Kapitel 18: Wiedererkennen

789 34 31
                                    

-Newt's Sicht-

"Also ich wäre dafür, dass wir sie bei den Sanitätern morgen unterbringen. Vielleicht hat sie ja ein Händchen dafür. Wir brauchen eh mehr Sanis, weil sich ständig irgendwelche Strünke bei der Arbeit verletzten."

Ich unterhielt mich gerade mit Minho darüber, wo wir den Frischling am Besten morgen hin stecken sollten und unterbreitete ihm meine Idee sie bei den Sanitätern einzusetzen.

"Und du hälst das für eine gute Idee?",fragte Minho skeptisch. "Wenn sie sich selbst schon in den Finger schneidet, wie soll sie dann Andere vor Verletzungen schützen?"

"Ja, ich finde die Idee gut. Vorallem, weil wir auch Lydia noch hier haben. Wenn sie mal gesundheitliche Probleme hat, die ihr vor den Jungs unangenehm sind, dann wäre sie sicher glücklicher über einen weiblichen Arzt auf der Lichtung. Außerdem kannst du die Küche nicht mit dem Sanitätsbereich vergleichen. Wir sollten es einfach ausprobieren und wenn es nicht klappt, dann probiert sie einfach was Anderes."

"Ach Klonk drauf. Dann soll sie halt Morgen den Sanis zur Hand gehen. Du kannst Menschen sowieso besser einschätzen als ich.", unterstützte er meinen Vorschlag.

"Gut das. Dann hätten wir das ja geklärt. Jetzt hab ich aber Hunger. Komm lass uns essen gehen,Kumpel.",sagte ich und klopfte Minho zufrieden auf die Schulter.

Minho und ich gingen daraufhin gemeinsam zum Essensplatz und aßen mit den anderen Lichtern.Das neue Frischling-Mädchen saß neben Lydia und unterhielt sich mit ihr. Auf Einmal trafen sich unsere Blicke,worauf ich Meinen sofort abwenden musste. Ich konnte ihr einfach nicht in die Augen sehen, denn wenn ich es tat, dann war da sofort dieses Gefühl des Wiedererkennens und das war einfach nicht zu ertragen. Schließlich hatten sich die Schöpfer bisher riesen Mühe gegeben, dass man sich an nichts mehr erinnern kann, was vor dem Labyrinth war, also warum sollten sie jetzt auf einmal jemanden schicken, denn ich mal gekannt haben sollte?

Nach dem Abendessen legten sich alle Lichter auf ihre Pritschen und versuchten einzuschlafen. Ich schlief ziemlich schnell ein und fing an zu träumen:

~' "Mum? Werden wir uns wiedersehen?" Es war meine Stimme. Das wusste ich. Bloß, dass sie um einiges kindlicher klang als jetzt. Ich war höchstens 7-8 Jahre alt. Ich blickte hoch zu einer jungen, blonden Frau mit braunen,warmen Augen, die mich mütterlich ansahen. Aber nochwas lag in ihren Augen. Es sah aus, wie Erschöpfung. "Hab keine Angst mein Schatz. Du musst nur ein paar Untersuchungen machen, damit du nicht krank, sowie ich und dein Papa wirst.", antwortete sie zitternd. "Ist Papa deshalb nicht mehr da? Ist er Tod?" Meine Frage sorgte dafür, dass der jungen Frau eine Träne über die Wange rollte. Sie schluchzte und nickte zur Antwort. "Pass bitte auf deine Schwester auf ja? Du bist ihr großer Bruder und ab jetzt für sie verantwortlich,okay? Machst du Mama stolz?" Ich nickte eifrig und fiel der Frau, die meine Mutter zu sein schien, um den Hals. Wir umklammerten uns fest und wollten einander nicht mehr loslassen, aber meine Mum drückte mich sanft von sich weg und wischte mir meine Augen trocken, die ebenfalls durch Tränen durchnässt waren. "So und jetzt sei ein tapferer junger Mann und gehe mit den netten Leuten mit, die dir und deiner Schwester helfen wollen." Ich lächelte, um meiner Mutter zu zeigen, wie tapfer ich war und entfernte mich von ihr. Ein blondes kleines Mädchen kam zum Vorschein, dass die selben, warmen Augen, wie meine Mutter hatte und ähnliche Gesichtszüge. Ihr unschuldiges Grinsen sorgte dafür, dass ich noch tapferer sein wollte. Nicht nur für mich,sondern auch für meine jüngere Schwester. Ich griff ihre Hand und ging mit ihr zu den uniformierten Männern, die uns helfen sollten. "Komm Sonya. Machen wir Mama stolz." '~

Die letzten zwei Sätze sorgten dafür, dass ich aus dem Schlaf hochschreckte.

"Sonya!",stieß ich unkontrolliert hervor und ich merkte, das ich schweiß-nass war.

"Wer zur Hölle ist Sonya?", murmelte ein verschlafener Thomas, den ich wohl versehentlich geweckt habe.

Ich strich mir meine Haare aus dem Gesicht und versuchte meinen Puls zu normalisieren.

"Ich habe geträumt. Von meiner Mutter und meiner Schwester...."

Verzweifelt versuchte ich meinen Traum in Gedanken nochmal durch zu spulen, aber obwohl das Gesicht meiner Mutter eben noch in meinem Traum vor mir war, war es jetzt schon fast wieder so,als hätte ich es nie gesehen. Ich konnte mich nach wenigen Minuten nicht mehr erinnern, wie meine Mutter ausgesehen hatte. Sie war nur noch eine verschwommene Erinnerung, obwohl sie in meinem Traum eben noch klar und deutlich zu erkennen war. Wir konnte man einen wichtigen Teil seines Lebens nach dem Aufwachen so schnell vergessen. Auch an den Rest des Traumes erinnerte ich mich nur noch lückenhaft, aber eine Sache war noch deutlich in meinem Kopf:

"Sonya. So hieß meine Schwester.",stieß ich hervor.

Thomas war nun hellwach und schaute mich ungläubig an. Aber genauso, wie bei meiner Mutter, konnte ich mich nicht an das Aussehen meiner Schwester erinnern. Da war nur der Fakt, dass ich eine Schwester namens Sonya hatte, ein paar Fetzen der letzten Minuten mit meiner Mutter und die Tatsache, dass ich keinen Vater mehr hatte...

Fortsetzung folgt...

Das Leben im Labyrinth Teil 1 (Maze Runner/Teen Wolf FF) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt