37.- ich ship uns auch

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Der Tag der offenen Tür war ein voller Erfolg gewesen. Sam hatte mir gesagt, dass einige neue Kurse zusammenkommen würden und sie sich um Schnupperstunden nach der Winterpause kümmern würde.
Heute aber war der 9. Dezember und das brachte genau 3 Dinge mit sich.
Morgen um Punkt 24 Uhr kam Calm Down raus und als wäre ich deshalb nicht schon nervös genug flog ich heute mit Weed zur Competition nach Melbourne. Wir hatten es gerade mal um sechs Uhr morgens und ich quälte mich totmüde aus dem Bett. Neben mir lag das 3. Ding des heutigen Tages, nämlich Luke, der mich laut Management begleiten sollte.

Ich beschloss ihn noch etwas schlafen zu lassen und ging ins Badezimmer, wo ich in die Dusche stieg. Das zwischen ihm und mir war mittlerweile auch im privaten etwas ernster geworden und ich schätze, dass ich das besser fand, ala ich zugeben würde. Ich glaube, ich hatte mich ernsthaft in diesen Idioten verliebt. Plötzlich klopfte es an der Tür. „Grace?" Oh, wenn man vom Teufel sprach. „Hm?", machte ich und massierte Kokusnussshampoo in meine Haare ein. „Ich muss aufs Klo." Ich stöhnte genervt auf. „Luke, ich bin duschen. Ich bin nackt." Er lachte kurz auf. „Süße, da gibts nichts, was ich nicht schon gesehen hätte." Ich stöhnte genervt auf und drehe mich mit dem Borderkörper zur Wand. „Gut, komm rein, aber wehe du guckst."

Er tat wie gesagt, betrat das Badezimmer und ging aufs Klo. Dann putzte er seine Zähne und ich spürte seine Blicke förmlich im Rücken. „Luke, ich merk das." Er schwieg und ich musste mir ein Grinsen verkneifen, weil ich wusste, dass er gerade vermutlich versuchte, irgendeine schlaue Antwort rauszuhauen. Ich wickelte ein Handtuch um meinen Körper und trat aus der Dusche. Er stand am Waschbecken gelehnt und seine Augem durchscannten mich förmlich. Dann zog er mich näher an sich ran. Ich sträubte mich erst, aber als er seine Arme um mich legte, erwiderte ich die Umarmung. Ich sah zu ihm hoch und er lächelte mich an. „Guten Morgen", hauchte er und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. Dann löste ich mich von ihm und verschwand in mein Zimmer, wo ich mir erst Unterwäsche anzog und dann ratlos vor dem Kleiderschrank stand. Ich entschied mich dann für eine etwas engere Jogginghose und einen grauen kurz geschnittenen Pulli mit dreiviertel Ärmeln. Meine Haare bürstete ich nur durch und ließ sie an der Luft trocknen.

Als ich in den Flur ging, hörte ich, dass Luke ebenfalls duschen war und ging in die Küche, um Frühstück zu machen. Zehn Minuten später hatte ich einige Pancakes gebraten und auf zwei Teller gestapelt und den Tisch gedeckt. Dann machte ich ein Foto für Snapchat, wo ich Breakfaaaaaaast before Melbourne 👌🏻👌🏻 draufschrieb und setzte mich an den Tisch. Luke kam mit noch feuchten Haaren in die Küche gelaufen und pfiff durch die Zähne. „Uh, mein Mädchen ist echt 'ne super Haufrau", sagte er grinsend und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von mir. Hatte er gerade mein Mädchen gesagt? Awh, ich wollte schreien, er war so süß. Anschließend aßen wir und ich ging ins Badezimmer, um mich zu schminken, wovon mich Luke dann aber mit den Worten du schläfst eh im Flugzeug, das wird safe verlaufen abhielt.

Er rief ein Taxi und um punkt 8 Uhr saßen wir im Flughafen und warteten auf die Mädels, die noch nicht da waren. Wir würden vier Tage Aufenhalt haben und dementsprechend hatten wir alle Koffer dabei. Als dann endlich alle da waren checkten wir ein und setzten und auf unsere Plätze. Die von mir und Luke waren leider ziemlich nah an denen der Mädels, obwohl das ursprünlich nicht so geplant war.

Noch bevor wir starteten war ich an Lukes Schulter gelehnt eingeschlafen. Ich schlief den eineinhalb Stunden langen Flug komplett durch und wachte erst auf, als Luke sanft an meiner Schulter rüttelte. Müde setzte ich mich ganz auf und die Augen aller Mädels waren auf mich gerichtetet. „Was?", fragte ich verwirrt und sie lachten. „Gracieboo, du siehst so cute aus, wenn du schläfst", informierte mich Leah und ich verdrehte die Augen. „Wir haben Bilder und ich hoffe doch sehr, dass du uns allem auf Snapchat folgst", flötete Soraya und ich bereute, überhaupt eingeschlafen zu sein.

Eine halbe Stunde später warteten wir vor dem Flughafen auf einen Bus, der uns zu unserem Hotel bringen sollte. Zum Glück kam dieser recht schnell und vierzig Minuten später waren wir bereits auf unseren Hotelzimmern. „Irgendwie ist das voll nobel, was haben die uns denn bite gebucht?", fragte ich eher mich selbst als Luke, welcher rau auflachte. „Grace, ihr seid unten den zwanzig besten Jugendtanzgruppen Sydneys, was erwartest du?" Ich zuckte mit den Schultern, schlüpfte aus meinen Schuhen und warf mich aufs Bett. Luke dagegen machte sich daran, seinen Koffer auszuräumen und die Klamotten in den Schrank zu packen. Dass er meine Sachen auch mit einräumte, merkte ich erst, als er grinsend einen schwarzen Tanga in die Lut hielt. Ich verdrehte nur die Augen und drehte mich genervt weg. Es hatte sowieso keinen Zweck, sich darüber aufzuregen.

Stattdessen schaute ich mir die Snapchatstorys der Mädels an und es waren wirklich unglauchblich viele Bilder von Luke und mir dabei. Ally hatte sogar eins gemacht, wo sie ein Herz um uns gemalt hatte und my otp daraufgeschrieben hatte, was mich zum lachen brachte. „Was?", fragte Luke und legte sich neben mich. „Die Mädels shippen uns zu Tode", erklärte ich. „Jeder shippt uns." Ich nickte.

„Ich gebs zu, ich ship uns vielleicht auch ein bisschen", sagte er und biss sich auf die Unterlippe.

Ich starrte ihn mit offenem Mund an und setzte mich auf. Er kratze sich verlegen am Hinterkopf und stand dann auf. „Scheiße, ich hätte das nicht sagen sollen, oder?" Er schlüpfte in seine Schuhe und ich wusste, dass ich etwas sagen sollte, aber ich bekam nichts raus. „Ich... Äh, bis später", stammelte er und zog die Tür hinter sich zu.

„Ich ship uns auch", flüsterte ich, auch wenn ich wusste, dass er es nicht mehr hören konnte.

How to be famousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt