49.- was spielte schon groß eine Rolle?

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„Gracie, aufstehen." Luke rüttelte sanft an meiner Schulter umd ich drehte mich von ihm weg, da es sich noch als viel zu früh anfühlte. „Grace!" Luke zog mir die Decke weg und ich stöhnte genervt auf. „Hast du etwa vergessen, wo wir sind?" Mit diesen Worten riss er den Vorhang auf und ich sah ihn einfach nur fassungslos an, weil mich das Licht umbrachte. Ich verdeckte mein Gesicht mit meinen Hände und stöhnte abermals genervt auf. „Gra..." „Luke, wenn du jetzt noch ein Wort sagst, bring ich dich um. Ich bin müde, ich will schlafen." Ich spürte, dass er neben mir auf dem Bett platz nahm.

„Ich liebe dich auch, Schatz", sagte er und ich konnte das Lächeln auf seinen Lippen förmlich heraushören. Dann zog er meine Hände weg und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. „So ungern ich dich auch von deiner Lieblingsbeschäftigung abhalte, du musst jetzt wirklich aufstehen. Mach dich fertig, wir wollen in einer halben Stunde los." Ich setzte mich auf. „Wohin gehen wir?" Er grinste verräterisch. „Zieh Schuhe an, in denen du länger laufen kannst." Ich nickte njr und ging in unser Badezimmer, wo ich duschen ging. Dann putzte ich meine Zähne und wusch mein Gesicht.
Im Schlafzimmer saß Luke auf dem Bett und verfolgte jede meiner Bewegungen, als ich da nur in Handtuch Unterwäsche und Klamotten suchte. Dann huschte ich wieder ins Badezimmer, zog mich um, trug Concealer und etwas Wimperntusche auf und fuhr meine Augenbrauen nach. Meine Haare würde ich einfach an der Luft trocknen lassen.
Und dann gings auch schon los.
Die Jungs hatten die Wanderung perfekt geplant. Eigentlich, zumindest. Sie hatten allerdings nicht bedacht, dass es etwas unklug war, in der Mittagssonne bei 30 Grad einen verdammten Berg hochzulaufen. Es war, wie sollte ich sagen, amüsant. Bryana und ich machten uns nicht schlecht, durch unser regelmäßiges Training hatten wir kein Problem damit. Die Unsportlicheren unter uns kristallisierten sich allerdings recht schnell heraus. Michael, Roy und Crystal klagten relativ schnell darüber, dass es viel zu heiß und steil war, aber im Großen und Ganzen schafften wir es alle heil nach oben.

Vor allem spielten die Strapazen keine Rolle mehr.
Sobald ich oben am Aussichtspunkt angekommen war, stockte mir der Atem. Ich konnte irgendwo ganz weit weg das Dorf sehen, in dem wir lebten. Direkt dahinter lag das Meer und von dort oben wirkte es so, als würde es ruhen. Dann, vor dem Dorf, erstreckte sich der Wald, durch den wir gerade die ganze Zeit gelaufen waren. Ich schaltete alles um mich herum ab, betrachtete die Schönheit vor meinen Augen. Es war magisch, wunderschön. Der Wimd fuhr sanft durch meine Haare und die Sonne tauchte alles in eine goldene Schönheit. Und plötzlich erkannte ich etwas, was mir schon viel früher hätte klar werden sollen. Es war, als löste sich eine Blockade, die schon immer präsent gewesen war.

Was spielte schon groß eine Rolle? Das Leben war wunderschön. Es gab so viele Möglichkeiten, so viele Türen standen einem offen. Es sollte mir egal sein, was andere von mir dachten.
Wäre ich an all dem Druck damals oder meinetwegen auch heute zusammengebrochen, was hätte ich dann schon davon gehabt? Die Menschen hätten vermutlich so oder so keine andere Meinung von mir.
Die Welt war wunderschön und ich begann in dem Moment, in dem ich mit der Natur im Einklang war, mich auf sie einzulassen.
Das Leben war schön.

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