Kapitel 40: Mein kleiner Held

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-Thomas' Sicht-

Nach einem Tag und einem weiterem Check-up hatte ich die Erlaubnis aufzustehen. Mich durfte bisher noch keiner besuchen, damit ich mich in Ruhe erholen konnte, deshalb war ich froh endlich ein paar Leute zu sehen. Mein erster Weg sollte mich zu Chuck führen, aber vorerst traf ich auf Newt, als ich den ersten Schritt aus dem Krankenzimmer machte. Ich war noch ein wenig benommen vom ganzen Liegen, aber ich freute mich meinen Kumpel wiederzusehen.

"Thomas! Man, bin ich froh, dass du wieder auf den Beinen bist! Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, als du einfach nicht mehr aufgewacht bist!",sagte Newt strahlend.

"Ja, ich bin auch froh noch am Leben zu sein."

"Vorallem tust du mir damit ein riesen Gefallen! Meine Schwester hat sich ganz schön in dich verguckt. Wenn ich noch einmal hätte hören müssen, wie süß du doch bist, hätte ich glatt noch einen zweiten Selbstmordversuch gestartet.",scherzte Newt.

Mir war nicht zum Lachen zu Mute. Ganz im Gegenteil. Ich bekam tierische Gänsehaut bei dem Gedanken, dass Newt nochmal versuchen könnte sein Leben zu beenden und dann vielleicht sogar Erfolg hätte...

"Sag sowas nicht Newt. Das ist nicht witzig.",sagte ich ernst.

Nun verdusterte sich das Gesicht meines Kumpels.

"Du hast Recht. Tut mir leid."

"Ok ist gut. Reden wir nicht weiter darüber."

"Willst du Chuck sehen?",fragte er um das Thema zu wechseln.

"Unbedingt!"

Newt zögerte keine Sekunde mir den Weg zu zeigen. Währenddessen wurden meine Knie immer weicher. Ich hatte Angst davor den kleinen Chuck sterben zu sehen, aber ich wollte meinen Freund nicht in Stich lassen. Er ist wie ein kleiner Bruder. Newt öffnete mir die Tür zu Chuck's Zimmer.

"Jeff? Kannst du kurz raus? Thomas möchte Chuck sehen."

Jeff, einer unserer Sanitäter nickte und verließ den Raum und wir betraten ihn. Mir fiel es schwer Chuck anzusehen, aber ich Rang mich dazu durch und erstarrte. Tränen kullerten über meine Wange. Chuck war wach und lächelte mich schief an, aber sah einfach schrecklich aus. Er war blass und hatte einen dicken Verband um den Kopf. Seine Augen waren nur halb geöffnet.

"Hey Thomas. Endlich lässt du dich blicken. Du siehst echt gut aus.",begrüßte er mich mit schwacher Stimme.

"Und du siehst aus, wie ein Haufen Klonk. Wieso zur Hölle hast du mich gerettet?"

"Weil wir zwei Brüder sind. Brüder helfen sich. Auch wenn mir keine richtigen Brüder sind. Lydia's Vision sagte, dass ich sterben würde und ich hatte riesen Angst davor, aber jetzt da ich weiß, dass ich dafür sterbe, dass ein Freund Leben kann, fühle ich mich wie ein Held."

"Das bist du auch. Du bist ein Held. Mein kleiner Held, der auch gerne Mal eine richtige Nervensäge war, aber du wirst nicht sterben!",presste ich schluchzend hervor.

"Thomas...Ich sterbe. Ich spüre es. Gestern hatte ich noch höllischen Schätzen, aber jetzt fühle ich gar nichts mehr. Meine Beine kann ich nicht mehr bewegen und meine Arme werden taub. Bald wird auch mein Herz nicht mehr arbeiten Thomas...Ich sehe keine Chance das zu ändern. Aber es macht mir nichts aus! Es ist okay! Weil ich sehe, dass du gesund vor mir stehst."

Er klang in diesem Moment so verdammt Erwachsen, was mir das Herz zeriss.

"Ich kann das nicht akzeptieren!",brüllte ich fast.

"Du musst es nicht akzeptieren, sondern versuchen mich loszulassen. Mach dir das Leben nicht wegen mir so schwer."

Ich nahm seine Hand und drückte sie fest. Newt war während der gesamten Zeit still,doch ich bemerkte, dass auch er mit der Situation zu kämpfen hatte und es ihm Nähe ging. Chuck ist so alt, wie Newt damals, als er beschloss zu versuchen sein Leben zu beenden. Auf einmal bekam Chuck einen schrecklichen Hustenanfall. Es hörte nicht auf bis Jeff endlich rein gestürmt kam und ihm etwas gegen diesen Anfall gab.

"Ich glaube es passiert jetzt Thomas....",sagte Chuck mit kräftiger Stimme.

"Nein! Nein! Es darf nicht jetzt passieren! Bleib wach!",schrie ich ihn an.

Chucks Augenlider fingen an zu flattern. Es fiel ihm schwer die Augen auf zu behalten.

"Lebe wohl Thomas. Ich bin stolz dein Freund gewesen zu sein.",sagte Chuck zum Schluss noch, bevor er den Kampf aufgab und seine Augen zu fallen ließ.

Er machte seinen letzten Atemzug und starb. Mein Herz zerbrach in tausend kleine Stücke und es wurde nicht besser, als Lydia's schriller Schrei in der Ferne ertönte der Chuck's Tod entgültig bestätigte. Ich schaute Newt an, der besorgt auf den kleinen Chuck schaute, bis der Schrei verstummte. Er war den Tränen genauso nah, wie ich, aber Newt wischte die Tränen weg und versuchte stark zu wirken.

"Ich....Ich muss zu Lydia. Sie braucht mich. Sie ist bestimmt fertig..."

Und da war er auch schon weg und ich betrachtete weiter die Leiche von Chuck.

"Ich bin auch stolz dein Freund gewesen zu sein, mein kleiner Held..."

Fortsetzung folgt...

Das Leben im Labyrinth Teil 1 (Maze Runner/Teen Wolf FF) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt