How to be famous

15.- holy cow

„Miss, sie müssen sich anschnallen, wir setzten gleich zum Landeanflug an." Ich öffnete meine Augen und blickte verwirrt in das Gesicht der Stewardess. Dann setzte ich mich etwas auf und suchte den Anschnaller, den ich schließlich ansteckte. Sie nickte mir freundlich zu und lief in die nächste Reihe. Ich seufzte kurz auf. Ein 16 Stunden Flug war definitiv kein Zuckerschlecken, zumal die Stimmung zwischen Laura und mir immer noch angespannt war. Sie wusste mehr als sie sollte und ich wollte nicht darüber reden.

Zum Glück hatten wir im Flieger keine gemeinsamen Plätze gehabt, da ihr Management für sie First Class gebucht hatte. Ich persönlich konnte mir nur die Klasse der Normalsterblichen leisten. Kurz bevor wir geflogen waren, hatte Luke angerufen, was ich ignoriert hatte. Ich wollte, wie schon erwähnt, einfach nicht darüber reden, da ich von mir selbst verwirrt war.

Wäre das gestern nicht so ausgeartet, dann hätte ich jetzt Pullover und eine warme Jacke. So hatte ich eben nur drei Pullover.

Mit einem Ruck landeten wir auf der Bahn und ich war froh, als wir zehn Minuten später endlich aussteigen durften. Im Flugzeug war es nämlich unglaublich heiß und ich hatte eine lange Jeans und einen meiner Pullover an.

Als wir auf unsere Koffer warteten hielt ich das Schweigen nicht mehr aus. „Wir haben uns geküsst", sagte ich kaum hörbar. „Alter, sprich doch mal lauter", sagte sie desinteressiert. „Luke und ich haben uns geküsst", wiederholte ich etwas lauter. Sie drehte sich zu mir. „Ihr habt was? Oh mein Gott, ich wusste nur, dass ihr im selben Bett geschlafen habt, das ist jetzt... oh mein Gott.." Sie holte tief Luft. „Du erzählst mir das später im Hotel genauer." Ich nickte nur.

Leider waren wir viel zu schnell im Hotel und jetzt saßen wir im Schneidersitz einander gegenüber auf ihrem Bett und sie sah mich abwartend an. Ich seufzte. Dann begann ich zu erzählen und Laura zwang mich praktisch, jedes einzelne Detail zu erwähnen.

„Und du bist heute Morgen einfach abgehaut?" Ich nickte. „Ich kann es nicht fassen. Ihr hättet das klären müssen", meinte sie kopfschüttelnd. Ich lachte kurz auf. „Das ist so unwirklich. Er ist ein Arschloch. Eigentlich." Laura warf mir einen bedeutenden Blick zu. „Das hattest du damals auch über Brandon gesagt." „Was hat das denn mit Luke zu tun?" Sie sah mich an, als wäre ich komplett behindert. „Ihr wart fast zwei Jahre lang zusammen." Oh.

„Magst du ihn?" Ich überlegte. Er hatte sich mir gegenüber wie scheiße verhalten. Aber er sah verdammt gut aus. Und er konnte auch süß sein. Und er sah verdammt niedlich aus, wenn er glücklich war. Und mit seinen Fans war er auch mega niedlich. (ja, ich gebe zu, ich hatte sein Instagram gestalkt und mir diverse Videos angesehen.)

„Du denkst zu lange nach." Ich seufzte auf. „Ja, die Möglichkeit, dass ich ihn mag, besteht." Sie quietschte erfreut auf. Ich musste ein Lachen unterdrücken. „Habt ihr eigentlich geredet? Also, nachdem du gegangen bist?" Ich zögerte bei meiner Antwort, weil ich wusste, dass Laura mich einen Kopf kürzer machen würde. „Er hat angerufen, als wir noch in Sydney waren." Sie sah mich erwartungsvoll an. „Ich bin nicht rangegangen." Sie seufzte auf. „Grace Eleanor [AN// Eleanor wird hier französich ausgesprochen.] Miller, du bist ein hoffnungsloser Fall." Das wusste ich bereits.

Wir schwiegen kurz. „Du solltest ihn anrufen." Auch das wusste ich. „Ich sollte auf mein Zimmer gehen", meinte ich schließlich und erhob mich vom Bett. Laura wusste, dass ich Zeit für mich brauchte und quittierte mein Vorhaben mit einem Lächeln.

In meinem Zimmer zog ich mir bequeme Sachen an. In Australien war gegen 16 Uhr, was erklärte, warum ich um 5 Uhr morgens hellwach war. Ich seufzte. Ich beschloss einfach, mal wieder zu twittern.

[05:09am] @gracemx : london is keeping me awake, this is so awkward. It's like 5 am and i cant sleeeeep :(

Sofort kamen einige Antworten.