Lera befand sich in einem kleinem Raum, in eine Ecke gehockt und daraufwartend, dass sie irgendjemand endlich erlösen würde. Hier hatte sie wenigstens etwas Komfort. Nicht so wie in der ersten Zelle hatte sie hier eine Ecke mit einer Toilette, Badewanne und Waschbecken, ein Bett, eine funktionierende Heizung und eine angenehmere Atmosphäre als vorher. Trotzdem füllte sie sich hier keines Wegs wohl. Sie war eine Gefangene und das bekam sie auch zu spüren. Jedes mal, wenn die Wachen kam um ihr essen zu bringen, bedrohten die Wachen sie. Wenigstens wurde sie nicht von ihnen geschlagen. Das Essen hier bestand aus den Resten, von dem was die Wachen bekamen. Kalt und ungenießbar. Die meiste Zeit saß sie auf dem Bett und weinte. Wo bleibt Zorro? Fragte sie sich immer und immer wieder, jede Nacht und langsam beschlich sie das Gefühl, er hätte sie vergessen. Sicher hatte er schon eine neue Freundin. Warum konnten die Leute, die sie festhielten sie nicht einfach töten? Es wäre viel angenehmer, als jeden Tag hier zu sitzen und darauf zu warten, dass Zorro sie rettet, was eh nicht passiert. Seit Monaten hatte Lera nichts leckeres mehr gegessen. Oder ausreichend gegessen. Sie hatte hier auf nichts und Niemanden mit dem sie sich die Zeit vertreiben konnte. Doch das sollte sich nun ändern. Eine Schlange schlängelte sich durch ein Loch in der Decke in ihr Zimmer. Es war eine ganz normale Natter, aber wer weiß, vielleicht ist hier alles giftig. Lera wich natürlich zurück als sich die Schlange mitten in ihrem Zimmer platzierte und unwillkürlich anfing zu Zucken. Die Schlange wurde größer. Sie bekam Hände und Füße. Dann Beine und einen Kopf und den Rest eines Menschlichen Körpers. Lera verkroch sich weiter unter der Decke, während der Mann näher kam und sich vor ihr Bett kniete. ,,Hi." sagte er und wartete vergebens auf eine Reaktion der verängstigten Lera. ,,Mein Name ist Snake und ich bin weder hier um dir weh zu tun noch dich zu retten." fügte er hinzu und hielt Lera die Hand hin. Weiterhin bewegte sie sich kein Stück. Snake lächelte, als er seine Hand zurück zog und etwas in seiner Tasche suchte. Er holte eine kleine Brotbox heraus und öffnete sie vor ihr. In der Box befanden sich Crêpes mit Nutella, Lera's Lieblingsdessert. ,,Du heißt Lera. Crêpes mit Nutella ist du liebend gern deshalb habe ich sie dir geholt. Nun iss schon, die sind nicht giftig. Lera zeigte langsam Interesse, doch vertrauen wollte sie Snake trotzdem nicht. Snake schnaubte nahm sich einen Crêpe und bis ein Stück ab. Nun legte er ihn wieder zurück und wartete auf eine Reaktion von Lera. Lera nahm die Decke runter, holte sich die Box mit den Crêpes näher ran und fing an zu essen. Zu ihrer Überraschung schmeckten sie verdammt gut und warm waren sie auch noch. Sie machte beim Essen eine kurze Pause, um Snake eine Frage zu stellen. ,,Warum bist du hier?" Snake war erfreut darüber endlich mal Lera's Stimme zu hören. Und er war genau so entzückt wie Zorro beim ersten Mal. Lera's Stimme war wunderschön. ,,Ich bin hier um dich aufzuklären. Du bist sicher verwirrt, was hier gerade los ist und was du damit zu tun hast." sagte er und Lera nickte. ,,Zorro besitzt eine seltene Kraft, zu erklären welche wäre zu kompliziert. Die Typen die dich hier festhalten, wollen diese Kraft haben und sie benutzten dich als Druckmittel dafür, dass er hier her kommt." Lera wusste nicht so recht was sie davon halten soll. ,,Außerdem darfst du die Hoffnung nicht aufgeben. Zorro ist unterwegs, um dich zu retten und er tut alles für dich. Mehr als es einem Menschen möglich ist." Langsam stand Snake wieder auf. Er nahm sich die Box legte die Crêpes heraus und packte die Box zurück in seine Tasche. ,,Es würde auffallen, wenn eine Brotbox hier liegen würde, deshalb muss ich die wieder mitnehmen." sagte Snake und ging langsam in Richtung Fenster. Eröffnete es und hockte sich auf das Fensterbrett. ,,Bevor ich es vergesse. Egal welches Verhältnis du zu Felix und Tobi vor deiner Entführung hattest, du solltest es nochmal überdenken." sagte er und machte sich bereit zu gehen, doch Lera hielt ihn fest. Sie zog ihn zu sich und umarmte ihn. ,,Danke." flüsterte sie ihm ins Ohr und ließ ihn los. Snake schüttelte den Dank mit der Hand ab und verließ den Raum. Lera schloss das Fenster. Sie ging zurück auf ihr Bett, aß die Crêpes auf und konnte sich zum ersten Mal seit Monaten mit einem Lächeln schlafen legen.
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The Fusion
FantasyLass dich auf eine Reise nehmen durch eine Welt in der der Mensch die dominante Spezies ist, sich seine Zeit jedoch dem Ende neigt. Eine Welt voller Monster Krieger und Magie. Der Teenager Zorro, führt ein relatives normales Leben. Jedoch ist er ke...