Gleich nachdem ich genickt hatte, packte mich Namjoon und hob mich, wie eine Braut hoch. Im nächsten Moment, befand sich das Schulgebäude weit unter uns. "Whoahhh! Wie geil!" Rief ich euphorisch und lachte. Wir waren hoch oben in der Luft.
Er überwandt einfach mal eben so die Schwerkraft und flog. Genial! Er grinste und erwiderte: "Ja, das ist schon echt cool." Ich nickte heftig. Es war gleichzeitig aber auch echt arschkalt hier oben. Ich in meinem Ballkleid, was meine Schultern kein Stück bedeckte, fror mir den Arsch ab.
Namjoon redete weiter, während wir uns wieder langsam dem Schuldach näherten: "Wir haben alle verschiedene Gaben, aber es gibt auch welche die wir alle besitzen, wie z.B. die enorme Kraft, mit der Hoseok den Inferior vorhin gegen die Wand gedonnert hat, enorme Geschwindigkeit, oder unser verschärftes Gehör. Eine eigene Gabe wäre z.B. dass ich die Schwerkraft überwinden kann. Und Jimin zum Beispiel kann Leute einfach einschlafen lassen, er braucht ihnen nur lange genug in die Augen zu sehen. Er hat mich mal voll im Matheunterricht weg pennen lassen. Das nehme ich ihm bis heute übel!"
Namjoon lachte laut los. Er wirkte so unbeschwert und offen, jetzt wo ich über sein Geheimnis Bescheid wusste. So offen war er mir viel sympathischer, als vorher.
Plötzlich machte es in meinem beschränkten Gehirn endlich klick. Jimin konnte Leute einschlafen lassen? Er war damals also wirklich in meinem Zimmer gewesen und hatte mich geküsst? Dieses Arschloch hatte mir meinen ersten Kuss gestohlen, ohne dass ich es gemerkt hatte. Na warte, wenn ich ihn das nächste mal sah, würde es eine Schelle setzen!
"Wieso guckst du so wütend, habe ich etwas falsches gesagt?" Fragte Namjoon irritiert. Ich schüttelte schnell den Kopf und murmelte: "Nein, nein! Mir ist gerade nur so einiges klar geworden." Er lächelte mich an und setzte mich wieder auf dem Schuldach ab. Plötzlich sah man viele Gestalten aus der Schule in den dunklen Wald rennen. "Was zum...?" Murmelte ich verwirrt. Ich sah von dem Geschehen fragend zu Namjoon hinüber.
Er klärte mich auf: "Das sind die restlichen Inferiors, die uns entkommen sind und jetzt fliehen. Die restlichen dürften irgendwo abgeschlachtet in der Schule rumliegen." Verstörrt schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter. Dieser ganze Vampir-Kram war so neu für mich. Namjoon war gerade zwar bei mir, aber es breitete sich doch eine gewisse Panik in mir aus.
Ich lehnte mich an die raue Steinwand, des Eingangs und versuchte mich zu beruhigen. "Tut mir leid, dass hätte ich vielleicht nicht sagen sollen. Aber ich versichere dir, dass du bei uns in der Nähe immer sicher bist, Ally!" Meinte Namjoon. Ich nickte nur stumm. Ja, ich wäre glücklich darüber nicht als Inferior-Snack zu enden.
Ich sah wieder zu Namjoon und fragte: "Wie alt bist du eigentlich?" Er begann zu lachen. "Das willst du nicht wissen." Ich zerrte leicht an seinem Jackett und forderte ihn neugierig auf: "Doch will ich! Jetzt sag schon!" Er entfernte meine Hand von seinem dunkelgrünen Jackett und erklärte: "Sagen wir es so: Ich habe auf jeden Fall das 18. Jahrhundert miterlebt. Schreckliche Zeit..."
Ungläubig starrte ich ihn an. Er hatte sich gut gehalten. "U-und dein Körper?" fragte ich neugierig. Er zog eine Augenbraue hoch und erwiderte: "Körperlich bin ich ungefähr Anfang 20." Ich murmelte: "Das erklärt, wieso du noch so gut aussiehst." Er stemmte eine Hand neben mich an die Wand und grinste schief: "So... sehe ich das also?"
Was wurde das denn jetzt? Ich murmelte: "Öhm, also ja... finde ich schon." Lachend ließ er die Hand wieder fallen und murmelte: "Ich wollte unbedingt sehen, wie du reagierst."
Gerade als ich etwas sagen wollte, wurde die Tür zum Dach in weitem Bogen aufgeschlagen.
Jin stand vor uns sagte: "Sie sind weg und das Schulgelände ist gesichert!" Namjoon nickte. Jin sah mich an, dann wieder zu Namjoon und fragte: "Weiß sie es?"
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Bangtan Vampires (Original)
FanfictionIch kam auf das St. Florence, ein ehemaliges Jungen-Internat und war somit eines der wenigen, ersten Mädchen dort. Mein Wohnheim wirkte ziemlich unspektakulär von außen, aber was mich drinnen erwartete, war am Ende alles andere, als das. Und damit m...