Aidan hielt mir die Tür zum Theater auf und ich trat ein. Hastig liefen wir bis zur Bühne. Dort stand Roy, die Arme verschränkt und tippte mit dem Fuß ungeduldig auf dem Boden. "Ihr seid 10 Minuten zu spät."
Ich verdrehte die Augen. Klar, ich konnte verstehen, dass er ungeduldig war, wo gerade fünf Tage bis zu Premiere hatten.
"Jetzt mach mal Kein Drama draus. Wir sind ja jetzt da", sagte Aidan ungeduldig.
"Ich mache kein Drama daraus, aber wenn ich es vergessen haben solltet, wir haben am Dienstag die Premiere. Und ihr könnt das bei Weitem noch nicht so wie es sein sollte."
"Roy, Entspann dich mal", sagte ich.
Es passte eigentlich gar nicht zu Roy so wütend zu sein. Ein lachender unbeschwerter Roy wie er es anfangs war, passte viel besser zu ihm.
Er schnaubte nur und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Ich begegnete Lukas Blick, der mich anlächelte. Ich erwiderte das Lächeln und gesellte mich zu ihm. Denn Roy wollte zunächst eine Szene proben, in der weder er noch ich vorkamen.
Aidan beeilte sich auf die Bühne zu kommen, während Roy ein paar Sätze dazu sagte und sie anfingen zu spielen."Hey Liv", sagte Lukas und gesellte sich zu mir.
"Oh, Hi. Wie geht's dir?", fragte ich und ließ mich auf einem der Stühle nieder, die wir vor die Bühne gestellt hatten. Bis heute Abend mussten sie natürlich wieder weg sein, damit Macbeth aufgeführt werden konnte.
"Ehm, gut. Um ehrlich zu sein sehr gut. Ich hab gehört, du weißt von mir und Jon."
Ich lächelte, als Lukas so nervös auf das Thema zu sprechen kam. "Ja, ich weiß davon. Ich weiß gar nicht, wieso ihr das si geheim haltet."
"Nicht jeder sieht das so locker wie du", seufzte Lukas und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück.
"Aber ihr werdet auch nicht von jedem verurteilt. Selbst wenn, die Menschen die euch das nicht gönnen, sind es nicht wert."
Lukas verzog den Mund und machte ein finsteres Gesicht. Wahrscheinlich gehörte seine Familie zu diesen Menschen. Upps.
"Ist ja auch egal. Du verrätst es keinem, oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Meine Lippen sind versiegelt."
Er nickte erleichtert. Wahrscheinlich war das der Grund gewesen, weshalb er zu mir gekommen war. Ich wusste ja, dass er nicht sehr gesprächig war."Hat Jon dir von seiner Mutter erzählt?", fragte ich beiläufig. Ich wusste ja nicht, wie viel Lukas über die Sache wusste und wollte nicht vorweg nehmen, was eigentlich Jons Aufgabe war.
"Ja, sie will mich kennen lernen", sagte Lukas leise und etwas angespannt. "Du solltest zu ihr gehen. Sie ist wirklich eine herzliche Frau, es ist praktisch unmöglich dass sie dich nicht mag."
"Naja. Jon hätte mich wenigstens fragen können, ob er seiner Mutter davon erzählen darf."
"Ach Lukas", sagte ich und verdrehte die Augen. Er war wirklich zimperlich, "Seine Mutter liegt im Sterben und er hat sie angelogen. Natürlich erzählt er ihr von die ohne nachzufragen. Das ist doch auch kein Verbrechen. Entspann dich mal."Lukas sah mich skeptisch an. "Du scheinst heute ja alles sehr locker zu sehen."
Ich zuckte nur mit den Achseln und musste unwillkürlich Grinsen. Vielleicht sah ich alles so locker, weil mein Stress endlich wie eine tonnenschwere Last von mir abgefallen war.
"Jetzt wirklich mal, gestern warst du noch gereizt wenn man dich nach einem Taschentuch gefragt hat und heute sollen sich alle entspannen und Gras rauchen."
Ich fing an zu lachen. Also wie ein Hippie kam ich mir nicht vor.
"Sagen wir mal so, ich hab ein großes Problem aus dem Weg geschafft."
Lukas schaute immer noch skeptisch. Ich fing an zu lachen und stuppste ihm spielerisch gegen den Arm. "Was denn? Lass mich doch einfach glücklich sein."
Er hob abwehrend die Hände. "Ich hab doch gar nichts dagegen gesagt."
Ich lehnte mich lächelnd zurück und schaute Aidan beim Spielen zu. Gedankenverloren summte ich fearless vor mich hin. Denn dieses Lied konnte mich immer glücklich machen und gerade fühlte ich mich furchtlos.-
Später am Abend, als wir die Proben endlich hinter uns hatten, saßen wir in Aidans Auto und fuhren durch London.
Es war eine Weile her, dass ich in einem Auto nachts durch London gefahren war. Ich mochte es irgendwie nachts zu fahren. Dann kam es einem vor als würde nur dieses Auto existieren und um einen herum gab es nur Dunkelheit und ein paar bunte Lichter, die wie Sterne leuchteten. Die Welt hier drinnen und die Welt da draußen, die nur aus Licht und Dunkelheit bestand.
"Ich denke wir sollten bei dir vorbeifahren", sagte Aidan nachdenklich. "Du musst immerhin deine Sachen holen. Wer weiß was er damit macht."
"Du willst doch nur dahin um Sebastian mal kennen zu lernen, wetten?", fragte ich und hob meinen Kopf, den ich gegen die Glasscheibe gelehnt hatte, an, um Aidan anzusehen. Sein Blick war auf die Straße gerichtet, aber seinem Profil konnte ich entnehmen, dass er grimmig guckte.
"Wenn du meinst, dass meine Faust mit seinem Gesicht Bekanntschaft macht, dann ja."
Ich verdrehte die Augen, aber das konnte Aidan ja nicht sehen. "Du wirst ihn nicht schlagen. Wir können das wir zivilisierte Erwachsene regeln und nicht wie testosterongesteuerte Affen."
Aidan schnaubte. "Ich will dich nur vor ihm beschützen."
"Ich weiß." Ich legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm. "Und ich bin dir wirklich dankbar dafür, aber wir müssen es nicht in Gewalt enden lassen."
Aidan blieb an einer roten Ampel stehen und sah mich jetzt an. Seine braunen Augen glänzten sorgenvoll und das rote Licht der Ampel spiegelte sich in ihnen. "Na schön, ich fange keine Prügelei an, aber wenn er handgreiflich wird, kann ich nichts versprechen."
Ich nickte. Ich wusste, dass Aidan nicht den Schwanz einziehen würde, wenn Sebastian laut würde. Aber wenn ich es konnte, würde ich Ihnen Streit verhindern.
Ich sah ihn der Spiegelung in Aidans Augen wie die Ampel von Rot auf grün sprang. Irgendwie wirkte er gleich viel ruhiger ohne das Rot in den Augen.
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Smoke and Roses (Aidan Turner)
FanfictionLively hat es endlich geschafft. Sie hat die Hauptrolle in dem Stück Romeo und Julia ergattert, was sie schon immer inspiriert hat. Jetzt hat sie die Chance, sich zu beweisen. Dazu kommt, dass sie ihren ganz eigenen Romeo kennen lernt. Ihren Romeo...