Smoke and Roses (Aidan Turner)

Kapitel 13

Ich ging mit den Fingern Aidans CDs durch und entdeckte viel zu viel von the doors. „Man kann kaum glaube, dass das deine Lieblingsband ist", murmelte ich und suchte weiter. Immerhin befand sich unter seiner Sammlung auch Linkin Park, AC/DC und Guns'n'Roses. Ich fischte eine CD von AC/DC heraus und nahm sie mit in die Küche.
Dort stand Aidan und schnippelte nach meiner Anweisung Möhrchen klein. Es hatte sich herausgestellt, dass er selbst so gut kochen konnte wie ein Hund - nämlich gar nicht – und ich hatte ihn gezwungen mit mir einkaufen zu gehen und gemeinsam zu kochen.
„Und was hast du uns mitgebracht?", fragte Aidan und lugte über die Schulter um die CD zu sehen.
„Das siehst du ja gleich, Mach du mal mit den Möhren da weiter", wies ich ihn an und versteckte die Hülle vor seinem Blick.
„Yes, M'am", antwortete er lachend.
„Das heißt Mylady", korrigierte ich ihn.
„Jaja, fahr die Krallen ein", lachte Aidan.
„Sei froh, dass du mich nicht brüllen hörst", erwiderte ich und legte die CD ein. Aidan hatte in seinem Regal in der Küche nicht wie normale Menschen Salz oder Mehl stehen, sondern einen CD Rekorder.
„Denkst du, ich habe Angst vor einem Lannister?", fragte Aidan lachend.
„Das solltest du! Uns gehört der Eisenthron!", rief ich und drehte mich zu ihm um.
„Wenn ich mich Recht erinnere heißt der König Baratheon."
„Ach was. Der ist ein Lannister. Der fette König war nicht der Vater."
Aidan fing an zu lachen. „Fetter König. Wie nett."
„Stimmt doch. Der war fett. Und kannst du mir mal sagen, wie ich das Ding anbekomme?" Schon seit einer geschlagenen Minute, versuchte in den Player einzuschalten. Er hatte kein Kabel, wie es aussah, aber auf den Power-Schalter reagierte er auch nicht.
Aidan kam mit einer halben Möhre in der Hand zu mir und musterte das Gerät. „Sieht so aus, als bräuchte man hier die Kraft eines Starks", sagte er fachmännisch und hob den Player aus dem Regal.
„Das hätte ich auch noch hingekriegt, Mister alle-in-meiner-Familie-kratzen-ab", sagte ich und nahm ihm die halbe Möhre aus der Hand. Er begutachtete den Player, während ich das Möhrchen aufaß.
„Und, schon eine Idee?"
„Wenn du wie so eine Kuh kaust kann ich nicht nachdenken", gab er fast schon beleidigt zurück.
„Pff. Ich esse nur gesund. Solltest du auch mal."
„Was soll das denn heißen?", fragte er und schaute auf.
„Nichts."
„Hpmf."
„Kann es sein, dass das Teil mit Batterien läuft?", fragte ich beiläufig.
„Ja, das muss es sein", rief Aidan erleichtert und fummelte nun an der Klappe an der Rückseite herum.
„1:0 für Lannister", sagte ich zufrieden.
„Ich bin immerhin der letzte meiner Art", verteidigte sich Aidan.
„Deswegen muss ich dich ja nicht mit Samtpfoten anfassen, du Wolf", sagte ich lächelnd und wuschelte ihm durch die dunklen Locken.
Er sah auf und legte zwei Batterien auf den Tisch. „Vielleicht heule ich ja jeden Abend den Mond an und suche nach jemandem, der mich mit Samtpfoten anfasst."
Ich verdrehte nur die Augen. „Dann bin ich als Löwe ganz ungeeignet."
„Ich denke nicht", antwortete und stellte hastig den Player weg um mich an sich zu ziehen und mich zu küssen.

„Von mir aus. Aber besorg du erst mal neuen Batterien." Aidan seufzte und lachte dann.
„Ich habe keine Ahnung, ob noch welche da sind."
„Was in diesem Haushalt funktioniert eigentlich so, wie es sollte?", fragte ich und sah ihn kopfschüttelnd an. Er hatte vielleicht seine Wohnung aufgeräumt, aber ich verwette all mein Geld darauf, dass das nicht Normalzustand war.
Es war schön fragwürdig, dass Aidans Küche aussah, als hätte er sie seiner Oma abgekauft. Die Sitzbank hatte ein hässliches, ausgessenes Muster und mehr als drei Leute passten nicht an den Tisch.
„Ich, der Fernseher und Olga", lachte Aidan.
„Wer ist Olga?", fragte ich und fragte mich, ob das sowas wie seine Hausspinne unterm Sofa war.
„Meine Putzfrau", antwortete er und verschwand aus dem Raum. Also hatte er doch eine Putzfrau.
Mein Blick fiel auf die Möhrchen, die Aidan so krumm und schief geschnitten hatte, wie man es sich eigentlich vorstellen konnte. Eins war dreimal so groß wie das andere und von geraden Schnitten hatte er wohl auch noch nie was gehört. Lächelnd sammelte ich die Möhren ein und kippte sie in den Topf für die Soße.