Hinter der Türe, durch die sie allesamt gegangen waren, befanden sich zwei Stühle. Somit konnten sich nicht alle setzen, was jedoch nicht weiter schlimm war. Auch fand Lars zahlreiche Kinderbilder, die verteilt an Schränken und Wänden hingen, obwohl es hier nicht sonderlich viel Wand gab. Die Hälfte des Raumes war genauso wie im Wartebereich mit einer Glasfront ausgekleidet, allerdings stand davor ein langer Schreibtisch, an dem allerlei Ordner, Papiere und Schreibzeug lagen. Natürlich gab es auch Computer. Zwei um genau zu sein, an denen gerade Ärzte saßen und etwas eintippten. Als Familie Guster hereinkam, stoppten sie und sowohl der ungefähr mitte 30 alter Mann und eine etwas ältere Frau standen auf, um die Familie zu begrüßen.
Emilia war die Erste. Sie fing an zu heulen, als die Nadel durch ihre zarte Haut fuhr und in die Vene am Oberarm eindrang. Ihre Mutter tröstete sie und streichelte ihr ununterbrochen übers Haar. "Du hast es gleich geschafft.", beruhigte sie ihre Tochter und wenig später bekam die Kleine dann auch schon ein buntes Kinderpflaster auf die Einstichstelle geklebt. "Ganz tapfer warst du!", sprach die Ärztin namens Frau Dr. Mungert aus und gab Emilia einen Lutscher. Die Fünfjährige rutschte von der Liege und lief zu ihrer Mutter, die hinter der Liege stand und als nächstes an der Reihe war. Im Gegensatz zu Emilia machte sie keinen Muks, als es piekste und lächelte zu ihrer jungen Tochter hinüber, die auf dem Schoß des Vaters saß.
Als letztes kam der Vater der Familie dran und schob seinen Ärmel hoch. Nele saß auf einem der beiden Stühle und drückte auf ihren Arm, so wie es die Ärztin ihr gesagt hatte. Lars stand neben ihr und fragte, ob sie es schlimm gefunden hatte. "Nein.", lachte sie. "Ich bin ja nicht so ein Weichei wie du.", sprach sie aus und grinste ihn unverschämt an. Daraufhin gab Lars ihr einen leichten Stoß, musste aber ebenfalls lachen.
"So, dann hätten wirs. Allen vier einmal Blut abgezapft.", sagte Frau Dr. Mungert und lächelte. Der Arzt neben ihr schien nicht für die Familie zuständig gewesen zu sein. Jedenfalls war er ziemlich in seine Arbeit vertieft und hob nur lächelnd die Hand, als die Vier wieder aus der Tür gingen. "Wir melden uns sobald die Ergebnisse da sind.", informierte Frau Dr. Mungert sie noch und verabschiedete sich dann ebenfalls persönlich von jedem Einzelnen.
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The kids at station 7
Kısa HikayeEin ganz normaler Arztterim, dachte er. Schulfrei und eine entspannte Autofahrt nach Ulm, in der er auf dem Handy seiner Mutter ein Spiel spielen durfte. Man würde nur seine Fingernägel genauer unter die Lupe nehmen, mehr nicht. Die gehasste Doppels...