24.- wenn ich du wäre, würde ich jetzt mein Shirt ausziehen

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„Hey", sagte ich und lächelte leicht. Gott sei Dank hatte ich schon einiges intus, andernfalls hätte ich ihn wohl nur verschreckt angeschaut. Er lächelte nur kurz und drehte sich dann wieder zu seinem Gesprächspartner um. Okay, auch gut. Ich ging wieder zurück zu Harry und dem Mädchen. „Ich glaub den musst du auch 'n bisschen abfüllen, der redet nicht mit mir", meinte ich dann und Harry verdrehte nur die Augen. „Ich bin übrigens Jessi", sagte das Mädchen neben Harry. Jessi. Der Name kam mir vage bekannt vor. „Warte, du bist diese Freundin von Mira. Die, die mal wegen irgendetwas für die Chaotenband getanzt hat." Sie nickte lachend. „Also ist Mira auch da?", fragte ich hoffnungsvoll und sie nickte abermals.

Ich quietschte erfreut auf und suchte sie in der riesigen Wohnung. In der Küche war sie zwar nicht, aber da stand meine Flasche Vodka einsam und alleine, die ich schließlich mitnahm. Angetrunken konnte ich das Zeug auch pur trinken. Wenn ich gewusst hätte, wie dumm das alles enden würde, hätte ich es wahrscheinlich gelassen, aber who cares? Richtig, ich nicht. Beim ersten Schluck musste ich husten, aber ich war mir nicht sicher, ob es an der Erkältung, die ich seit der Ankunft in der WG gekonnt ignorierte, oder am puren Vodka lag.

Im Flur zur Haustür sah ich Mira mit Laura stehen. „Heyyyy, Mira, Schätzchen, naaa?", sagte ich erfreut und die zwei lachten. „Grace, deine Mission ist heute auch eher so besaufen, oder?" Mira sah mich grinsend an. Ich nickte und hielt ihr die Flasche hin, doch sie schüttelte den Kopf. „Ich muss heute fahren und relativ früh raus, weil ich dann nach Deutschland zu meiner Familie fliege." Oh, war mir neu. Ich unterhielt mich noch ein wenig mit den Beiden und warf dann einen Blick auf mein Handy. Es war 23:47 Uhr und Laura hatte offiziell nur noch 13 Minuten lang Geburtstag, auch wenn ich mir sicher war, dass die Party einige Stunden länger gehen würde.

Zurück im Wohzimmer sah ich, dass sich Harry und Luke unterhielten und weil ich es einfach nicht besser wusste setzte ich mich zu Niall auf's Sofa. „Hey Blondie", quieckte ich und er sah mich belustigt an. „Du bist total betrunken", stellte er dann fest und ich nickte. „Lauras Geburtstag ist nur einmal im Jahr", meinte ich dann und trank einen weiteren Schluck aus meiner Flasche. Mein nüchternes Ich würde mich jetzt schlagen, da war ich mir sicher. „Gut kombiniert, Sherlock", meinte Niall und ich lachte.

Es wurde später und wir wurden immer betrunkener. Irgendwann saß ein Teil von uns als kleine Gruppe auf dem Boden und spielte If I was you. Unsere Gruppe bestand aus Laura, Niall, Elounor (Ich schwöre, ich werde nie wieder Eleanor und Louis sagen, wenn ich von den beiden redete, sie waren so unglaublich süß.), Jessi, Harry, Luke, Bryana, Mali und Ashton.

„Wenn ich du wäre, würde ich jetzt mein Shirt ausziehen", kicherte Bryana gerade und schaute zu Ashton, der neben ihr saß. Ashton zuckte mit den Schultern und tat, wie ihm von seiner Freundin befohlen wurde. Jetzt war Ashton dran. „Grace, wenn ich du wäre, würde ich mit Harry die Socken tauschen." Ich sah ihn angewiedert an und trank stattdessen zwei Schlücke aus meiner Malibuflasche. „Blondie, wenn ich du wäre, dann würde ich aus dem Fesnter schreien, dass ich der hässlichste Ire der Welt bin und stolz drauf bin." Niall warf mir einen dein-Ernst-Blick zu, schob dann aber Laura von seinem Schoß, stand auf und riss das Wohnzimmerfenster auf.

„ICH BIN DER HÄSSLICHSTE IRE DER WELT UND ICH BIN VERDAMMT NOCHMAL STOLZ DRAUF!", brüllte er und eignige von uns brachen in einen Lachanfall aus. „Laura, wenn ich du wäre, würde ich für die Blume dadrüben strippen", sagte er dann zu seiner Freundin, welche ihm den Vogel zeigte und nach meiner Flasche griff. Er seufzte auf und sie trank, bevor sie weitermachte. „Mali, wenn ich du wäre, würde ich jetzt Calum anrufen und ihm erzählen, dass du etwas mit Michael hattest." Sie nickte erfreut und ich ging mit ihr mein Zimmer, wo ich Skype auf meinem Handy startete und Laura anrief, damit die anderen mithören konnten. Sie würden ja nicht die Klappe halten können und Mali dadurch verraten, also eben so. Sie suchte seine Nummer, rief an und schaltete auf Lautsprecher an.

„Mali? Wieso rufst du an, ich bin extra früher gegangen, weil ich müde bin", sagte er und klang etwas genervt. Die Angesprochene aber schwieg, da sie jetzt schon kurz davor war, laut loszulachen. „Alles okay?", fragte Calum dann verwirrt und Mali fing sich wieder. „Naja, ehm, ich muss dir was sagen", druckste sie herum und Calum schnappte erschrocken nach Luft. „Bist du schwanger oder was?", fragte er und man konnte die Ironie in seiner Stimme hören. Mali verdammt, mach das glaubwürdiger!

„Weiß ich noch nicht", nuschelte sie daraufhin. „Hae?", machte Calum und ich konnte mir seinen Gesichtsausdruck nur zu gut vorstellen. „Bitte raste nicht aus!", gab Mali hektisch von sich. Na also, ging doch. „Sag einfach was los ist, ich werde dir schon nicht den Kopf abreisen", meinte Calum dann sanft. Sie holte tief Luft. „IchhhatttewasmitMikeyundwirhattenkeinKondomalsohabenwirohnegemacht", ratterte sie herunter und ich unterdrückte ein Lachen, als die Leitung still blieb. „Hab ich gerade richtig verstanden, dass du mit meinem besten Freund auf einer Party betrunken Sex hattest, obwohl du einen Freund hast und dass ihr verdammt nochmal nicht verhütet habt?", fragte er scharf und das war der Moment, in dem Mali ein herzliches Lachen entwich. Calum checkte die Sache erst nach geschlagenen siebenunddreissig Sekunden und legte dann mit einem liebevoll gemeinten Malikoa, ich hasse dich, du Hexe auf.

Immer noch lachend gingen wir zurück zu den Anderen, denen es nicht besser ging. Wir setzten uns wieder und ich trank einen Schluck Vodka. „Jessi, wenn ich du wäre, dann würde ich jetzt deinen linken Sitznachbarn küssen." Louis protestierte zwar, doch sie zuckte nur mit den Schultern und drückte Eleanor einen Kuss auf die Lippen. Eleanor fand das ganze dem Alkohol sei Dank unglaublich witzig und kriegte sich vor Lachen gar nicht mehr ein.

Dann grinste Jessi mich an und blickte zu Luke. Harry verbiss sich ebenfalls ein Grinsen. Ich ahnte Schlimmes. „Luke, wenn ich du wäre würde ich für die nächsten eineinhalb Stunden mit Grace rausgehen und einfach irgendetwas machen." Ich sah sie erschrocken an und spürte alle Blicke auf mir, bevor sie zu Luke und dann wieder zu mir wanderten. Luke dachte kurz auf und zu meiner Überrauschung griff er nicht nach der Vodkaflasche, sondern nach meiner linken Hand. Harry und Jessi warfen sich erleichterte Blicke zu, während ich zu Luke blickte, der mich inzwischen auf die Beine gezogen hatte, aber meine Hand immer noch festhielt.
Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde.

Und dann gingen wir raus in die Nacht.

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