Die nächsten zwei Tage verbrachten wir damit, zu üben. Ich musste zugeben, es war wirklich anstrengend, Von wegen, wir würden das mit links schaffen. Selbst Danielle sah mich manchmal verzweifelt an, doch Emily hatte keine Gnade. Sie ließ uns pausenlos unsere Parts tanzen und langsam begann ich wieder ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie sehr ich es hasste, nach Vorlagen zu tanzen.
Denn ich hatte tausende von Ideen, wie ich beide Parts verändern könnte. Allerdings traute ich mich gar nicht erst, diese anzubringen, da Emily sehr impulsiv wirkte. Klar, sie war eigentlich ganz nett, aber sobald etwa nicht nach ihrem Plan verlief, bekam sie die Krise.
Heute war also der letzte Trainingstag gewesen und mittlerweile plagte mich ein schlimmer Muskelkater, was ich aber so gut wie möglich ignorierte, da wir die anderen zwei Tage mit den Dreharbeiten verbringen würden.
Um ehrlich zu sein, ich war wirklich kein Stück motiviert. Bei jeder Bewegung tat irgendetwas weh und zu allem Überfluss hatte ich auch noch eine Erkältung bekommen. Wenigstens hatte ich endlich Winterklamotten, das war wohl das einzige Gute.
So lag ich jetzt als in einem fetten Wollpulli, einer Jogginghose und flauschigen Kuschelsocken im Bett meines Hotelzimmers und schaute Pretty Little Liars, da das gerade lief. Neben mir lag ein Haufen von Taschentüchern und meine Nase leuchtete rot. Mein Handy piepste und ich klickte auf die Twitter Benachrichtigung. Harry hatte ein Bild von sich und Ashton gepostet.
Ich seufzte. Wir hatten seit dem Gespräch über Luke immer noch Funkstille, weil wir anscheinend beide zu stolz waren, dem jeweils anderen zu schreiben. Luke hatte sich auch nicht mehr gemeldet, worüber ich mich aber vergleichsweise freute, weil ich dann nicht mit ihm reden musste. Klang blöd, war aber die Wahrheit.
Irgendwann nickte ich wohl ein, doch ein Klopfen an der Tür weckte mich dann. Mit einem pochenden Kopf setzte mich auf und stöhnte genervt auf. Dann stand ich aus und öffnete die Tür. Vor mir standen Laura und die Mädels von Little Mix. Sie sahen schrecklich gut gelaunt aus und das bedeutete nichts Gutes. Lauras Blick traf schließlich meinen und dann sah sie mich erschrocken an. „Bist du krank oder so?" „Nein, ich finde rote Nasen geil, ich benutzt immer meinen Lieblingsblush dafür", meinte ich sarkastisch und machte eine einladende Handbewegung, woraufhin die fünf mir ins Zimmer folgten. Ich ließ mich auf mein Bett sinken und die anderen standen unschlüssig im Raum.
„Eigentlich wollten wir dich fragen, ob du mit uns in einen Club kommst, weil die Single fertig aufgenommen ist und wir das feiern wollte, aber du siehst ja nicht so blendend aus." Perrie sah mich besorgt an. „Ja, wie hast du das denn angestellt?", fragte Laura. „Naja, mir tut alles weh, das Training ist härter als ich dachte und die Erkältung hab ich wahrscheinlich vom ersten Tag ohne Jacke und dem zweiten Tag ohne richtige Pullover." Jade sah mich traurig an. „Das zerstört jetzt unseren Plan etwas."
Ja, sorry.„Wir können ja auch hier bleiben. Ich meine. Mein Zimmer ist groß genug. Wir können einfach so chillig Filme schauen und noch ein bisschen Sekt besorgen", meine Laura schließlich. Klang gut. Ich nickte. Jesy klatschte begeistert in die Hände. „Gut, dann fahren Perrie und du Sekt kaufen und ich sag Danielle und Eleanor Bescheid. Wir bleiben halt dann noch bei Grace bis ihr kommt."
Zehn Minuten später saßen wir immer noch in meinem Hotelzimmer und ich musste niesen. Genervt suchte ich nach einem Taschentuch und putzte meine Nase. Leigh-Anne sah mich mitleidig an. „Dich scheint es wohl ganz schön erwischt zu haben, was?" Ich nickte und musste noch einmal niesen. „Ich glaube ich war das letzte Mal vor zwei Jahren oder so krank. Und das war als wir Skifahren waren." Jesy musste kurz lachen. „Ja, ich glaube in Australien erkältet man sich nicht so schnell." Dann schwiegen wir wieder kurz. „Kannst du dann morgen eigentlich tanzen?", fragte Jade vorsichtig. Ich grinste. „Hey, ich hab schon einmal mit einem gebrochenen Fußzehen Ballett getanzt, da wird mich eine Erkältung wohl kaum aufhalten. Vor allem pumpe ich mich ja auch mit Medikamenten zu und mit genug Makeup und Concealer wird das schon."
Plötzlich klopfte es an die Tür und Jade sprang auf, um sie zu öffnen. Vor uns standen Eleanor, Danielle und ein Mädchen, das ungefähr in meinem Alter war. Sie lächelte uns schüchtern an, nachdem sie den Raum betreten hatten. Danielle und Eleanor kamen gerade auf mich zu, um mich zu umarmen, wie sie es bei den anderen auch getan hatten, doch ich schüttelte den Kopf. „Ich bin erkältet, ich will euch echt nicht anstecken", erklärte ich. „Ach Quatsch, geteiltes Leid ist halbes Leid", meinte Danielle und zog mich in eine Umarmung. Ich musste grinsen. Sie war einfach zu lieb. Auch Eleanor umarmte mich, doch die Andere stand immer noch unschlüssig im Raum.
„Das ist übrigens Natalia. Sie hatte einen Auftrag mit Max und mir und ich dachte, ich bringe sie einfach mal mit." Natalia stöhnte kurz auf. „El, ich hab dir doch jetzt schon gefühlte tausend Mal gesagt, dass du mich einfach Nati nennen sollst. Ich hasse meinen Namen." Eleanor zuckte mit den Schultern. „Ach, mach dir nichts drauß, mich hat sie als Grace Eleanor eingespeichert", meinte ich aufmunternd. „Der Name ist ja auch schön, man. Ich frage mich immer noch, was sich meine Eltern damals dachten, mal ehrlich." „Woher kommst du eigentlich? Der Name klingt nicht sehr englisch." Jade sah sie interessiert an.
Nati holte tief Luft, „Also ursprünglich komme ich aus Polen, dann bin ich aber nach Deutschland gezogen und da wurde ich dann auch entdeckt und jetzt bin ich irgendwie in England gelandet. Ich weiß selbst nicht, wie das alles passieren konnte." Jade nickte. „Wie alt bist du?" „Ich werde im Mai achtzehn." Jesy sah sie erschrocken an. „Oha, und da modelst du schon, so, äh, alleine? Was sagen denn deine Eltern dazu?" Nati musste lachen. „Die finden das mega cool und unterstützen mich auch voll. Bloß meine Schwester meckert immer rum, weil ich so viel rumkomm und sie immer noch in Deutschland sitzt und in die Schule muss."
Die Mädels unterhielten sich noch weiter, doch ich hielt mich raus. Ich war gerade einfach zu müde, um zu sprechen (scheiß Medikamente.).
Aber eins stand fest. Nati war mir unglaublich sympathisch, und ich hoffte, dass wir in Kontakt bleiben würden, wenn ich wieder in Sydney und sie sonst wo war.
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How to be famous
FanfictionAls Grace beste Freundin durch ihren ominösen Freund einen Vertrag als Sängerin bekommt, ändert sich ihr Leben. Als beste Freundin von Laura steht sie von Heute auf Morgen in der Öffentlichkeit. Außerdem geschehen dadurch Dinge, die sie sich niemals...