Bangtan Vampires (Original)

Kapitel 54: Fire

Mir stockte der Atem. Hatte ich das gerade richtig verstanden? Eine aussagekräftige Stille breitete sich zwischen mir und Yoongi aus. Auf einmal zog er seine Arme hinter seinem Rücken hervor und zog mich mit einem kräftigen Ruck in seine Arme. Wie hatte er sich bitte los bekommen!? Auf einmal spürte ich, wie er sich an meinen Fesseln zu schaffen machte und eine enorme Hitze an meinem Arm entlang kroch. Es roch verbrannt.

"Aua..." rief ich reflexartig und konnte meine Hände plötzlich lösen. Besorgt nahm er meine Hände in seine und sah mich an. "Tut mir leid. Ich habe dich leicht verbrannt. Das war nicht beabsichtigt, aber nötig um hier raus zu kommen." Ich starrte ihn entgeistert an, nickte dann aber. Seine Superiorfähigkeit war also... Feuer. Ich musste automatisch lächeln und umarmte ihn.

Ich musste es einfach tun. Wenn nicht jetzt, wann sonst? Sonst zickten wir uns immer an und jetzt waren wir beide einfach wir selbst, ohne die Schutzwände unseres geliebten Sarkasmus. Ich spürte, wie er mich ebenfalls umarmte und blieb einfach einen Moment so. Es schien als würde die Zeit still stehen und doch gleichzeitig wie im Flug zu vergehen.

Wie lange verharrten wir nun schon in dieser Position? Ich wusste es nicht und im Endeffekt war es mir auch egal. Es zählte nur, dass ich in seinen Armen liegen konnte. In den Armen, die zu der Person gehörten welche alles dafür riskiert hat, um mich zu retten. Yoongi. Ich öffnete die Augen und erblickte seine unzähligen Schürfwunden. In mir stieg unbändige Wut auf, als ich daran dachte wie jemand gerechtes, wie Yoongi, von solchen Idioten nieder geschlagen wurde.

Er hatte sowas nicht verdient. Mit meinem rechten Zeigefinger fuhr ich an seiner verwundeten Wange entlang, woraufhin Yoongi ein wenig Platz zwischen uns schuf und mich gebannt ansah. Ich öffnete meinen Mund und wollte etwas sagen, jedoch wollten meine Stimmbänder nicht so richtig. Ich schloss den Mund wieder und versuchte es erneut. Nervös stammelte ich: "I-ich, Yoongi i-ich..."

Ich sah an die steinerne Wand. Was wenn er mich doch nicht mochte und mich nur so behandelte, weil Rick mich entführt hatte? Was wenn ich nun den Mund aufmachte und mich bis auf die Knochen blamierte? 'Was wenn' diese Worte konnten Segen und Fluch zugleich sein. Wieso war ich so feige und unbeholfen, wenn es um meine Gefühle für Yoongi ging? Ich blickte ihn erneut an und versuchte etwas zu sagen, woraufhin er grob nach meinem Handgelenk griff und mich zu sich zog.

"Verdammt Ally, so schwer ist das jetzt auch nicht!" Knurrte er und im nächsten Moment spürte ich seine weichen, verlangenden Lippen auf den meinen. Geschah das gerade wirklich oder träumte ich?
Ich spürte, wie seine Zunge um Einlass bat und aus dem anfänglich schüchternen Kuss wurde ein wahrer Machtkampf. Am Ende gab ich auf und Yoongi übernahm die Führung.

Er hob mich hoch und presste mich gegen die Wand. Ich vergrub meine Hände in seinen wuscheligen Haaren, während er sich an meinem Hals zu schaffen machte. Es war ein unglaubliches Gefühl. Nach ein paar Sekunden, ließ er mich wieder runter und starrte mich siegessicher grinsend an. "Ich hatte Recht. Du magst mich, Abigail." Grinste er schief. Blitzschnell packte ich ihn an seinem Shirt und drückte nun ihn gegen die Wand.

Ich kam ihm sehr nah, sodass kein Blatt mehr zwischen und passte und zischte: "Selbst jetzt, nennst du mich immer noch so? Es ist doch echt nicht zu fassen! Mach mich nicht wütend!" Ich grinste leicht. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und säuselte: "Ach und was wenn doch?" Ich kam ihm noch näher und hauchte: "Das wirst du dann noch früh genug bemerken."

Er lachte und umarmte mich erneut. "Ich liebe dich, Ally. Wirklich. Du bist etwas ganz besonderes. Du bist vielseitig. Hast eine große Klappe und bist auch schüchtern. Du hast einen super Charakter und bist die personifizierte Loyalität, wenn es um Freunde geht. Außerdem weißt du immer, wie es in mir aussieht und worüber ich mir Gedanken mache. Dafür liebe ich dich. Du passt perfekt zu mir. Ab heute gehörst du zu mir."