Die erste Nacht in dieser Welt war grauenhaft. Da sich dieses Land im Krieg befand, hätte jeden Moment ein Angriff stattfinden können. Ich wusste außerdem nicht, ob man in dieser Stadt sicher war. Wir hätten jeden Tag von irgendwelchen Kopfgeldjägern angegriffen werden können.
Auch bei dem Plan einfach so in die weite Welt hinaus zu gehen ohne einen genauen Plan oder ohne eine Karte war mir auch nicht ganz wohl. Jedesmal, wenn ich so durch die Straßen ging, lagen neue Leichen auf dem Boden. Am meiste Angst hatte ich vor Hige und Toboe. Wenn ich den beiden begegnen würde, wüsste ich nicht ob sie mich in Ruhe lassen oder mich attackieren würden. Zusammengefasst wollte ich so schnell wie möglich aus dieser Stadt raus. Doch nicht nur aus dieser Stadt. Ich wollte aus dieser ganzen Welt raus, aber nicht ohne Lera! Ich wollte sie so schnell wie möglich wieder haben und wieder abhauen aber ich wusste noch nicht mal wo sie war.
Wir verbrachten unsere Zeit eigentlich nur in unserem Zimmer. Wir gingen nur raus, um Essen zu kaufen. Das Geld dafür bekamen wir von Geschäftsleuten indem wir ihre Waren abholten oder andere Aufgaben für sie erledigten. Nico hatte alle Informationen, die er brauchte, also brauchte auch er nicht mehr raus zu gehen. Im Zimmer war es einfach sicherer als Draußen. Nur Tobi war oft Draußen und kam nicht selten mit Wunden zurück, doch sein Kiseichu, das Krokodil, hatte, genau wie mein Tiger, eine starke Selbstheilungskraft.
Nach fast einer Woche in dieser Stadt ging es Felix und Susen immer noch nicht viel besser. Susen ging es sogar schlechter. Nico stand vor einem Rätsel. Jeden Morgen hatte Susen weitere Wunden auf ihrem Körper. Als am Abend davor. Doch wie? Schlich sich vielleicht irgendjemand in unser Zimmer und schnitt ihr mit einem Messer in den Arm. Das würden wir mit kriegen, also was war es dann?
Nico beschloss, dass wir in der Nacht Wache halten sollten, und das taten wir dann auch. Es passierte nicht ungewöhnliches bis ich dran war. Ich saß auf meinem Stuhl und sah den anderen beim Schlafen zu und wartete darauf, dass was passiert. Es zog sich. Es schlug Mitternacht und, ich war jetzt schon müde obwohl ich noch zwei Stunden vor mir hatte. Mir war warm also öffnete ich das Fenster und schaute einen Moment lang in die Nacht hinein. Es war so ruhig, so friedlich und der Vollmond erhellte die sonst so dunkle trostlose Stadt. Der Vollmond schenkte dem Wehrhock Kraft. Er wollte sie nutzen, frei sein und sich austoben, doch ich war inzwischen stark genug ihm zu widerstehen. Meistens zumindest. Ich setzte mich wieder auf meinen Stuhl und rieb mir die Augen. Verdammt, lange würde ich es wohl nicht mehr schaffen wach zu bleiben. Ich sah mich im Zimmer um und stellte entsetzt fest, dass Susen weg war. Ich sprang auf und weckte die anderen. Ohne ihnen zu erklären was los war, sprang ich aus dem Fenster, um mich auf die Suche nach Susen zu machen, in der Hoffnung die anderen würden ohne eine Erklärung verstehen was los war. Unten auf der Straße angekommen sah ich wie Tobi ebenfalls aus dem Fenster sprang. Klug wie er manchmal war, sprang er über die Dächer, statt mit mir durch die Straßen zu gehen. Ich verwandelte mich in den Tiger, um mit ihm mit zu halten. ,,Siehst du was?" frage ich, doch er schüttelte den Kopf, also verließ ich mich auf meinen Geruchssinn. Ich roch keinen Bekannten, außer Toboe, er war ganz in der Nähe. Vielleicht hatte er Susen entführt. Ich rannte zu ihm, in der Hoffnung er könnte wissen wo sie war. Ich war ganz nah bei ihm, nur noch eine Kurve. Plötzlich stand er vor mir. Der Werwolf Toboe. Er drehte sich langsam zu mir um und fletschte seine Zähne. Blut kam aus seinem Maul geflossen. ,,Hast du Susen gesehen?" fragte ich ihn, mit der naiven Hoffnung er könnte antworten, doch er reagierte nicht und ging langsam auf mich zu. Ich wich zurück. Er sah so aus als würde er mich töten wollen. Waren wir vielleicht doch zu lange hier geblieben. Ich versuchte es ihm zu erklären:,,Hör zu. Wir sind nicht mehr lange hier gib uns noch einen Tag Zeit. Danach sind wir weg versprochen." Toboe stapfte weiter auf mich zu. Seine Klauen waren getränkt mit Blut. Hatte er Susen vielleicht umgebracht und zerfleischt? Das würde erklären warum ich sie nicht riechen konnte. Toboe ging auf alle Viere und knurrte mich an. Er setzte zum Sprung an und griff mich an. Er riss sein riesiges Maul auf und streckte seine Klauen nach mir aus. Ich war nicht mehr in der Lage auszuweichen, doch etwas anderes rettete mir das Leben.
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The Fusion
FantasyLass dich auf eine Reise nehmen durch eine Welt in der der Mensch die dominante Spezies ist, sich seine Zeit jedoch dem Ende neigt. Eine Welt voller Monster Krieger und Magie. Der Teenager Zorro, führt ein relatives normales Leben. Jedoch ist er ke...