21. Das Massaker

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Ich war inzwischen der Meinung, dass ich mir das Gelächter und die Schritte nur eingebildet hatte. Felix schlief inzwischen und ich versuchte auch zu schlafen. Ich schaffte es nie einzuschlafen, wenn ich beobachtet wurde. Die Bogenschützen starrten mich nämlich die ganze Zeit an, obwohl die auch schon seit mehreren Stunden wach waren. Einem von denen vielen auch schon die Augen zu. Ich war kurz davor einzuschlafen, doch dann öffnete sich die Luke zum Keller und Alibaba kam rein. ,,Drei von euch kommen jetzt mit mir." sagte er und der Bogenschütze der fast einschlief ging als erstes mit hoch. Wobei die wohl helfen sollten? Wenige Minuten später kam ein weiterer Bogenschütze runter:,,Komm hoch und nimm die Gefangenen mit." ohne zu zögern weckte er uns und nahm uns mit hoch. Oben empfing uns Alibaba. ,,Nimm ihnen die Fesseln ab." meinte er und Felix reagierte mit Sarkasmus:,,Hast du keine Angst, dass wir abhauen?" ,,Sie dich doch mal um. Ihr könnt gar nicht abhauen." Jetzt bemerkte ich es erst. Wir waren umzingelt. Überall um den Berg waren Soldaten und im Wald waren ebenfalls welche. Es waren locker tausend und wir waren nur siebenundvierzig. ,,Die haben eine klare Überzahl, also wie wollen wir das gewinnen?" fragte Nico. Alibaba grinste. ,,Alle Man an ihrer Positionen." sagte er und drehte sich zu Nico um ,,Noch können wir es nicht gewinnen, aber wir können Zeit für Manuel gewinnen." ,,Was können wir tun um zu helfen?" fragte Susen. ,,Vertraut ihr mir?" fragte Alibaba und Susen nickte zögerlich. ,,Dann versteckt euch hinter der ersten Mauer Reihe und wartet auf mein Zeichen." Nico sah nicht sonderlich begeistert aus, doch er gab nach und ging zur Mauer. Wir folgten ihm. ,,Das ist reiner Selbstmord. Der schickt uns als Kanonenfutter hierhin in der Hoffnung, dass er dann eine Überlebenschance hat." meinte Nico. ,,Warum greifen uns die Typen überhaupt an? Ich dachte die haben Angst vor der Festung." fragte Susen und Nico zuckte mit den Schulter. ,,Anscheinend hat es ihnen jemand gesagt." meinte Felix. ,,Ist jetzt aber auch egal. Wir werden sowieso alle sterben." er setzte sich an die Wand ,,Dann versuche ich wenigstens so viele wie nur irgend möglich mitzunehmen."

Alibaba stand mit Nummer 1 und einem anderem Bogenschützen offen vor dem Haus. In jedem der Vier Türme waren jeweils zwei Bogenschützen, ein paar weitere waren im Haus und der Rest war nicht zu sehen. Nico seufzte:,,Siebenundvierzig gegen 1.784, heißt jeder von uns müsste achtunddreißig Leute töten. Geil!" meinte er. Man hörte einen der feindlichen Hauptmänner zum Angriff rufen und seine ganze Armee ließ ein Knochen erschütterndes Kampfgeschrei los. Das Stampfen der Pferde und der Soldaten würde man sicher noch in mehreren hundert Meter Entfernung spüren. Die Soldaten kamen immer näher und man sah wie Alibaba, seine beiden Begleiter und die restlichen Bogenschützen, im Haus und in den Türmen, sich bereit machten. Sie holten sich Pfeile aus dem Köhler und zielten. Jetzt war die Armee direkt hinter uns. Ich dachte jetzt sei es mit uns vorbei. Die Soldaten würden an der ersten Mauer vorbei kommen, uns sehen und töten. Das mit den achtunddreißig Opfern wird wohl nichts, dachte ich. Jetzt war es soweit, die Armee passierte die erste Mauer. Sie rannten an uns vorbei. Nico konnte es gar nicht fassen wie dumm unsere Gegner waren. Alibaba ließ nun seinen Pfeil fliegen. Als er das tat ließen auch die anderen los. Die ersten fünfzehn Feinde vielen tot um, der Rest passierte die zweite Mauer. Alibaba zog erneut einen Pfeil und legte ihn an. Nun grinste er und ließ ihn los. Plötzlich kamen hinter jeder Mauer die restlichen Bogenschützenraus und schossen ihre Pfeile ab. Die Gegner vielen um wie Dominosteine und Alibaba schoss einen Brennenden Pfeil in den Himmel. War das das Zeichen? Felix beantwortete mir die Frage, indem er sich aufrichtete, einen Soldat aus der Gruppe raus zog und ihm seinen Kopf an der Mauer aufschlug. Jetzt stand auch der Rest von uns auf und fing an die Soldaten zu erledigen. Es begann ein wahres Massaker zu werden, doch es war schnell vorbei die Bogenschützen, die den ersten Ansturm überlebten, verschanzten sich im Haus. Es waren einfach zu viele.Wir wurden schnell eingekesselt und mussten uns ergeben. Vor allem Felix war damit sehr unzufrieden. Nun versuchten die Soldaten die Tür zu dem Haus aufzubrechen, während sie von den noch lebenden Bogenschütze abgeschossen wurden. Die Soldaten kamen auf uns zu, um uns zu fesseln, doch plötzlich bildeten sich tausende kleine Löcher im Boden, die die Soldaten ablenkten. Sie schauten sich verwundert um. Plötzlich verschwanden einige der Soldaten im Boden und wir gingen zum Gegenangriff über. Trotz der Löcher waren es immer noch zu viele Soldaten. Dieses Problem war aber schnell gelöst, da plötzlich ein Mann, dessen Gesicht man durch eine Maske nicht erkennen konnte, aus den Löchern kam. Er war mit zwei großen Macheten in den Händen bewaffnet und mehreren Wurfmessern um den ganzen Körper gebunden. Die Soldaten sahen ihn verwundert an und brauchten einen Moment, um zu merken, dass er nicht zu ihnen gehörte. Die Soldaten griffen ihn an und er tötete einen nach dem anderen ohne Probleme, auf brutalste Art und Weise. Manchen schnitt er mit einem leichten Hieb mit der Klinge den Kopf ab. Wieder anderen warf er mehrere Messer in den Körper, Beine und Armem, nicht tödlich, aber so, dass sie sich nicht mehr bewegen konnten, damit er sie später peinigen konnte. Susen versuchte ihm zu helfen, doch als sie ihm näher kam versuchte er auch sie zu töten. Sie wich geschickt aus und dann ging sie zurück. Genau wie Raffael war es eher ein Tanz mit seinen Klingen, als ein Kampf. Es waren inzwischen mehr als fünfzig Leichen, die in seiner Nähe lagen. Viele der Soldaten versuchten inzwischen nicht mehr ihn anzugreifen, sie versuchten vor ihm weg zu rennen. Leider war nicht viel Platz hier um ihm auszuweichen, da die Mauern noch präsent genug waren um ein Hindernis darzustellen. Wenn doch mal einer an ihm vorbei kam wurde er entweder von einem Messer in den Hinterkopf getötet, von einem Pfeil oder der Typ rannte ihm hinter her und tötete ihn dann wenn er ihn eingeholt hatte. Die Macheten waren in etwa so lang wie mein Unterarm, so breit wie meine Handfläche und sahen so aus als seien sie aus Elfenbein. Was ich aber am seltsamsten fand war, dass die Bogenschützen versuchten ihm das Leben zu retten, indem sie einen Soldaten, der ihn von hinten angegriffen hatte, mit einem Pfeil erschießen wollten. Es wurde noch seltsamer. Der Typ ließ sich nicht von den Pfeilen das Leben retten. Er blockte die Pfeile mit seinem Messer drehte sich um und tötete seinen Angreifer, gegebenenfalls war er sich sogar selbst in den Pfeil, um ihn zu blocken. So kam es, dass er inzwischen zwei Pfeile in der rechten Schulter hatte, einen im linken Schulterblatt und einen im linken Arm. Trotzdem kämpfte er weiter, als ob nichts gewesen wäre. Es dauerte nicht mehr lange und unsere Feinde waren alle tot. Ein oder zwei sind vielleicht abgehauen, doch das war egal. Alibaba kam mit den Überlebenden aus dem Haus, während der Kerl noch in Mitten der vielen Leichen stand. Der Typ bemerkte, dass wir auf ihn zu kamen und sprang in eins seiner Löcher, obwohl wir ihm nur danken wollten, ich zumindest. Ich versuchte ihm zu folgen und sprang in das selbe Loch wie er. Ich landete unten und sah mich um. Trotz der vielen kleinen Löcher, durch die das Licht drang, war es unglaublich dunkel. Es roch nach Verwesung und an den Wänden wimmelte es nur so von Blutspuren. Herausstechend war aber der Schrift zu an der Wand. Hier schrieb jemand mit Blut die Worte "Helft mir!" und darunter "Wer denn?" mit einem hämisch grinsendem, teuflisch bösem, monsterhaften  Gesicht darunter. Ich sah wie der Mann ein paar Meter weiter um die Ecke ging, also folgte ich ihm. Ich rief ihn, sagte ihm er brauche nicht weg zu rennen. Ich trat um die Ecke und sah ihn etwas weiter im Gang stehen. Er stand mit dem Rücken zu mir und ich ging langsam weiter auf ihn zu. Hinter mir ertönte ein Geräusch, ich drehte mich dennoch nicht um. War bestimmt nur eine Ratte. Ich gang also weiter auf ihn zu. Als ich ihm so nah war wie Susen vorher, hörte ich wieder das Gelächter und eine Stimme, welche sagt:,,Hab dich!". Der Kopf des Mannes drehte sich um hundertachzig Grad. Ein grinsen strahlte mir entgegen, das gleiche grauenhafte Grinsen wie an der Wand. Der Mann schlug mit der Machete nach mir, doch ich wich aus. Als ich am Boden lag bemerkte ich, dass war kein Mann, sondern ein Monster. Als ich auf sah, in die Richtung, aus der ich gekommen war, sah ich wie dort der richtige Mann, erkennbar an der Maske, stand. Er lachte und erfüllte damit das ganze Tunnelsystem. Nun rannte er auf mich zu fest entschlossen mir alles mögliche anzutun. Gerade stand ich auf und wollte mich kampfbereit machen, da zog mich etwas zurück an die Oberfläche. ,,Bist du des Wahnsinns!?" fragte Alibaba. ,,Es gibt einen Grund dafür, dass wir nicht in die Tunnel gehen. Wenn jemand in diese Tunnel rein ging kam er nie wieder zurück. Dieser Kerl kennt jeden Meter der Tunnel auswendig." ,,Ich wollte ihm nur danken." verteidigte ich mich. ,,Mir ist scheiß egal was du von ihm wolltest. Du hast gesehen, was er mit Susen vor hatte, als sie sich ihm genährt hat." Er ließ von mir ab und ging zu Nummer Eins, der sich um die verletzten kümmerte. Wir gingen zurück ins Haus und kamen dabei an ihnen vorbei, sodass wir ihr Gespräch belauschen konnte. ,,Wir wurden verpfiffen und ich will wissen von wem." sagte Alibaba und ein weiterer Bogenschütze kam zu ihnen. ,,Kannst du das herausfinden, Nummer 13?" sagte Alibaba zu ihm. Er nickte und ging weg. ,,Vielleicht war es der Meisterspion?" sagte Nummer Eins und Alibaba überlegte. ,,Meinst du? Glaubst du er wurde schon auf sie angesetzt?" Nummer Eins zuckte mit den Schultern. ,,Wenn ja, dann sind sie schon fast verloren und egal was wir mit ihnen vorhaben, der Feind wird davon erfahren. Das könnte zum Problem werden." ,,Was ist jetzt der Plan?" fragte Alibaba. ,,Ich finde wir sollten noch eine Nacht hier bleiben und danach versuchen wir zu Manuel vorzustoßen." Alibaba nickte. Wir gingen ins Haus, mit der Hoffnung nicht schon wieder gefesselt im kalten Keller übernachten zu müssen. Wir betraten das Haus und bekam von einem der Bogenschützen befohlen im Keller zu warten. Wir widersprachen nicht. Wir warteten nicht lange und Alibaba kam wieder zu uns runter. ,,Habt ihr irgendwelche Fragen zu dem Gespräch, das ihr eben belauscht habt?" Ich war entsetzt, doch Nico sah nicht sehr überrascht aus. ,,Nummer 13, sieht aus als wäre er der zweite Hauptmann dieser Truppe. Warum hat er dann die Nummer 13 bekommen?" fragte Nico. ,,Hat er sich so ausgesucht. Er ist das Verbindungsstück zwischen mir und den Scouts und der beste Spion den ich habe. Er bezeichnet sich als der Unglücksrabe, deshalb passt die 13. Noch was?" Ich überlegte kurz und dann fiel mir eine gute Frage ein:,,Wer ist der Meisterspion?" ,,Er ist auch bekannt als die Schlange, deshalb nennt er sich Snake. Er ist verdammt gefährlich, da er laut Hörensagen unbesiegbar ist und man bei ihm nie weiß, was er vor hat. Man weiß nicht wie aber irgendwie schafft er es alles über jeden zu wissen. Wenn jemand ihn dafür bezahlt, euch zu beobachten, tut er es und weiß, wann ihr niesen müsste bevor ihr es getan habt und sein Auftraggeber auch." erklärte Alibaba und Stille trat ein. ,,Müssen wir heute wiedergefesselt hier unten nächtigen?" fragte Felix und Alibaba schüttelte denn Kopf. ,,Ihr dürft überall auf dem Grundstück schlafen, unter Aufsicht." mit diesen Worten verließ er den Keller und wir ebenfalls.

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