Kapitel 14: Vergangenheit

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-Lydia's Sicht-

Ein paar Wochen später wurde ich durch eine laute Sirene geweckt, die ich nie zu vor gehört habe und dabei bin ich jetzt genau einen Monat hier.

"Was zur Hölle?",fragte ich erschrocken, während ich mich gerade in meine Pritsche aufsetzte.

"Ein neuer Frischling kommt mit der Box. Kein Grund sich zu fürchten, Lydia.",versuchte mich Thomas zu beruhigen. "Das passiert jeden Monat."

"Warum habt ihr mich nicht vorgewarnt? Ich habe mich beinahe zu Tode erschreckt!",beschwerte ich mich.

Mein Herz klopfte immer noch vor Schreck.

"Tja. Jetzt weißt du, wie das war, als du geschrien hattest mitten in der Nacht und uns alle damit geweckt hattest, um uns zu sagen, dass Alby stirbt. Kannst du dir vorstellen, dass uns das fast genauso erschreckt hat?",fragte Newt gähnend, während er ganz langsam ohne Eile aus der Pritsche auf stand.

"Warum beeilst du dich nicht mehr Newt? Der Frischling ist sicher total verängstigt. Sollte ihn nicht jemand in Empfang nehmen?"

"Mach nicht so einen Stress Lydia....Die Box ist erst in einer halben Stunde da. Ist immer so. Mensch! Langsam ist es echt mühselig jedem Frischling jeden Monat das Gleiche zu erklären. Wo ist eigentlich Minho? MINHO!!"

Newt rief nach Minho, der dann ebenfalls ganz gelassen zu uns rüber schlenderte.

"Ich bin doch hier. Warum rufst du mich?"

"Du bist jetzt Anführer! Hast du das etwa vergessen? Du musst heute einen Frischling begrüßen mit mir. Das haben ich und Alby immer gemacht und ich denke, dass wir das nicht ändern sollten.", erklärte Newt.

Minho nickte. Ich würde auch so gerne einen ersten Blick auf den ersten Frischling nach mir erhaschen, aber das war wohl Sache der Anführer und weder Newt noch Minho würden es mir erlauben. Es wäre ja auch unfair. Wenn ich dürfte, würde sich der Rest benachteiligt fühlen. Aber trotzdem war ich tierisch neugierig.

"Hör auf dir auf die Unterlippe zu beißen, Lydia. Sonst blutet es gleich noch. Ich seh dir an ,wie neugierig du bist, aber du solltest einfach abwarten.",sagte Thomas.

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich mir auf die Unterlippe gekaut habe.

"Wie haltet ihr das Warten bloß aus?",fragte ich.

"Beschäftige dich mit irgendwas. Rede zu Beispiel mit Jemanden, geh duschen oder räume deine Pritsche auf. Mach irgendwas. Das lenkt dich ab und die halbe Stunde vergeht wie im Flug. Dann gehen Newt und Minho los und dann musst du nochmal 5 Minuten oder so warten. Dann helfen die beiden den Frischling aus der Box und alle Lichter versammeln sich."

Ich versuchte Thomas Vorschlag anzunehmen und unterhielt mich ein wenig mit dem kleinem Chuck, der mir einen kleinen Glücksbringer aus Holz zeigte. Es war eine geschnitzte Figur und er glaubt, dass er die Figur von seinem Eltern hat. Als ich ihn fragte, woher er wüsste, dass es von seinen Eltern sei und ob er sich an sie erinnern könnte, meinte er, dass er es sich zumindest gerne vorstellt, weil er ja irgendwelche Eltern haben muss, die ihn vermissen und dass er sich gerne an sie erinnern würde. Zum ersten Mal dachte ich darüber nach, was ich wohl für eine Vergangenheit hinter mich gelassen habe, seitdem ich im Labyrinth bin und wie das Leben der anderen Lichter vorher aussah. Chuck ist sehr jung und lebte wahrscheinlich wohl behütet mit seinen Eltern und vielleicht auch mit einem älteren Bruder. Minho hätte vielleicht eine kleine Schwester, um die er sich immer kümmern würde, während seine Eltern arbeiteten und das obwohl seine Schwester ihn immer auf die Nerven gehen würde. Alby wäre wahrscheinlich der große Bruder einer ganzen Geschwister Scharr gewesen. Newt wäre vielleicht ein mittleres Kind und Thomas hätte einen Bruder, der vielleicht schon studiere. Aber das waren alles nartürlich reine Spekulationen, denn ich habe eigentlich keine Ahnung. Vielleicht führten sie auch ein komplett anderes Leben.

Auch meine eigene Vergangenheit konnte ich mir nur ausmalen, ohne zu wissen ob es stimmte oder nicht. Möglicherweise habe ich da draußen eine kleine Schwester, die mir immer nach geeifert hat und mir mein Make Up klaute. Es schmerzte über sowas nachzudenken. Es war unvorstellbar sich nicht daran erinnern zu können, was man für ein Leben vorher geführt hat, aber so ist es nun mal. Nur mein Name ist mir geblieben.

"Siehst du Lydia? Die halbe Stunde ist schon fast rum. Bald kommt der Frischling an.",sagte Thomas grinsend.

Er riss mich aus meinen Gedanken. Tatsächlich war die Zeit, wie im Fluge vergangen. Ich hatte gar nicht mehr an den Frischling gedacht.

Fortsetzung folgt...

Das Leben im Labyrinth Teil 1 (Maze Runner/Teen Wolf FF) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt