Kapitel 21: Klarheit

707 39 7
                                    

-Aus der Sicht des neuen  Frischlings-

Ich gebe zu, dass ich mich vielleicht ein bisschen kindisch benommen habe. Newt hat total Recht, wenn er sagt, dass ich einige Dinge alleine regeln muss, damit die Jungs nicht denken, dass sie mit mir machen können, was sie wollen, aber ich finde trotzdem, dass Newt hätte netter sein können. Als wenn er wüsste, dass ich gerade an ihn denke,setzte er sich beim Abendessen einfach neben mich.

"Hi, Frischling."

"Hey....? Gibt's was?"

"Ich wollte nur sagen, dass ich mit Gally geredet habe. Wenn er dich das nächste Mal belästigt wird er bestraft. Die Sache ist geklärt.Außerdem entschuldige ich mich dafür, dass ich vorhin so laut geworden bin.",sagte er ruhig.

"Oh. Danke sehr Newt."

"Kein Problem."

Danach herrschte zwischen uns Stillschweigen. Ich wusste nicht worüber ich mich mit ihm unterhalten sollte und auch er wusste es nicht. Seine Freunde saßen alle an einem anderen Tisch und er hätte sich zu ihnen setzten können, aber er blieb bei mir.

"Kannst du dich eigentlich wieder an deinen Namen erinnern?",fragte er plötzlich.

"Nein.Nein.Leider nicht."

"Hmm.... Irgendwann kommt der Name wieder."

Kurz schaute mich Newt an. Es war nur ein kurzer Blick, aber ich hatte sofort das Gefühl Vertrauen haben zu können.

"Ich habe immer noch das Gefühl dich zu kennen,Newt."

Und wieder schaute mich Newt an. Wir schauten uns eine Weile gegenseitig in die Augen und dann tauchte auf einmal was in meinen Gedanken auf:

~' Ein kleiner, blonder Junge steht lächelnd vor mir und sagt:"Komm Sonya. Machen wir Mama stolz."~

Das Bild des blonden,kleinen Jungens verblasste und Newt's Gesicht in der Realität nahm seinen Platz ein.

"Hey Frischling! Alles klar bei dir? Du starrst mich so komisch an.",riss mich Newt aus meinen Gedanken.

Er sah verunsichert aus, weil ich in so lange musterte.

"Oh tut mir leid....Ich glaube nur, dass ich mich gerade an etwas aus meiner Vergangenheit erinnert habe...", erklärte ich verwirrt.

"Achja? An was erinnerst du dich denn?",fragte er interessiert.

"Da war ein kleiner Junge. Blond. Er sagte, dass wir unsere Mama stolz machen müssten und er nannte mich....Sonya."

Newt's Augen weiteten sich erschrocken und er verschluckte sich an seinem Essen.

"Sonya? Bist du dir da sicher?"

Mittlerweile war er von seinem Stuhl aufgesprungen und alle anderen Lichter starrten uns irritiert an und auch ich hatte ein großes Fragezeichen im Kopf. Was ist so schlimm daran, dass ich Sonya heiß?

"Ja...Mein Name ist Sonya. Warum bist du so ausgebracht darüber?"

"Ich hatte letzte Nacht das Gleiche geträumt,woran du dich erinnert hast. Ich bin der kleine blonde Junge und du bist Sonya: Meine jüngere Schwester."

Sprachlos starrte ich den Jungen an, der behauptete mein Bruder zu sein. Auch Newt war verstummt. Um uns herum wurde getuschelt, denn jeder hatte uns zugehört. Aufgewühlt von dieser neuen Information stand ich auf und rannte nach draußen. Ich musste das erst einmal verdauen. Mein Name ist Sonya und ich bin Newt's Schwester. Es wird wohl etwas dauern bis ich das wirklich begreife. Aber es machte Sinn. Das war der Grund warum Newt mir so bekannt vorkam. Er war Teil meiner Familie. In Gedanken versunken, bemerkte ich nicht, wie Thomas zu mir kam.

"Geht's dir gut?",fragte er.

Das war die Frage. Wie gings mir mit dieser Information? Soll ich Freude empfinden, weil ich jemanden aus meiner Familie wieder hatte. Wahrscheinlich. Oder sollte ich traurig darüber sein, dass mein Bruder hier schon mehr als drei Jahre festhängt? Wahrscheinlich wäre sowohl Freude, als auch Traurigkeit angebracht. Ich entschloss mich ein paar Tränen freien Lauf zu lassen, denn sie konnten sowohl Freudentränen sein, als auch Tränen der Trauer. Als die erste Träne über die Wange rollte, nahm mich Thomas in den Arm und täschelte mir den Kopf. Es war tröstend, dass er mich umarmte, obwohl wir uns gar nicht wirklich kannten.

"Du solltest mit Newt reden, Sonya."

"Ich weiß....Aber nicht jetzt. Ich brauch erstmal Abstand von ihm."

"Soll ich gehen?"

"Nein...Bitte bleib. Deine Anwesenheit tröstet mich irgentwie."

Ich sah von weitem, dass auch Newt nun raus gekommen war,um wahrscheinlich Zeit für sich zu haben. Ich weiß, dass auch er jetzt erstmal damit klar kommen muss. Kurz darauf folgte ihm Lydia. Was für ein Chaos. Es schmerzte zu wissen, dass der eigene Bruder die ganze Zeit in der Nähe gewesen war, ohne dass wir etwas gewusst zu hatten. Ich habe meinen eigenen Bruder nicht erkannt....

Fortsetzung folgt...

Das Leben im Labyrinth Teil 1 (Maze Runner/Teen Wolf FF) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt