie. Vor mir stand eine strahlende Laura, die mich in ihre Arme zog. „Alle Songs sind aufgenommen und das Video ist auch abgedreht und muss nur noch geschnitten werden. Ist das nicht cool?", quietschte sie und sah mich auffordernd an. Ich lächelte sie müde an und nickte und ihr Blick swichte von überglücklich auf besorgt. „Geht's dir immer noch so scheiße?" „Naja, etwas besser aber nicht sehr viel. Spätestens in Australien wird das wieder", versuchte ich sie zu beruhigen, aber sie sah mich immer noch skeptisch an. „Weißt du was? Dein Koffer ist ja mehr oder weniger schon fertig, du machst den einfach später fertig. Ich wecke dich gegen zwei, dass wir dann auch noch genug Zeit haben und dann passt das schon. Ruh dich aus Süße!" Ich nickte wieder, sie bedachte mich mit einem Lächeln und verschwand so schnell wie sie gekommen war.

Ich legte mich ins Bett und es dauerte wahrscheinlich keine Minute, da war ich auch schon eingeschlafen. Geweckt wurde ich von einem Aufkreischen vor meiner Tür undöäffnete sie verwirrt. Dort standen Eleanor und Laura. „Rate mal, wer kurzfrsitig mit nach Australien kommt", fragte Laura und versuchte diesen Pedosmiley nachzumachen. Ich lachte kurz auf, aber durch die Erkältung klang das eher wie das Verzweifelte Luftholen eines Ertrinkenden. Kurz sah mich El schockiert an, bevor sie dann wie eine Irre losprustete. Ich verdrehte grinsend die Augen und deutete in mein Zimmer, welches die Beiden dann auch betraten.

Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich jetzt zwar eine halbe Stunde zu früh geweckt wurde, aber das haute ja jetzt auch nicht mehr wirklich viel raus. Während El und Laura mich zulaberten, wie cool die nächste Woche werden wärde, stopfte ich die letzten Sachen in meinen Koffer und schmiedete Pläne, wie ich Elounor wieder zusammenbringen könnte.

Als ich fertig war begann ich zu snappen. „Unser Flug geht in drei Stunden und Elenor und Laura", ich schwenkte die Kamera um „sitzen auf meinem Boden umd planen ohne meine Erlaubnis mein halbes Leben. Außerdem gibts auch ein Update zur Erkältung." Ich grinste schief in die Kamera. „Schreien kann ich seit ich wach bin nicht mehr, das machen meine Stimmbäder gerade nicht mit. Umd ich hab das jetzt oft genug probiert, damit El und Laura mal die Klappe halten, aber wie gesagt, meine Stimme denkt sich so ‚nö' hahaha. Aber in Australien wird das dann sicher wieder besser, weil ich dann erstens zu Hause bin und zweitens ist es da einfach wärmer. Ach ihr wisst schon. Jedenfalls versuche ich jetzt diese zwei Labertaschen zum Flughafen zu bringen, wünscht mir Glück. Wenn ich mich nie wieder melde, dannn haben die beiden mich wohl umgebracht, weil ich sie beim reden unterbrochen habe. Hoffen wir mal, dass das nicht so endet."

Es endete gut, denn wir boardeten pünktlich um 4:30. Den Start bekam ich gar nicht mehr mit, denn bis dahin war ich wieder im Land der Träume verschwunden.