The Fusion

20. Die Transporter

Ich schlief tief und fest, als ich von den stampfenden Füßen des, die Treppe hoch gehenden, Manuels geweckt wurde. Hinter ihm waren Raffael und Rose. Ich hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. ,,Sterbe ich jetzt?" fragte ich einfach nur, um die Stille zu überbrücken. ,,Was habe ich dir gesagt, was ich von Fragen an mich halte?" antwortete Manuel. Ich sterbe! Daran, dass ich das dachte, hatte sich auch nichts geändert, als Raffael zwei Messer zückte und auf mich zukam. Ich schloss die Augen, in der Hoffnung es würde dann nicht so wehtun. Ich hörte ein stumpfes Geräusch und anscheinend lebte ich noch. Ich öffnete die Augen und sah wie die Messer im Stuhl steckten, dort wo vorher die Seile waren, die mich fesselten. Erleichtert blickte ich auf und dachte sie ließen mich frei. Doch ich hatte mich geirrt und das wurde mir klar, als ich Manuel sah der ein weiteres Seil in seiner Hand hielt und mir die Hände an den Rücken band. Er warf mich über seine Schulter und trug mich aus dem Turm raus. Wir gingen zum Tor wo vier Bogenschützen und meine Freunde schon warteten. Manuel ließ mich auf den Boden fallen und öffnete das Tor. ,,Was passiert nun mit uns?" fragte Nico. ,,Ihr werdet nun zu einem geheimen Exekutionskeller gebracht wo wir euch töten werden." meinte Raffael. ,,Erzähl den kleinen kein Scheiß." sagte Rose zu ihm, als sie an ihm vorbei aus dem Tor ging. Die vier Bogenschützen waren, wie immer, noch mit ihren Säbeln bewaffnet. Als auch Raffael das Dorf verließ schubsten uns die Bogenschützen weiter. Also folgten wir Manuel, Rose und Raffael ins Unbekannte. Wir gingen durch einen Wald und irgendwann hielt Manuel inne. Er sagte Rose, sie solle sich auf einen Angriff vorbereiten. Sie nickte und stellte sich zu uns. Ich fragte Adri ob er mir sagen würde was bei seinem Verhör passierte, doch er wollte mir nicht mit mir darüber reden, also ging ich zu Nico und fragte ihn. Da Nico Gedanken lesen konnte, wäre es kein Problem für ihn gewesen mir zu erzählen was Rose mit ihm gemacht hatte. ,,Über diese Nacht hat Adri keine Erinnerungen." flüsterte er mir zu. ,,Heißt das, dass er alles vergessen hat?" fragte ich entsetzt, doch das war es nicht.

,,Nein." sagte Nico ,,Es liegt eher daran, dass jemand diese Erinnerungen versiegelt hat. Irgendwas stimmt mit dieser Rose nicht." Ich war froh, dass ich nicht der einzige war, der so über sie dachte. ,,Heißt das, Rose kann auch in die Gedanken anderer Eintauchen, so wie du." Nico nickte.

Nach einer Zeit blieb Manuel stehen und blickte zu Rose. Rose wusste sofort was zu tun war. Sie atmete tief durch und viel in eine Art Trance. Wenige Sekunden später öffnete sie wieder ihre Augen. ,,Was hast du gesehen?" erkundigte sich Raffael. ,,Mehrere Suchtrupps mit Wargs. Nicht weit von hier, aber weit genug weg um keine Gefahr für uns zu sein." Bevor ich fragen konnte beantwortete Manuel meine Frage schon:,,Ein Warg ist eine Art Hund. Blind wie ein Regenwurm, aber die Dinger können Wasser drei Meilen gegen den Wind riechen." ,,Und da wollt ihr mir erzählen, dass die Viecher keine Gefahr sind?" protestierte Nico. ,,Die können uns zwar riechen, aber die Tiere sind dumm und bis die bemerken, dass sie uns suchen sind wir fast weg. Wenn sie uns dann einholen können wir uns auf einen Kampf vorbereiten." erklärte Manuel. Nico runzelte die Stirn, doch ab jetzt hielt er lieber die Fresse, da auch er letzte Nacht von Manuel verhört worden war und deshalb wusste was passieren würde, wenn er zum Nervenbündel geworden wäre. Ich glaubte eher, dass es daran lag, dass er später einfach sagen wollte: Ich hab es euch ja gesagt. Das tat er immer. Felix schien sich von seinem Verhör noch nicht ganz erholt zu haben. Er taumelte die ganze Zeit ein bisschen und er sah auch etwas blass aus. Ich war gespannt wann er wohl umkippen würde.

Eine lange Zeit tat sich nichts und mir kam es langsam so vor als hätten wir gar kein richtiges Ziel, da wir die ganze Zeit schon in einem Wald waren und kein Wald kann so groß sein. Manuel frage Rose in regelmäßigen Abständen nach der Position unserer Feinde, dann änderten wir unsere Richtung und gingen weiter. Mir viel auf, dass Adri die ganze Reise lang schon Rose aus dem Weg ging, oder zumindest versuchte sie auf Abstand zu halten. Irgendwas ist in diesem Zelt passiert und vielleicht würde er mir irgendwann sagen was. Ich für meinen Teil wartete nur darauf, dass die Wargs uns endlich einholten, da ich endlich sehen wollte was die Kerle im Kampf drauf hatten. Ich ging nicht davon aus, dass sie schwach waren, aber es konnte nicht schaden seine potenziellen Feinde zu kennen.