Kapitel 11

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Am nächsten Morgen wurde ich vom Sonnenlicht geweckt, was für Mitte Oktober in London sehr ungewöhnlich war. Ich blinzelte in das gelbe Licht, dass durch die hellgrünen Gardinen schien und streckte mich zufrieden. Ich war glücklich, aber ich wusste gar nicht mehr wieso. Erst nach ein paar verschlafenen Sekunden, in denen ich mich angestrengt zu erinnern versuchte tauchten die Bilder wieder auf. Aidan. Aidan.


Sofort sprang ein Lächeln auf meine Lippen und ich kuschelte mich glücklich in die Decken. Ich konnte seine Lippen auf meinen noch spüren, ich erinnerte mich an seinen unverwechselbaren Geruch und sein strahlendes Lächeln. Ich wollte ihn sobald wie möglich wieder sehen.


Seufzend drehte ich mich um und mein Blick fiel auf den Nachttisch. Es war kurz nach 12 und auf dem Beitisch stand ein Bild von mir und Sebastian. Er war mit seinen über 1,90 m etwas mehr als einen Kopf größer als ich und hielt mich auf dem Bild im Arm. Aber nicht so zärtlich wie Aidan es machte. Wenn ich das Bild genau betrachtete sah es fast so aus, als würde er mich zerquetschen.


Ich wandte mich kopfschüttelnd ab. Wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein. Denn mein Lächeln auf dem Bild war echt und ehrlich und seine blauen Augen hatten nicht dieses harten Ausdruck, den sie in letzter Zeit ständig annahmen.


Ich stand auf und zog mich rasch um, bevor ich das Schlafzimmer verließ. Ich hörte ein Knistern von einer Zeitung in der Küche und trat ein. Seppel trug wie meistens Jogginghose und ein T-shirt, was seine Muskeln zur Geltung brachte. Er ging nicht umsonst drei mal die Woche ins Fitnessstudio. Seine blonden Haaren fielen wie immer gut. Nicht mal nach dem Aufwachen sah es komisch aus. Das heißt, er musste sich nur einmal mit der Hand durch die Haare fahren und sie lagen wieder so, wie sie es sollten.


"Guten Morgen", sagte er und blickt von seiner Zeitung auf. Es war ein Sportmagazin und vorne war Christiano Ronaldo abgebildet.
"Morgen", sagte ich und nahm mir eine Tasse aus dem Schrank. Er hatte Kaffee gemacht, aber das war schon ungewöhnlich. Er musste sehr durstig gewesen sein.


"Ihr wart gestern lange weg", bemerkte er.
"Ja, stimmt. Wir haben die Zeit ein bisschen vergessen."
Er hatte schon geschlafen, als ich Nachhause gekommen war, aber das war mir nur recht gewesen. So hatte ich in Ruhe an Aidan denken können und hatte because of you von Sunrise Avenue vor mich hing gesungen.

And now, I'm flying high above the sky


And it's all because of you


I gotta feeling in my heart, my life can really start


And it's all because if you.

Aber jetzt war diese Hochstimmung verflogen. Ich nahm meinen Kaffee und nahm einen großen Schluck. Er war lauwarm.
"Hast du Hunger?", fragte ich in die Stille herein. Er nickte.
"Ich mach dann mal Frühstück." Ich stand wieder auf und setzte neuen heißen Kaffee auf. Dann deckte ich den Tisch und machte Toast. Seppel regte sich über irgendeinen Boxer auf, der angeblich zu Unrecht gewonnen hatte, aber ich hörte ihm nicht zu.


Gerade als wir anfangen wollten zu essen, klingelte mein Telefon. Ich schaute auf den Display und mein Herz machte einen Sprung als ich sah, wer mich anrufte. Aidan.


Hastig sprang ich auf und verließ den Raum.
"Hallo", sagte ich leise als ich den Hörer abnahm.


"Hallo, Liv. Wie geht's dir. Die Nacht gut überstanden?"


"Ja ja, alles bestens. Und bei dir?" Ich ging ins Wohnzimmer und schloss leise die Tür, in der Hoffnung Sebastian würde mich nicht mehr hören.


"Ja, bei mir auch. Ich würde dich gerne sehen." Sofort schlug mein Herz höher. Wir waren keine 12 Stunden voneinander getrennt und er wollte mich sehen. Aber heute war Sonntag und ich wusste nicht, welche Ausrede ich für Seppel erfinden sollte.

Smoke and Roses (Aidan Turner)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt