Bangtan Vampires (Original)

Kapitel 34: Hartes Training

Was für ein ereignisreicher Monat. Echt mal! Der Mai war der totale Trainingsmonat, dabei wurde es draußen nun schon wärmer. Von dem monotonen grauen Himmel, welcher zu dieser Gegend immer dazu gehört hatte, war nichts mehr zu sehen. Und ich hockte nur noch in meinem Zimmer und lernte. Ich hörte mir ständig eine Electro-Swing-Playlist von Armin an, welche er mir zum Lernen empfohlen hatte.

Und Elly hatte mir extra all ihre Lernzettel kopiert. Was wäre ich ohne dieses Mädchen?! Sie war glücklicherweise gut in Wirtschaft und in so ziemlich jedem anderen Fach. Ich saß gerade an meinem hölzernen Schreibtisch in meinem Zimmer und ging kurz die Pläne für die nächsten Wochen durch.

Ich musste für den Talentwettbewerb proben, ein Outfit heraussuchen, mit Tae trainieren und für meine Französisch-Klausur lernen. Wütend rief ich: "MERDE!" Plötzlich ging die Tür auf und Jin stand in der Tür. "Warum fluchst du auf Französisch?" Fragte er neugierig.

Ich lehnte meinen Kopf über die Stuhllehne und blickte ihn an. "Ich muss kommendes Wochenende für Französisch lernen, deswegen der französische Wutausbruch."

Grinsend entgegnete Jin: "Achso, na dann frohes Schaffen! Aber du solltest wirklich eine Pause machen! Du hockst schon seit 3 Stunden in diesem Zimmer mit gedimmten Licht. Tae hat gefragt, ob ihr eine kleine Trainingseinheit machen wollt?" Mein Gesicht erhellte sich bei dem Gedanken vor meinen Lern-Sachen zu flüchten und ich drehte mich mit meinem Schreibtisch-Stuhl um.

Ich ging auf Jin zu, legte ihm patriotisch die Hände auf beide Schultern und säuselte theatralisch: "Das ist die Erlösung auf die ich schon die ganze Zeit warte, mein Freund!" Grinsend tätschelte er mir ein paar mal den Kopf und erwiderte: "Na dann gehe ich Tae Bescheid sagen. Wirf dich in deine Sportsachen. Er meinte, dass ihr heute zur Abwechslung mal boxt."

Damit verließ er mein Zimmer. Boxen? Das hörte sich interessant an. Ich warf mich in Schale und ging den Gang entlang. Mir kam Jungkook entgegen und fragte: "Schon fertig mit Lernen, Kleine?" Ich antwortete: "Nein, ich mache nur eine kurze Pause und trainier' ein bisschen mit Tae." Gerade als ich an ihm vorbei gehen wollte, hielt er mich an meinem Handgelenk fest und zog mich zu sich.

Er strich mir, mit dem Daumen, über die Wange und flüsterte: "Mir passt es gar nicht, dass du vor Tae immer dieses bauchfreie Oberteil trägst. Der begafft dich doch locker nur die ganze Zeit, Süße." Ich verdrehte die Augen und erwiderte: "Ich mache Sport. Denkst du ich will..." "Zieh dir was längeres an!" Unterbrach er mich. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, doch es ging nicht mehr.

Er sagte: "Wenn du es nicht tust, ziehe ich dich eigenhändig um, ob du willst oder nicht, Kleines!" Geschockt starrte ich ihn an und sagte: "Okay, ist ja gut. Verdammt, Kookie!" Sollte er sich doch selbst was langes Anziehen! Ich ging seufzend zurück in meine Lern-Gruft und zog mir ein langes dunkles Top an. Daraufhin ging ich wieder auf den Flur und Jungkook nickte mir anerkennend zu, als hätte ich einen Vater mit Stolz erfüllt.

Ich verdrehte nur die Augen. Genervt trottete ich in den Garten und wollte gerade in die Halle gehen, als Tae hinter einer Hecke hervor sprang und ich mich zu Tode erschrack.

Das leider so sehr, dass ich ihm aus Reflex ins Gesicht schlug. Er hielt sich die Nase und grummelte: "Da bin ich wohl selbst Schuld, was. Autsch, du hast schon einen guten Schlag drauf."

Er blickte mich lächelnd an und wuschelte mir durch die Haare. Entschuldigend nahm ich seine Hand von seiner Nase weg und betrachtete diese. Sie sah ganz okay aus. Er lächelte mich süß an und entgegnete: "Wollen wir mit dem Training beginnen, du Flirtmaschine?" Puterrot im Gesicht, zog ich meine Hand von seinem Gesicht weg und entgegnete: "I-ich habe nicht...!"

Grinsend drehte er sich um, ging lachend auf den draußen liegenden Trainingsbereich zu und lachte: "Ja, ja, ja, ja, ja..." Ich rannte ihm hinterher und wir streiften uns die schwarz-roten Box-Handschuhe über. Tae stellte sich vor mich und sagte grinsend: "Dann zeig mir mal, wie gut du bist, wenn du dich nicht gerade mit Bioakkumulation beschäftigst."