3. Monat:
Inzwischen war es knapp Anfang April. Ich hetzte gerade zu meinem Klassenraum, da unser Wagen auf dem Weg zur Schule einen Platten gehabt hatte und wir alle spät dran waren. Die Jungs waren mit ihrer Schnelligkeit natürlich längst bei ihren Klassenräumen. Und dann gab es noch mich. Ich krüppelte mir mega einen ab, während ich die Treppen zu unserem Hauswirtschaftsraum hinauf hastete.
Fluchend und völlig außer Atem öffnete ich die verglaste Tür und erblickte auch schon Mrs. Drixton, wie sie ihren hölzernen Kochlöffel enthusiastisch durch die Lüfte schwung. Sie neigte zu leidenschaftlichen Übertreibungen, wenn es um die, ich zitierte, 'brennende Flamme der Köstlichkeit, welche auf jedem Herd erleuchten könne', ging. Willkommen in der Hölle des Kochens.
Ihre haselnussbraunen Augen fixierten mich und sie begann: "Ach Liebchen, also erscheinen wir doch noch. Nun ja, je später der Tag, desto interessanter die Gäste." Blondie kommentierte das ganze mit einem verächtlichen Schnauben und murmelte: "Hmm, ja geht nä." Ich verdrehte die Augen, richtete ein paar Strähnen zu Recht und sagte: "Du warst heute dann ja wahrscheinlich als Allererster hier, was Blondie."
Er ignorierte meine Aussage gekonnt und Mrs. Drixton wies mich dem einzig freien Kochpartner zu, der noch übrig war: Finnigan. Na, super. Er war ja echt witzig und so, aber wenn es um's Kochen ging, war er eine Gefahr für die Allgemeinheit. Er hatte einem Mitschüler sogar schonmal aus Versehen Frittier-Fett übergekippt. Heißes Frittier-Fett.
Zum Glück war dieser jemand ein Vampir und die Wunde konnte schnell heilen. Aber ich, als Normalsterbliche, wäre tot wenn er solche Nummern bringen würde. Ich ließ die Doppelstunde über mich ergehen und hielt einen gewissen Sicherheitsabstand zu Finnigan. Als die Stunde dann ohne große Vorfälle zu Ende ging, sagte Mrs. Drixton: "Vergesst nicht eure Zimmer her zu richten, wegen des Besuches!"
Alle nickten, während ich auf Armin zu rannte und fragte: "Was meint sie damit? Was für Besuch?" Armin grinste mich belustigt an und sagte: "Sag mal, guckst du nie an's schwarze Brett, unserer Schule?" Genervt erwiderte ich: "Wir haben ein schwarzes Brett? Ach ist doch egal, jetzt sag schon!"
Grinsend erwiderte Armin: "Morgen kommen die Eltern wie jedes Jahr im April zu Besuch und schauen sich hier im Internat um. Sag bloß keiner hat dir irgendwas gesagt? Die Einladungen sind schon raus." Verzweifelt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Mein Vater würde an dieses Vampir-Internat kommen? Na, super!
Ich wollte nicht, dass er in der Nähe von Inferiors war, oder eventuell sogar angefallen wurde! Ich bedankte mich bei Armin und flitzte zum Sekretariat um nach zu fragen, ob mein Vater zugesagt hatte. Leider Gottes, war er scheinbar wirklich daran interessiert zu sehen, wie ich hier wohnte. Dämliche, neugierige Eltern! Er hatte ja keine Ahnung.
Naja, die meisten der Schüler hier waren sich nicht der Vampire hier bewusst und nachdem mich Jungkook letzten Monat aufgeklärt hatte, wusste ich nun auch, dass Livius zwar ein Vampir war, jedoch seine Kräfte noch nicht entwickelt hatte und sein Dasein seit dem 16. Jahrhundert ohne irgendwelche besonderen Vorfälle fristete.
An seiner Stelle wäre mir todlangweilig, wenn ich schon über 400 Jahre ohne irgendwelche Kräfte leben würde. Meine Fresse, dafür war er eine echt ruhige Person. Nachdenklich ging ich auf meinen Spint zu und verstaute mein Hauswirtschaftsbuch darin. Als ich die Tür wieder schloss, stand Tae neben mir. Fragend blickte ich ihn an und er grinste: "Wo willst du hin?"
Ich sagte belustigt: "Ähm, zur Mathestunde."
Er wuschelte mir durch die Haare und sagte: "Du bist doch echt dumm. Pack deine Sachen und komm! Die Lehrer haben alle nach den ersten beiden Stunde eine Betriebsversammlung und wir haben Schluß." Er lachte leise. WIESO SAGTE MIR NIE JEMAND ETWAS? "Das stand am schwarzen Brett." fügte er besserwisserisch hinzu.
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Bangtan Vampires (Original)
FanfictionIch kam auf das St. Florence, ein ehemaliges Jungen-Internat und war somit eines der wenigen, ersten Mädchen dort. Mein Wohnheim wirkte ziemlich unspektakulär von außen, aber was mich drinnen erwartete, war am Ende alles andere, als das. Und damit m...