Verfluchte Kreaturen-8.Fuchs gegen Wolf

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Amnächsten Morgen wachte ich in einem leerem Haus auf. Alle anderenwaren bereits verschwunden, um sich von ihren Liebsten zuverabschieden. Ich stand auf, zog mich um und verließ das Haus. Ichmusste mir wohl keine Sorgen um Einbrecher machen, daher schloss ichdas Haus nicht ab. Ich ging ein paar Straßen weiter zu Leras Hausund klingelte. Ihr verschlafener Bruder machte die Tür auf. Erbrauchte einen Moment, um die Situation zu erfassen. Er sah an mirvorbei und guckte sich auf der Straße um. ,,Wo ist meine Schwester?"fragte er. Er war einundzwanzig und damit vier Jahre älter als ich.Für einen Menschen war er auch sehr kräftig. Ich antwortete ihmnicht und guckte betrübt auf den Boden. ,,Darf ich rein?"versuchte ich das Thema zu wechseln. Er holte zum Schlag aus, den ichleicht abwehrte und ihn zu mir zog. Mit der freien Hand packte ichihn am Hals, doch anstatt ihm wehzutun oder ihm zu drohen, ließ ichihn in Ruhe und ging ins Haus. Leras Eltern saßen am Essenstisch undfrühstückten. Ihre Mutter bemerkte mich zuerst. ,,Zorro?" stelltesie verwundert fest. Der Vater sah mich an. ,,Wo ist meine Tochter?"fragte er mit Wut in der Stimme. Ich seufzte setzte mich mit an denTisch und wollte anfangen zu reden, doch die Mutter unterbrachmich:,,Ist sie tot?" fragte sie entsetzt und ich schüttelte denKopf. ,,Ich bin nicht hierher gekommen, um euch eure Tochterwiederzubringen. Ich war aus einem anderem Grund hier und bin auchbald wieder weg." Sie sahen mich verwundert an und die Frage'warumdann' brannte ihnen auf der Zunge. ,,Lera geht es gut." log ichsie an. Ich hoffte natürlich, dass es ihr gut geht, doch so genauwusste ich es nicht. ,,Es wird nicht mehr lange dauern und sie istwieder hier." versicherte ich ihnen. Was ich nicht wusste ist, dasses doch noch etwas länger dauern würde. ,,es ist nun schon fast einJahr." sagte er. ,,Was dauert da so lange?" ich versuchte höflichzu bleiben:,,Bei allem Respekt, aber sie wissen nicht was ich bisheralles durch gemacht habe." ,,Du weißt nicht was wir durch gemachthaben!" brüllte er mich an. Noch blieb ich ruhig. ,,Jeden Tagwache ich auf in der Hoffnung du kommst vorbei und bringst sie mir.Jeden Abend lege ich mich enttäuscht ins Bett und wünsche mirGewissheit." langsam beruhigte auch er sich. ,,Wie kannst du dirsicher sein, dass es ihr wirklich gut geht?" fragte er und ichschwieg. ,,Mach uns bitte keine falschen Hoffnungen. So was könnenwir gar nicht gebrauchen." Jetzt konnte ich mich nicht mehr halten.,,Sie wünschten sich sie wäre tot und ich würde endlich aufgeben,damit sie sich nicht mehr durch die Unwissenheit quälen müssen."sagte ich und stand auf. ,,Was unterstellst du mir? Sie ist meineTochter. Was wäre ich für ein Vater?" ,,Im Gegensatz zu ihnenkämpfe ich jeden Tag für sie und riskiere dabei mein Leben. Ichhabe die Hölle gesehen, und das meinte ich nicht einmalsprichwörtlich, und sie sitzen jeden Tag hier auf der faulen Hautund wünschen sich Gewissheit." Ich machte eine Pause. ,,Ich liebesie und ich werde nicht aufhören für sie zu kämpfen bis ich siebefreit habe, oder in meinem Körper kein Tropfen Blut mehr fließt!Das ist ein Versprechen und sie geben sie auch nicht auf!" Ichverließ das Haus bevor er weiter reden konnte. Dabei schlug ich dieTür so fest zu, dass sie fast aus den Angeln flog.


Nicokonnte den Abschied von Isabel gar nicht richtig genießen, da erimmer wieder an seinen Traum denken musste. Was ist, wenn er sich vonihr verabschiedet und Zorro sie dann in die Finger kriegt. Je mehrZeit er mit Isabel verbrachte wurde er immer misstrauischer gegenüberZorro. Plötzlich spürte er etwas. Er spürte Zorro, wie er sichvoller Wut auf ihn und Isabel zu bewegte. Trotz der nahenden Gefahrblieb Nico ruhig und zwang Isabel von sich runter. Fragend sah sieihn an. ,,Obwohl ich es sehr genieße, muss ich sagen, dass mirleider nicht viel zeit bleibt. Die anderen warten vielleicht schonauf mich." sagte er. ,,Du kannst dich doch ein mal verspäten."So gerne Nico auch da geblieben wäre er musste Zorro abfangen. Ersignalisierte ihr mit einem Blick, dass es nicht geht und sie ließnach. Sie küsste ihn noch mal umarmte ihn flüsterte ihm ins Ohr ersolle aufpassen. ,,Für dich tu ich alles." antwortete er undverließ ihre Wohnung.


Ichversuchte mich abzuregen, während ich auf den Weg war mich noch vonMarina und Isabel zu verabschieden. Man sah überall noch Spuren derKämpfe. Blutspuren und die meisten Häuser standen noch in Schuttund Asche. Es wird wohl noch eine Zeit lang dauern bis die Menschheitalle Spuren dieser Schlacht beseitigt hat. ,,Wir müssen reden."sagte jemand. Ich sah mich um und erkannte Nico. ,,Hallo, worumgeht's?" ,,Nicht hier." ,,Eigentlich wollte ich mich noch vonIsabel und Marina verabschieden." meinte ich und Nico sah mich miteinem leicht schockiertem Blick an. Ich dachte mir jedoch nichtsdabei. ,,Doch wenn es so wichtig ist komme ich gerne mit."

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