Kapitel 21: Ich habe die einzige Familie verloren, die ich je hatte.

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Erwachen tat ich von einem unsanften Geschrei, welches sich als Mrs. Reynolds Weckmethode herausstellte. Sie ging durch jeden einzelnen Raum unserer Suite, um auch ja keinen Schüler aus zu lassen. Als sie in unserem Zimmer war klatschte sie lautstark in die Hände und rief: "Los, aufstehen! Na los ihr Schlafmützen! Der Bus wartet nicht." Genervt verdrehte ich die Augen und murmelte leise, aber sodass sie es nicht hörte: "Fresse..."

Verschlafen strich ich mir ein paar meiner erdbeerblonden Haarsträhnen aus dem Gesicht und drehte mich mit dem Kopf in Ricks Richtung.

Neben seinem Bett stand noch die Flasche Whiskey, welche Mrs

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Neben seinem Bett stand noch die Flasche Whiskey, welche Mrs. Reynolds noch nicht bemerkt hatte. Auf Ausflügen war der Konsum von Alkohol streng verboten.

Ach, verdammt! Schnell sprang ich auf und setzte mich neben, den noch pennenden, Rick und tat so, als würde ich ihn wecken. Dabei schob ich den Bourbon unauffällig mit meinem Fuß, unter's Bett. Schwein gehabt! Ich schüttelte Ricks Arm und flüsterte: "Rick, aufstehen! Komm schon..." Auf einmal kniete sich Mrs. Reynolds neben mich und flüsterte gespielt nett: "Sagt mal, habt ihr etwa zusammen in einem Raum geschlafen? Junge und Mädchen?"

Wooops... ich wusste doch, dass wir etwas vergessen hatten. Schnell lächelte ich schief und versicherte: "Ähm... ja, aber ich kann ihnen versichern, dass nichts passiert ist, wissen sie, er ist eher wie ein Bruder für mich." In dem Moment wälzte sich Rick brummend und zog mich mit einem Arm ins Bett.

Was tat dieser Trottel? Er murmelte verschlafen: "Noch ein paar Minuten, Süße." Danke, du Idiot! Mrs. Reynolds stand verbittert grinsend auf, schob ihre Brille zurecht und sagte ironisch: "Natürlich... Bruder und Schwester. Dann sind sie wohl inzest-gefährdet! Naja, dieses eine mal sehe ich drüber hinweg, wie bei Mr. Finnigan und Ms. Fabia, aber halten sie sich in Zukunft gefälligst zurück!"

Inzest-gefährdet? Die Sprüche dieser Lehrerin waren Gold Wert. Ich verkniff mir ein Lachen. Mrs. Reynolds ging zur Tür und drehte sich, bevor sie unser Zimmer verließ, nochmal um. "Sie haben eine halbe Stunde, bis sie fertig unten auf dem Parkplatz stehen, verstanden?" Sagte sie bestimmend. Ich nickte eifrig und rüttelte Rick unsanft wach. Sie sah uns nochmal skeptisch an und murmelte: "Also wirklich, irgendwann drehe ich nochmal durch!" Wem sagte sie das?

Damit verließ sie auch schon unser Zimmer. Als Rick endlich wach war, war Mrs. Reynolds schon längst aus dem Zimmer verschwunden. Wahrscheinlich suchte sie sich gerade ihre nächsten Opfer, die sie herum scheuchen konnte. Ich befreite mich aus Ricks Griff und begann meine Sachen zusammen zu packen. Der ganze Morgen verlief recht schweigsam, bis wir alle beim Bus ankamen.

Auf der Rückfahrt saß ich diesmal neben Lynn und Rick neben einem seiner Unterstufen Kumpel. Ich unterhielt mich die ganze Fahrt über mit Lynn und genoss den Abstand von Rick. Namjoon saß zufrieden mit seinen Kopfhörern auf den Ohren am Fenster und starrte hinaus.

Yoongi hingegen, döste friedlich vor sich hin und Tae unterhielt sich mit Jin, während dieser Fotos knipste.

Jungkook und Jimin unterhielten sich ebenfalls, während Hoseok immer ab und zu verstohlen zu mir herüber starrte. Er tat so, als würde er es nur zufällig tun, aber ich merkte wie sehr er mit seinem Blick an mir klebte.

Bangtan Vampires (Original)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt