„Kommst du Aidan? Sammy will endlich los!", rief ich. Ich stand vor der Haustür und steckte meinen Kopf durch die Tür ins Treppenhaus. Sam war goldbraun, noch etwas klein und jung und konnte es nicht sein lassen, nervös herumzurennen.
„Ja, gleich!", rief er. Die gleiche Antwort wie eben. Ich seuzfte und trat wieder nach draußen. Sam schnüffelte an dem gleichen Grashalm, an dem er eben schon geschnüffelt hatte und kam wieder auf mich zu. Nicht mal der kleine Labrador verstand, was Aidan da machte.
„Ich wette er hat einen Schuh verlegt oder so", grinste ich und wuschelte Sam durchs Fell. Aber genervt war ich trotzdem nicht, an einem Tag wie diesem konnte ich das auch gar nicht sein. Heute fuhren wir nämlich nach Irland. Genau genommen nach Dublin, aber ich würde ihn dazu überreden, wenigstens einen Tag an die Küste zu fahren. Ich liebte die Klippen Irlands zu sehr um nicht wenigstens mal vorbeizuschauen.
„Ich glaube, wenn er nicht gleich runter kommt, muss ich suchen helfen." Dabei wollte ich nicht mehr nach oben. Sam mochte Treppen nicht, er lief sie zwar, aber er mochte sie nicht. Im Grunde war damit Sam der Grund gewesen, dass wir anfingen nach einer neuen Wohnung zu gucken. Für zwei Leute und einen Hund war sie etwas klein und wir hätten auch lieber einen eigenen Garten.
„So, bin fertig", rief Aidan und kam die Treppe heruntergepoltert. Sam sprang auf und lief wieder herum. „Was hat denn so lange gedauert?" „Ich hab was gesucht." „Ja, das weiß ich", murmelte ich amüsiert, während er die Tür abschloss. „Was hast du denn gesucht?" „Unwichtig. DU hättest schon mal mit ihm zum Auto gehen können." Er deutete auf Sam, der ihn nahezu anzustrahlen zu schien. Überhaupt war Sam so gut wie immer fröhlich.
„Hab meinen Schlüssel zuhause gelassen", sagte ich und zuckte mit den Schultern. Da ich so selten Auto fuhr machte ich es total ungern und dachte nie daran den Schlüssel zu nehmen, wenn ich ihn nicht brauchte. „Na dann." Das Auto stand nur wenige Meter entfernt am Straßenrand. Aidan hatte vorhin schon das Gepäck hinein gebracht.
„Zum Glück fährt er lieber Auto als Treppen zu laufen", grinste ich, als Aidan die Tür zur Rückbank öffnete und Sam bereitwillig hinein sprang. „Stimmt." Er warf dem Hund einen liebevollen Blick zu, bevor er die Tür zuschlug.
Also begann unsere Fahrt nach Dublin. Aidan fuhr aus London hinaus auf die nächstbeste Autobahn. Ich hatte mein Handy angeschlossen und spielte während der Fahrt Musik ab und manchmal sangen wir mit.
Nach drei Stunden machten wir eine kurze Pause und tauschten, aber weil ich so ungern fuhr löste mich Aidan nach einer Stunde wieder ab. Irgendwann hatte ich die Musik gegen ein Hörbuch eingetauscht. Gegend Mittag erreichtern wir die Fähre nach Dublin. Wir holten Sam aus dem Auto und waren froh uns endlich die Füße vertreten zu können. Die Fahrt auf der Fähre dauerte über zwei Stunden sodass wir am Ende doch wieder saßen und darauf warteten, dass die Fahrt vorbei war. Trotzdem genoss ich es übers Meer zu fahren und zu beobachten, wie Irland langsam immer näher kam. Von mir aus, war es ein Katzensprung nach Dublin.Nur wenige Zeit später parkten wir den Wagen vor der kleinen Ferienwohnung, die wir uns gemietet hatten. Aidans Mutter hatte angeboten, dass wir bei ihnen wohnen konnten, aber das Gästezimmer war nicht besonders groß und Aidan wollte lieber ungestört sein. Konnte ich verstehen, ich hätte ihn auch nicht mit in mein altes Haus genommen, wo meine Eltern wohnten. Zwar wohnten sie nicht mehr beide dort, aber komisch wäre es trotzdem gewesen.
„Also dann, was meinst du", fragte ich und betrachtete das Haus von außen. „Es ist ein ganz normales Haus", erwiderte Aidan, „Ich bin eher gespannt wie es drinnen aussieht." „Also Sammy sieht das anders", erwiderte ich. Natürlich war er ganz aus dem Häuschen, für einen Hund war ein neues Gebiet immer aufregend, egal wie es von außen aussah.
„Dann lass uns mal reingehen." Innen sah es auch wie ein normales Haus aus, aber es war sauber und schön und mehr hatten wir ja auch nicht wirklich erwartet. Den Rest des Tages schauten wir uns die Stadt an, denn irgendwie war uns allen nach Bewegung. Aidan zeigte mir, wo er studiert hatte, die Gaiety school of acting und ein paar Orte, die er gerne in der Stadt mochte. Wir kamen auch an dem Theater vorbei, in dem er oft gespielt hatte und an der Bar, die er so mochte.
„Ich will über die Brücke da gehen", sagte ich und zeigte auf eine zierliche weiße Brücke, die über den Fluss führte. „Das hab ich mir gedacht", lachte Aidan. „Die heißt übrigens Ha'penny Bridge." Sam pinkelte gegen einen Hydranten und eine ältere Dame schüttelte entrüstet den Kopf, aber ich sagte ich mal nicht wie viele Katzen, Mäuse, Vögel oder andere Tiere schon auf den Boden unter ihren Füßen gepinkelt hatten.
Stattdessen gingen wir zu Brücke und darüber. An dem Geländer hingen überall Schlösser und teilweise war sie mit Edding oder sonst welchen Stiften beschmiert worden. Das meiste waren zwei Namen oder sowas und irgendwie fand ich sehr schön und romantisch, sich auf einer Brücke zu verewigen. „Wir sollten das auch mal machen", sagte ich, hatte aber weder Stift noch Schloss dabei.
„Dann lass uns wenigstens ein Schloss nehmen, das ist besser als da drauf zu schreiben", beschloss Aidan. Mir war es egal, als stimmte ich zu. Wir hatten ja noch ein paar Tage in Dublin um dafür Zeit zu finden.
Später am Abend waren wir bei Aidans Eltern zum Abendessen eingeladen. Ich hatte sie mittlerweile schon ein paar Mal gesehen und fühlte mich nicht mehr so fremd und fehl am Platz. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich mochte, was mir sehr wichtig war und ich mochte sie auch.
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Smoke and Roses (Aidan Turner)
FanfictionLively hat es endlich geschafft. Sie hat die Hauptrolle in dem Stück Romeo und Julia ergattert, was sie schon immer inspiriert hat. Jetzt hat sie die Chance, sich zu beweisen. Dazu kommt, dass sie ihren ganz eigenen Romeo kennen lernt. Ihren Romeo...