36. Kampf in den Schatten

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,,Ah,Endlich habe ich dich gefunden." hörte ich eine Stimme sagen. Siekam mir bekannt vor. ,,Steh auf und sie an was ich getan habe." Wardas ein Traum? Egal was es war ich öffnete die Augen und das erstewas ich sah waren Flammen. Feuer! Das Zelt brannte. Ich schreckte aufund stellte fest, dass Adri uns Nico nicht da waren. Ich ging aus demZelt. Draußen war der blanke Horror los. Alles brannte, alle ranntenSchreiend herum und viele Tote lagen auf dem Boden. Ich sah Adri errannte an mir vorbei. Er kam wieder zurück und redete mit mir, dochich verstand nicht was er sagte. Es war als würde ich noch schlafen.Plötzlich explodierte etwas und Adri zuckte zusammen. Er ging vonmir weg und rannte weiter, doch etwas hielt ihn auf. Ein Schattentauchte vor ihm auf und nahm Form an. Jetzt erkannte ich es undwusste sofort woher ich die Stimme kannte. Es war Nightmare. Er gingauf Adri zu und dieser machte sich kampfbereit. Ich versuchte ihn zuwarnen, doch er hörte mich nicht. Schatten hoben sich aus dem Bodenund sammelten sich um Adri. Er klappte zusammen und er schrie vorSchmerz. Ich konnte es zwar nicht hören aber sehen. Sein Gesichtverriet es. Plötzlich erstarrte er und fiel in sich zusammen. Nunsah Nightmare mich. Er drehte sich zu mir und lachte. Ich konntenichts hören bis auf diese Lache, laut und deutlich. Alles brannte,ich hörte nichts, außer dieses Gelächter und ich konnte nichtsdagegen tun.


Schweizgebadet wachte ich auf. Es war nur ein Traum. Gott, sei dank. Ichstand auf. Nico und Adri waren bereits wach und aus dem Zelt, alsoging ich auch raus. Vor dem Zelt standen bereits Mitchal, Adri,Susen, Marko und Niki. Sie bemerkten mich und Niki fing an zuerzählen. ,,Wenn ihr mit Mitchals Training fertig seid, werden wireinen groß Angriff auf Warumalo unternehmen." sagte er. ,,GenauereInfos dazu werden wir euch noch geben. Eine Sache wollen wir euchaber jetzt schon sagen, damit ihr euch vorbereiten könnt." Nunübernahm Marko das Wort. ,,Gegen eine große Gruppe von Feinden zukämpfen, was durchaus bei unserem Vorhaben passieren kann, ist etwasvollkommen anderes als ein One v One. Es werden zehn Leutegleichzeitig auf euch los gehen, um das zu überstehen, müsst ihrschneller und effektiver werden." Marko hielt seinen Arm nach vorneund zog den Ärmel hoch. ,,Um schneller und effektiver zu sein, musseuer Chakra bereit sein. Um das zu erreichen könnt ihr es unterdauerhaften Einsatz bringen. So könnt ihr schneller Chakra sammeln,es fließt schneller und es flößt den Feinden Angst ein." sagteer und schwarze Tattoos breiteten sich auf seinem Arm aus und einbisschen über den Hals. Nun sagte Niki wieder etwas dazu. ,,Markowäre nun viel schneller dazu in der Lage einen Impuls oder ähnlichesaufzuladen, da sein Chakra nun effizienter arbeitet. Das war auchschon alles was wir euch sagen wollten." damit verschwanden dieTattoos auf Marko's Arm und die beiden gingen wieder weg. ,,Daskönnt ihr später üben." sagte Mitchal. ,,Jetzt lernt ihr denBegriff Angst kennen." Wir folgten Mitchal auf einen der Berge, derdas Lager schützte. Mitchal setzte sich hin und bat uns das Selbe zutun. Wir setzten uns hin und er fing an zu reden. ,,Die Illusionengehören wieder zu den Sachen bei denen ich glaube, dass Nico sie alserster beherrscht." Nico lächelte unverschämt, als er das sagte.,,Wie funktionieren Illusionen? Von der Theorie her sind sieleichter, als Impulse. Chakra fließt ins Gehirn und baut dort einHorror-Szenario auf, welches ihr dann durch einen Chakraaustausch,einen Angriff oder durch Augenkontakt dem Gegner übermittelt. Inseines Gehirn entfaltet es nun seine Wirkung und spielt ihm einenStreich. Diese Illusionen können dazu eingesetzt werden dem GegnerAngst einzuflößen, ihn zu betäuben, in seine Gedenken einzutauchenoder um ihn zu manipulieren." erklärte Mitchal. ,,Ich kann euch daleider nicht vor machen und euch auch kein Übungen geben, die esleichter machen, das zu erlernen. Die einzige Möglichkeit es zuerlernen ist "learningby doning",also werden wir hier sitzen und meditieren, bis ich sage Stopp."damit trat Stille ein und wir fingen an zu meditieren. Beimmeditieren dachte ich an gar nichts. Ich konzentrierte mich einfachnur auf mein Chakra und in der Zeit, sammelte es sich von selbst inmeinem Kopf. Mit dem vielem Chakra in meinem Kopf war es leichter denRest des Chakras zu koordinieren oder mir Sachen bildlichvorzustellen. Ich versuchte, also so ein Szenario zu erstellen. Nichtunbedingt ein Horror-Szenario, sondern etwas ganz alltägliches.Während ich versuchte mir etwas alltägliches vorzustellen, mussteich unweigerlich an Lera denken, da ich fast jeden Tag nur mir ihrverbracht habe. Nur diesen einen Tag nicht, an dem sie entführtwurde. Ich wurde wütend, nicht auf Warumalo sondern auf mich. Ichhätte sie retten können. Verdammt! Das Chakra floss aus meinem Kopfwieder zurück in den Körper. ,,Stopp!" hörte ich Mitchal sagenund ich öffnete meine Augen. Es war dunkel. Tiefste Nacht. Wie kanndas sein? ,,Wir haben nun zehn Stunden meditiert und ich habe es beijedem von euch gespürt. Chakra floss in euren Kopf, als ihr euchkonzentriert habt. Als ihr die Konzentration verloren habt, wandertedas Chakra wieder zurück in den natürlichen Chakrafluss." ,,Woranliegt das?" erkundigte sich Nico. ,,Das Gehirn braucht nur geringeMengen Chakra, um besser zu arbeiten, als das eines Menschen, daherbezieht es Chakra aus den Impulsen ,die das Herz sendet. Wenn wir oftmeditieren, fließt mehr Chakra in unser Hirn und es kann zurStandard Route des Chakraflusses werden, doch das dauert seine Zeit.",,Was bringt es uns wenn es dazu kommt?" fragte Susen. ,,Ihr könnteuer Chakra besser kontrollieren, euer Gehirn ist Leistungsfähiger,was sehr praktisch beim anwenden von Illusionen ist, und euer Chakramuss eine längere Route ablaufen, sodass es entweder schneller odermehr Chakra euch durchläuft. In den meisten Fällen wird es mehr."Mitchal machte eine Pause. ,,Morgen treffen wir uns um die selbeUhrzeit hier und machen weiter." Damit stand er auf undteleportierte sich zurück ins Lager. Wir gingen ebenfalls zurückins Lager, aber dachten nicht mal annähernd daran, schlafen zugehen, da wir gerade zehn Stunden geschlafen hatten. Theoretischgesehen. Wir aßen was in der Cafeteria und gingen zumTrainingsplatz, in der Hoffnung dort etwas zu finden mit dem wir unsbeschäftigen können. Ein paar Soldaten kamen uns auf den Weg dorthin entgegen. Wir näherten uns dem Platz und hörten Niki reden.,,Willst du dich jetzt wirklich blamieren? Ich finde esbemerkenswert, dass du angeblich so nett warst, diese Uhrzeit zuwählen, damit niemand sieht wie sehr ich mich blamiere." Stahlwurde über den Boden geschliffen, vielleicht Niki's Hellebarde.,,Letztendlich hast du denn Mund eh nur zu voll genommen." sagteer. Wir kamen näher und langsam sahen wir Niki. Er stand kampfbereitund bemerkte uns. ,,Anscheinend haben wir jetzt doch Zuschauer.",,Setzt euch doch und seht zu wie ich Niki endlich mal besiege."sagte der Andere. Jetzt konnte ich ihn sehen, nachdem ich ihn an derStimme erkannte. Es war Marko. Marko und Niki wollten nun alsogegeneinander kämpfen. Wieso? Wir setzten uns und sahen demSpektakel zu. Marko's Tattoos breiteten sich wieder über seinen Armaus und er machte sich bereit. Niki's Arme umschlossen sich mitFeuer und er griff an, mit der Hellebarde voraus. Die Tattoosbedeckten Markos Arm und seine Hand nun komplett und er hielt sie vorNiki's Hellebarde. Er packte die Klinge und schob sie zur Seite ohneein Anzeichen von Schmerz. Niki war nun ohne Deckung und auf Marko'sanderer Hand bildete sich ein pechschwarzer Ball. ,,Incursus!"sagte Marko und drückte Niki den Ball in den Bauch. Niki's Oberteilwurde weg gebrannt und auf seiner Haut waren Brandblasen undSchleifspuren. Marko's Hand sah ähnlich aus. Niki sackte vor Markozusammen, doch dieser hielt ihn fest und hockte sich hin. ,,Impuls!"mit diesen Worten flog Niki im hohen Bogen über den Platz. Erlandete, krümmte sich vor Schmerz und das Feuer um seine Armeerlosch. ,,Hast Glück, dass du ein Schamane bist." meinte Marko.Nico konnte das natürlich nicht ungeklärt lassen und fragtenach:,,Wieso?" Niki rappelte sich auf. ,,Weil, das Chakra derSchamanen anders funktioniert und mehr Widerstand aufweist." sagteer. ,,Ohne diesen Widerstand wäre ich jetzt einen Kopf kürzer."fügte er hinzu und lächelte. ,,Dir ist schon klar, dass ich erstanfange." meinte Marko und Niki belächelte das Argument nur. Nikistreckte die Hand aus und erlangte seine Waffe wieder. Er holte ausund warf sie auf Marko. Marko hielt seine Hand hoch und dieHellebarde prallte daran ab. Niki setzte zum Sprint an, um seineWaffe zu holen. Fast hätte er sie gehabt, doch Marko teleportiertesich zu ihm, Schatten umschlossen seine Hand und machte sie größer.Marko hielt Niki fest flüsterte ihm etwas ins Ohr und schleuderteihn weg. Marko's Tattoos breiteten sich weiter über seinem Körperaus, während Niki aufstand. ,,Eigentlich wollt ich dir nicht wehtun." sagte er und Marko musste lachen. ,,Doch jetzt, wo du mirwehgetan hast, werde ich das Selbe tun." Niki's Arme fingen wiederan zu brennen. Nun rannte Niki mit dem Tempo, eines Luftbändigerswürdig auf Marko zu, dieser belächelte die Aktion und verschwand.Wenige Meter hinter Niki tauchte er wieder auf. ,,Du bist nichtschneller als ich." Niki drehte sich mit einem lächeln auf denLippen um und Marko verstand seinen Plan. Niki war wieder bei seinerWaffe, packte sie und erzeugte mit einer Handbewegung einen Luftstoßder Marko zu ihm beförderte. Niki hielt die Waffe mit festem Griffund die Hellebarde glitt durch Marko's Körper wie durch Butter.Niki zog die Waffe aus Marko. Marko sackte zusammen und Niki hieltihm die Waffe an den Hals. ,,Ich wusste, dass es dir zu unsicher ist,dich in dieser Situation mit dem Tattoo zu schützen. Deshalb hast dujetzt verloren, zum 211 mal." Marko sah zu Niki hoch und konntesich ein grinsen nicht verkneifen. ,,Dark Room." flüsterte er. InNiki's Augen spiegelte sich Furcht und er versuchte zu flüchten.Marko stand auf und aus seinem Schulterblatt erhob sich ein Schatten.Dieser Schatten löste sich von Marko und sprang hinter Niki her. DerSchatten erinnerte mich an Nightmare. Es öffnete den Mund und einLuftsog, zog Niki zurück zu dem Schatten, der sich, Niki und Markoin einer Wolke aus pechschwarzen Schatten einhüllte. Von nun ansahen wir nichts mehr, außer Niki's Umrisse. Er wanderte wie wildumher, als würde ihn etwas jagen. Man hörte, durch die sichkräuselnden Schatten, Schreie von Niki und Gelächter von Marko.Niki's Umrisse gingen auf die Knie und sahen so aus als würden sieweinen. Er ging zu Boden. Der Umriss des Schattenungeheuers, zeigtesich. Niki stand wieder auf und taumelte aus der Wolke heraus. Erneutversuchte er wegzurennen und wieder zog ihn etwas in die Wolkezurück. Niki's Umrisse tauchten wieder in der Wolke auf und wurdenvon dem Schatten umher geworfen und geschlagen. Erneut lag Niki aufdem Boden, weinend und fast besiegt. Marko's Umrisse zeigten sich.Er packte Niki und beförderte ihn mit einem Impuls aus der Wolke.Die Wolke wirbelte auf und löste sich schließlich komplett auf,sodass nur noch Marko und sein Schatten auf dem Platz standen. DerSchatten verschwand nun wieder in Marko's Schulterblatt und Markosackte zusammen. Mit letzter Kraft, krabbelte Niki über den Boden zuMarko. ,,Einigen wir uns auf ein Unentschieden?" presste Marko nochheraus, bevor er komplett den Boden unter den Füßen verlor. Nikinickte. Einen Moment hörte man nichts außer die angestrengtenVersuche Luft zu bekommen. Ihre Atmung beruhigte sich. Die beidenstanden auf gingen aufeinander zu und gaben sich die Hand. Dannpassierte etwas, was ich nie vergessen werde. Die beiden fingen an zulachen, legten die Arme um die Schulter des Anderen und taten so alswäre nichts passiert. ,,211 Kämpfe, 210 Siege und einUnentschieden." hörte man Niki sagen, als sie an uns vorbeigingen. Anscheinend sollte hier nichts mehr passieren, also legtenwir uns dann doch auch ins Bett. Wir schliefen bis zehn und hattendann noch zwei Stunden Zeit uns auf das Training mit Mitchalvorzubereiten. Danach gingen wir auf den Berg, wo Mitchal bereits aufuns wartete. Erneut meditierten wir für zehn Stunden und konntendanach wieder schlafen gehen. Das war dann unser Tagesverlauf fürdie nächsten fünf Tage und dann war es soweit.

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