Ich rannte durch die Gänge, bis ich schließlich in einem breiteren Gang sah, was hier vor sich ging. Elly wurde, von einer Gestalt, unsanft gegen eine der Steinwände gedrückt und war ein gutes Stück vom Boden mit ihren Füßen entfernt. Allein der Anblick, wie dieser Fremde sie mit seiner Hand an ihrem Hals festhielt, war schmerzhaft. Das war zuviel.
Ich rannte auf den großen Typen mit Jeans-Lederjacke zu und trat ihm mit aller Kraft in die Magengrube. "Du mieses Arschloch!" Rief ich, rasend vor Wut. Elly sank hustend und keuchend zu Boden und krabbelte mit einer schmerzverzerrten Miene in meine Richtung. Schnell half ich ihr auf und stellte mich schützend vor sie. Sie war ein ganzes Stück kleiner als ich und dazu sehr zart gebaut. Wie konnte er es wagen, sich an so einem schwachen Mädchen zu vergreifen?
"WIE KANNST DU ES WAGEN, DICH AN IHR ZU VERGREIFEN?" schrie ich aus vollem Halse. Der Typ drehte sich zu mir um und zwei rote Augen funkelten mich an. "Oh, oh..." murmelte ich geschockt. Scheiße. Warum hier? Warum jetzt? Dafür hatte ich noch nicht lange genug trainiert. Der Typ baute sich auf und brüllte bestialisch: "WIE KANN EIN EINFACHER MENSCH WIE DU ES WAGEN, MICH EINEN VAMPIR ZU TRETEN, HUH?"
Nach diesem Satz brüllte er in einem ohrenbetäubend schrillen Ton durch den steinernen Gang. Elly und ich hielten uns vor Schmerz kurz die Ohren zu. Ich wich mit Elly ein paar Schritte zurück und flüsterte ihr zu: "Renn einfach! Es gibt keinen anderen Ausweg. Wenn du nicht willst, dass wir beide drauf gehen, haust du jetzt besser ab!" Sie erwiderte: "Nein ich ka..." ich schnitt ihr das Wort ab: "Elly! Verzieh dich!"
Sie kämpfte kurz mit sich selbst, verschwand dann aber hinter mir im Labyrinth. Alles was sie noch flüsterte war: "Ich hab dich lieb. Du bist die beste Freundin, die ich je hatte." Ich lächelte schwach und blieb freiwillig zurück. Um Elly vor diesen Viechern zu bewahren, würde ich sogar mich selbst drauf gehen lassen. "Ach, nachdem ich dich vernascht habe, hole ich die Kleine ganz schnell wieder ein. Also keine Sorge, ihr werdet euch gleich im Totenreich wiedersehen." Knurrte der Typ.
Ich ballte meine Hände zu Fäusten und verdrängte die Angst in mir. Für Angst war nun keine Zeit mehr übrig. Ich hatte mich entschieden. Langsam richtete ich meinen Blick wieder auf den Vampir vor mir und fragte: "Bist du ein Inferior, oder ein Superior?"
Im nächsten Moment schnellte er auf mich zu und griff nach meinem Hals. Ich wich ihm aus, so wie ich es gelernt hatte, wurde aber im nächsten Moment doch von ihm erwischt. Ich hatte gewusst, dass ich bei meinem jetzigen Level an Erfahrung scheitern würde. Ich hoffte, dass Elly es irgendwie hier raus geschafft hatte, oder eher schaffen würde.
Er presste mich, wie Elly zuvor, an die Steinwand und besah mich genau. Er zischte: "So etwas wie Inferiors und Superiors gibt es nicht, Kleine! Es gibt nur eine wahre Rasse der Vampire und das sind wir, die kalten Wesen der Nacht. Wir fühlen nicht und sind kaltblütig, nicht so verweichlicht wie die menschlichen 'Vampire', Haha. Vampire mit Gefühlen und warmen Blut in sich. Das ist so lächerlich. Sie sind nur verbesserte Menschen. Einfach nur er-bärm-lich."
Also war er ein Inferior. Er hielt mich so fest, dass ich mich kein Stück gegen ihn wehren konnte. Er kam mir mit dem Gesicht näher und seine Augen blitzten noch mehr auf, als sie es vorher taten. Ich spürte seinen kalten Atem auf meiner Haut. Er wisperte: "Aber genug von mir. Jetzt zu dir, Kleines."
Mit diesen Worten rammte er mir seine messerscharfen Zähne in den Hals. Ich konnte fühlen, wie das warme Blut meinen Hals hinunter lief. Und glaubt mir, es tat so unglaublich weh! Verzweifelt schrie ich auf, woraufhin er nur noch mal zubiss. Diesmal allerdings in der Nähe meines Schlüsselbeins. Aber es tat nicht mehr weh, sondern fühlte sich gut an, sogar sehr gut. Für einen kurzen Moment genoss ich es, kam dann aber wieder zur Besinnung.
DU LIEST GERADE
Bangtan Vampires (Original)
Fiksi PenggemarIch kam auf das St. Florence, ein ehemaliges Jungen-Internat und war somit eines der wenigen, ersten Mädchen dort. Mein Wohnheim wirkte ziemlich unspektakulär von außen, aber was mich drinnen erwartete, war am Ende alles andere, als das. Und damit m...