Kapitel 23: Ich werde es die nächste Zeit nicht können.

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"Schneller!" Rief Tae ungeduldig, während ich seinen Angriffen immer wieder auswich. "Warum brüllst du mich so an? Ich bin doch schon so viel schneller geworden, als ich es vorher war!" In dem Moment holte er aus und traf mich, mit voller Wucht, an meiner rechten Schulter. "Ja, aber wie du siehst reicht das einfach noch nicht!" Ermahnte er mich streng.

Ich rieb mir kurz über meine schmerzende Schulter, ging dann aber wieder in meine Verteidigungsposition. So einen gnadenlosen Lehrer, wie ihn, hatte ich noch nie gehabt. Als wir endlich fertig waren, lobte er mich nochmal, dass ich mich wirklich verbessert hätte und schneller wäre, als zuvor. "Ich wollte dich heute nur mal wieder an deine Grenzen bringen. Aber es hat sich dann letztendlich echt gelohnt, wie ich gemerkt habe." Sagte Tae grinsend.

Kaputt wälzte ich mich auf dem grauen Hallenboden und murrte: "Ich habe Schmerzen an Muskeln, von denen ich nicht mal wusste, dass diese weh tun können. Du bist ein echter Sklaventreiber!" Ich grinste ihn an, woraufhin er mich gespielt bemitleidend ansah.

Er erwiderte: "Hey, dafür kannst du dich immer besser gegen Vampire verteidigen und bleibst in Form! Beschwer dich mal nicht! Außerdem bin ich gerne Sklaventreiber, besonders bei so hübschen Mädchen mit Topfigur, wie dir." Ich sah ihn an, zog beide Augenbrauen in die Höhe und hakte nach: "Versuchst du gerade mich an zu baggern?"

" Ich sah ihn an, zog beide Augenbrauen in die Höhe und hakte nach: "Versuchst du gerade mich an zu baggern?"

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Schulterzuckend antwortete er: "Wer weiß. Vielleicht habe ich, nachdem du Hoseok einen Korb gegeben hast, jetzt ja eine Chance bei dir?" Mit diesen Worten legte er sich vor mich, mit dem Bauch auf den Hallenboden und starrte mich ernst an. Ich wartete die ganze Zeit darauf, dass er scherzhaft anfing mich aus zu lachen, aber das tat er nicht. Meinte er das etwa ernst?

Schnell brach ich den Anstarr-Contest ab, hievte mich vom Hallenboden hoch und sagte: "Okaaay... das driftet langsam alles 'n bisschen ab. Ich gehe dann mal. Man sieht sich Tae!" Nichts wie raus, aus dieser merkwürdigen Situation.

Er sah mir gespielt traurig hinterher und rief: "Nein, Julia! Ich liebe dich doch bleib bei mir!" Ich streckte ihm bloß die Zunge raus. Also hatte er es doch nicht ernst gemeint. Warum verarschte er mich ständig? Ich dachte schon, er meinte das eben ernst. Oh, man! Genervt stieß ich die Hallentür auf und lief durch den Garten auf die Villa zu. Es war bereits dunkel und hier draußen herrschte klirrende Kälte.

Ein Schauer lief mir über die Arme. Eben war mir noch total heiß wegen dem Training gewesen und jetzt fror ich mir den Arsch ab! Wer hasste diesen Moment nicht? Es war bereits dunkel, da die Tage nun immer kürzer wurden. Am Himmel konnte man die Sterne in ihrer Vielfalt betrachten. Ich hörte den Kiesweg unter meinen Sportschuhen knirschen und ließ meinen Blick durch den Garten schweifen.

Im hinteren Teil des Gartens erblickte ich auf einmal Yoongi, welcher das Gartentor zum Wald auf schloss. Was sollte das denn bitte werden, wenn es fertig war? Meine Schritte wurden schneller und ich steuerte nun auf die entgegengesetzte Richtung von unserem Wohnheim zu. Ich wollte unbedingt wissen, was Yoongi vor hatte. Auf dem Boden des Waldes und Gartens lag dichter Nebel, welcher alles ein wenig mysteriöser wirken ließ. Yoongi sah mich an und seufzte leise: "Woher wusstest du, dass ich hier... ach dein Outfit. Tja, ich schätze mal du kommst gerade vom Training mit Tae, was?"

Ich nickte bestätigend. Ich trug eine kurze Hose und ein bauchfreies Top. Er musterte mich von Kopf bis Fuß, grinste schief und sagte: "Ich fass' es nicht, dass du in dem Aufzug mit ihm trainierst. Du hast wohl immer noch nicht begriffen wie..." Ich unterbrach ihn augenrollend: "Ich trag' bestimmt keine Nonnenrobe beim Sport, okay! Überhaupt, ist das Thema gerade uninteressant! Was tust du hier und was soll der Rucksack? Hast du etwa vor im Wald zu campen?"

(Ab hier habe ich die ganze Zeit Let Me Know von BTS gehört *-*
Passt total zur Szenerie)

Er sah kurz zur Seite und kratzte sich verlegen am Kopf. "Yoongi, warum guckst du so, als würdest du mir gleich sagen, dass ich sterbe? Rede schon!" Sagte ich energischer. Er wandte seinen Kopf wieder zu mir und holte tief Luft: "Ally, ich gehe weg."

Seine Worte hallten in der Kälte des Abends und daraufhin folgte eine unendliche Stille. Diese Stille schien mir wie Stunden an zu dauern, sodass ich mich fragte ob das was er gesagt hatte nicht vielleicht nur meine Einbildung war. Ich holte tief Luft und hakte ruhig nach: "Was?"

Yoongi kam einen Schritt auf mich zu und sagte ernst: "Ich werde Nachforschungen zu Cedrick Rutherford in seiner Heimat Amerika anstellen. Und dafür brauche ich Zeit. Wie lange weiß ich noch nicht genau, aber es werden sicher ein paar Monate werde. Das ist alles schon abgeklärt mit Livius, er deckt mich. Schulisch verpasse ich auch nichts, da ich den Scheiß eh schon tausendmal durch gekaut habe. Ich habe Hoseok auch schon gesagt, dass er an meiner Stelle mit dir hier ein Auge auf Rick haben soll. Ich lasse dich bestimmt nicht alleine hier zurück, mit diesem irren Freak von Scheinheiligen."

Ich wich ein paar Schritte von Yoongi zurück und musste erstmal alles verdauen. War das etwa sein ernst? Er ging einfach so, nach Amerika? Wegen den Verdächtigungen gegenüber Rick? Hielt er ihn für einen Terroristen, oder was? So ernst sollte er unsere Verdächtigungen nun auch nicht nehmen! Überstürzte er das Ganze nicht ein wenig? Verwirrt stammelte ich: "D-d-du gehst jetzt einfach so, mal eben nach Amerika?! Das geht doch nicht. Denkst du nicht, dass du das alles ein wenig überstürzt ich meine du..."

Er unterbrach mich: "Ich weiß genau was ich tue, Ally. Kein Grund zur Sorge, okay?" Ich sah ihn einfach nur fassungslos an. Ich wusste nicht ob ich mich wütend, enttäuscht oder zurückgelassen fühlte. Warum musste er gehen? Ohne ihn würde es hier sicherlich nicht dasselbe sein. Ich presste die Lippen aufeinander und strich mir ein paar Strähnen, welche vereinzelt in meinem Gesicht hingen, hinter's Ohr.

Er sah mich durchdringend an und meinte: "Zieh nicht so ein Gesicht, sonst denke ich noch du würdest mich vermissen! Wir sehen uns in ein paar Monaten wieder, Abigail!" Sofort wechselte ich zu einem genervten Gesichtsausdruck und ich rief: "Nenn mich nicht so, du Vollidiot!" Er streckte mir bloß die Zunge raus und setzte seinen schwarzen Rucksack auf.

Er richtete seine Lederjacke, kam nochmal auf mich zu und drückte mir etwas in die Hand, was er eben aus seinem Rucksack gekramt hatte. Ich sah in meine Hand und fragte: "Wofür denn den Tazer?" Lachend sagte er: "Falls dir dieser Idiot Rick mal zu Nahe kommt und deine Kampffähigkeiten dir nichts nützen. Also, pass gut auf dich und die anderen auf. Ich werde es die nächste Zeit ja nicht können."

Warum musste er jetzt gehen und mich mit Rick alleine lassen? Es musste doch bestimmt einen anderen Weg geben! Aber ich wusste, dass ich Yoongi nicht mehr umstimmen konnte. Wütend holte ich mit meiner Faust aus und wollte sein Gesicht treffen, allerdings wehrte er den Schlag wie erwartet ab, indem er meine Hand fest hielt. Ich konnte sie nicht mehr bewegen.

Die kühle Abendluft wehte durch seine glatten, silbernen Haare, welche geheimnisvoll im Mondlicht schimmerten. Er senkte seine Hand mit meiner darin und sah mich still an. Ich gab mich geschlagen und murmelte: "Naja, ich wünsche dir viel Erfolg in Amerika. Und wehe du lässt dich ohne Ergebnisse hier blicken, du Schildkröte!" Er sah mich an und ließ meine Hand los.

"Wirklich? Schildkröte? Naja, immerhin siehst du es ein, dass du mich nicht von der ganzen Sachen abbringen kannst. Du handelst mal wieder vernünftiger, als ich es von dir erwartet habe, Ally. Ich bin mir sicher, dass du und Hoseok Rick gut bewachen werden. Immerhin vertraue ich dir, Ally. Das Vergnügen hat nicht jeder. Und wenn irgendwas wichtiges vorfällt, dann lass es mich per E-Mail wissen. Also man sieht sich!"

Damit verschwand er durch die Tür in den Wald und verschwand mit seiner übernatürlichen Geschwindigkeit. Der einzige Beweise, für sein ebiges Dasein, war der schwarze Tazer in meiner Hand. Ich schloss das schwarz-metallene Gartentor und verschloss es. Ich sank hinunter auf den kalten, nassen Rasen des Gartens und starrte die Tautropfen an, welche vereinzelt an den Grashalmen hinunter liefen. Yoongi war weg und mir war kalt.

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Kekekeke I'm Master of the plan.

Ich freue mich schon darauf weiter zu schreiben.

Über Kommentare und Feedback freue ich mich immer!

LG

IdleTeenz

Bangtan Vampires (Original)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt