Kapitel 44: Sorgen

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-Thomas' Sicht-

"Hast du irgendwo meinen Bruder gesehen?",fragte Sonya die locker neben mir her joggte.

Wir liefen schon seid 2 Stunden durch das Labyrinth. Desto näher wir Abschnitt 8 kamen, desto nervöser wurden wir. Vorallem, weil es langsam dämmerte. Bald wäre es dunkel und wir wären ziemlich eingeschränkt in unserer Sicht, aber wir durften jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Es ist schon zu viel passiert. Also rissen sich alle zusammen und liefen einfach.

"Er ist irgendwo in der Mitte mit Lydia, aber ich habe ihn nicht mehr sehen können, seitdem wir los gelaufen sind.",antwortete ich ihr.

Sonya sah besorgt aus.

"Was ist?",fragte ich.

"Was ist, wenn uns in Kürze die Griewer angreifen. Ich und Newt haben noch kein Abschiedsgespräch geführt, falls einer von uns es nicht schafft. Er ist doch schließlich mein Bruder."

"Vielleicht wollte er es nicht führen, weil er sich selbst nicht vorstellen kann, dich niemals wiederzusehen. Ein Abschiedsgespräch wäre so ähnlich wie aufgeben. Aber er will nicht aufgeben und kämpft bis zum Schluss, damit du und er nicht sterben. Er  hat die Hoffnung, dass ein Abschied nicht nötig ist, da ihr euch eh wieder seht. Ein Abschied wäre sowas wie Akzeptanz, dass du sterben könntest, aber das akzeptiert er nicht."

"Jeder von uns könnte sterben. Deshalb will ich mit ihm reden."

"Er weiß, dass jeder sterben kann. Aber Wissen und Akzeptanz sind zwei komplett unterschiedliche Dinge.", erklärte ich.

"Er hat es noch nie einfach gehabt. Sein Leben ist echt hart und unfair. Ich bin so dankbar dafür, dass er jetzt Lydia hat."

"Willst du zu ihm? Dann geh doch kurz hin. Ich schaffe das hier hinten auch erstmal alleine.",bat ich ihr an.

"Minho fände es nicht gut, wenn wir die Struktur auflösen, um private Dinge zu klären. Er würde sagen, dass wir sowas Regeln sollen, wenn wir draußen sind. Es ist zu riskant dich alleine hinten zu lassen."

"Ja aber wenn du es erst regelst, wenn wir draußen sind, dann ist es vielleicht zu spät,Sonya! Warte kurz.",sagte ich,ließ Sonya eben alleine und joggte nach vorne.

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-Sonya's Sicht-

Thomas joggte einfach nach vorne, ohne mir zu erklären, was er vor hatte und jetzt war ich hier alleine. Nach paar Sekunden war ich nicht mehr alleine. Denn statt Thomas, kam mein Bruder Newt.

"Tommy sagt, dass du was mit mir klären willst?",fragte er neugierig.

"Ist Thomas jetzt bei Lydia?"

"Ja. Die kennen sich schließlich schon seit Ewigkeiten. Das passt schon. Jetzt erzähl was los ist, Schwesterherz."

Thomas hatte also vorrübergehend die Position mit Newt getauscht, damit ich in Ruhe mit ihm reden konnte.

"Ich frage mich einfach nur, wie das draußen werden soll, wenn jemand von uns beiden bei der Flucht stirbt. Ich könnte mir nicht vorstellen, wie ich wieder ohne dich klar kommen soll, wo ich dich doch nach so vielen Jahren erst wieder habe. Mit dem Gedanken komme ich einfach nicht klar. In paar Stunden könnte es einen von uns nicht mehr geben."

Darüber dachte er eine Weile nach.

"Du hast recht. Ich könnte es nicht ertragen dich zu verlieren. Du bist die einzige Familie, die ich noch habe und ich hatte es bisher in meinem Leben noch nie wirklich einfach...Ich glaube, dass ich auch Schwierigkeiten damit hätte dich wieder zu verlieren.",sagte er traurig.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass er irgendetwas Aufbauendes sagen würde, aber das machte mich noch trauriger. Vielleicht würde es sich aufgeben, wenn ich sterbe.

"Aber du hast doch Lydia..."

"Klar hab ich Lydia und ich bin froh, dass sie da ist. Ich glaube, dass sie mir helfen würde das Alles zu überstehen, aber ich würde erstmal wieder in so ein Loch fallen. Außerdem ist ja noch nicht Mal klar, ob sie selbst die ganze Sache überlebt. Ohne sie kommen wir nicht Mal hier raus."

Newt musste sehr viel leiden. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen.

"Aber dir geht es wahrscheinlich auch nicht besser. Du könntest mich, als deinen Bruder verlieren und Thomas als deinen Freund. Deswegen will ich nicht an Abschied denken müssen. Ich will mit Hoffnung an die Sache rangehen und nicht mit negativen Gedanken darüber, was Alles Schreckliches passieren könnte. Ich möchte nur an die positiven Möglichkeiten denken und hoffen,dass wir Alle glücklich hier rauskommen."

Diesmal zauberten mir seine Worte ein Lächeln ins Gesicht. Ich war zwar immer noch bisschen traurig, aber jetzt beachtete ich auch, was Alles gut gehen könnte.

"Egal was passiert, Schwesterchen: Ich hab dich lieb."

"Ich dich auch."

Wir umarmten uns kurz und dann tauschte er wieder mit Thomas die Plätze.

"Und wie war das Gespräch?",fragte Stiles neugierig.

"Es war gut mit ihm geredet zu haben."

"Das freut mich sehr. Ich konnte Lydia auch noch bisschen Mut zu reden. Sie ist mächtig nervös, weil auf ihr so viel Verantwortung liegt."

"Dann hat sich das ganze ja für Alle gelohnt und wir sind ein wenig entspannter."

"Definitiv.",stimmte mir Thomas zu und wir konzentrierten uns wieder auf's laufen.

Fortsetzung folgt...

Das Leben im Labyrinth Teil 1 (Maze Runner/Teen Wolf FF) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt