Am Freitag stand der Tag der offenen Tür vor der Tür und bei der Gerneralprobe lief alles perfekt. Jetzt hatten wir gegen ein Uhr nachmittags und ich stand vor dem Spiegel im Badezimmer und schminkte mich. Um punkt drei würde alles beginnen und ich wusste jetzt schon, dass gerade wohl das größte Chaos in der Schule herrschte.
Ich betrachtete mich im Spiegel. Heute schminkte ich mich etwas mehr, da ja auch ein besonderer Anlass war. Ich trug noch einen dunkellila Lippenstift auf und schlüpfte dann in eine bequeme schwarze Jeans und ich graues Shirt von Green Day, das mir viel zu groß war. Meine Haare band ich zu einem hohen Pferdeschwanz, damit sie mir nicht ins Gesicht hingen.
Zufrieden huschte ich aus meinem Zimmer, damit ich weder Lauras noch Nialls Aufmerksamkeit auf mich zog. Die beiden versuchten mich schon die ganze Zeit zu überreden, vorbeikommen zu dürfen, aber es war mein Tag und den würde ich mir nicht durch einen Directionerfanaufmarsch versauen lassen. Ich schulterte meine Handtasche, setzte eine Sonnenbrille auf und zog meine Superstars an. Dann verließ ich so leise wie möglich die Wohnung und fuhr zur Tanzschule.
Dort waren schon viele Menschen vor der Tür versammelt und ich zwängte mich hindurch, murmelte hier und da ein Sorry und rannte wortwörtlich in die Schule. Sam lief mir über den Weg und drückte mir hektisch einige Pappbecher in die Hand, die ich zum Buffet bringen sollte. Dort traf ich die Mädels von Weed, die gerade Kuchen und einige andere Köstlichkeiten auf Platten anrichteten. Ich stellte die Pappbecher zu den anderen und verschwand dann in unsere geößte Halle, wo sich auch die Bühne befand.
Die erste Aufführung würde in eineinhalb Stunden, also um genau halb vier beginnen und ich war für das Makeup zuständig. Ich schminkte meinen Kleinen pinke Blumenmuster ins Gesicht und über den rosa Lippenstift freuten sie sich am meisten. Dann ging ich Sam suchen und da ich sie nicht fand verschwand ich in meine Umkleide, da ich Durst hatte und dort sicher noch eine Wasserflasche stand. „Buh!" Ich zuckte erschrocken zusammen, quiekte laut auf und fasste mir erleichtert auf die Brust, als ich sah, dass es Luke war. Der bekam sich natürlich nicht mehr, wofür ich ihn auf den Oberarm schlug.
„Wie bist du da unbeschadet reingekommen?", fragte ich ihn. „Durch die Tür?", stellte er eine Gegenfrage und ich verdrehte die Augen. „Warum?" Er zuckte mit den Schultern und ich seufzte auf. „Luke, das ist viel zu... gefährlich. Die Mädels von No Limit haben neulich im Kurs über dich geredet." „Hier sind doch Leute von Radio und Zeitung anwesend oder?" Ich nickte. „Siehst du, dann hätten wir schon einmal Wirbel um uns und irgendeiner wird das berichten und das würde der öffentlichen Beziehung gut tun." Ich seufzte. „Hey, ich weiß, dass du das hasst, aber das ist leider so." Ich seufzte wieder, was ihn zum Lächeln brachte. „Wenigstens kann ich dann das machen." Ich zog eine Augenbraue nach oben. „Was?"
Und dann küsste er mich.Ich erwiderte den Kuss, drückte ihn dann aber bestimmend von mir weg, woraufhin er mich verletzt ansah. „Awh Lukeypukey", sagte ich und kniff ihm in die Wangen. „Ich muss leider arbeiten, und wir wissen beide, dass das", ich deutete zwischen ihm und mir hin und her. „ohne Ausnahme immer eskaliert."
Er lachte leise, drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, zwinkerte mir zu und verschwand dann aus meiner Umkleide. Luke machte mich fertig, ehrlich. Ich fuhr mir über die Stirn, warf einen letzten Blick in den Spiegel und verließ dann ebenfalls die Umkleide. Luke stand etwas unbeholfen im Flur und ich griff nach seiner Hamd und zog ihn hinter die Bühne, wo ich ihn auf einen Stuhl verfrachtete. War im nachhinein vielleicht doch nicht sie beste Idee, da die Mädels von No Limit kamen und ihn umringten wie wilde Raubkatzen. Luke nahm das ganze locker auf, war er ja schließlich auch gewohnt. Er machte hier und da ein Bild und Soraya und Ally halfen mir die Mädels zu schminken.
Weed schminkten sich selbst und Sam schminkte ihre Mädels auch selbst, weshalb ich hier fertig war. Ich ging mit Luke in den Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter, wo wir auf Sam trafen. „Uh, Schätzchen, wen hast du denn heute mitgebracht?", fragte sie grinsend. Ja, gute Frage. Eigentlich meine PR-Beziehung und irgendwie mein Crush im realen Leben. „Das ist Luke, mein äh, Freund und das ist Samantha, sie war mal meine Trainerin und leitet die Tanzschule", stellte ich die beiden einander vor. Sie unterhielten sich kurz über belanglose Dinge, während ich auf meine, Handy herumtippte, damit es nicht so aussah, als hätte ich nichts zu tun.
Dann gingen wir zusammen in die große Halle und Sam und ich mussten auf die Bühne, auch wenn ich mich von Anfang an dagegen gestäubt hatte. „Du musst auf die Bühne, du musst deine Angst langsam mal überwinden", hatte sie gesagt. Tja, und jetzt stamd ich hier vor mehreren hundert Menschen und war kurz vor einer Panikattacke.
„Es freut mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid! Herzlich willkommen zum Tag der offenen Tür." Die Leute klatschten und jubelten kurz. „Mein Dank geht heute vor allem an Grace, denn ohne sie hätte ich das niemals alles geschafft." Dann drückte sie mir das Mikrofon in die Hand. Ich starrte sie entsetzt an, doch sie lächelte sanft und ich holte tief Luft.
„Ja, hi. Ich bin besagte Grace." Ich kicherte nervös. Stille. „Falls ihr's noch nicht wisst, wir haben neben den Bühnenshows auch kleine Workshops, die ihr in den einzelnen Räumen finden könnt, also falls ihr Interesse habt, dann schaut einfach mal vorbei. Ich will jetzt gar nicht lange um den heißen Brei reden, meine kleinen süßen Prinzessinnen sind gleich dran und ich bin wahrscheinlich genauso aufgeregt wie sie selbst." Die Leute mussten mich hassen, sie starrten mich alle nur an. Sam dagegen lachte kurz auf und ich gab ihr das Mikrofon zurück. „Ja, wie Grace bereits gesagt hat sind jetzt unsere ganz Kleinen dran. Viel Spaß!", sagte sie und dann gingen wir von der Bühne. Auf dem Weg zu unseren Plätzen diskutierte ich mit ihr.
„Du hast das gut gemacht, man hat dir gar nichts angemerkt", sagte Sam und etwas stolz schwang in ihrer Stimme mit. „Ich bin fast gestorben", klärte ich sie auf und ließ mich neben Luke nieder. „Grace, jetzt komm mal ein bisschen runter, du warst auper und du wirst da später noch einmal hoch gehen." Ich schüttelte hastig den Kopf. „Sicher nicht, Sam, ehrlich."
„Liebling, du hast das echt to..." Ich stöhnte genervt auf. „Luke, bitte halt einfach die Klappe. Du hast keine Ahnung", sagte ich und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück, weil die ersten Takte der Musik erklangen.
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How to be famous
FanfictionAls Grace beste Freundin durch ihren ominösen Freund einen Vertrag als Sängerin bekommt, ändert sich ihr Leben. Als beste Freundin von Laura steht sie von Heute auf Morgen in der Öffentlichkeit. Außerdem geschehen dadurch Dinge, die sie sich niemals...