Yejin ging als erstes auf ihr Zimmer, doch sie hörte Jungkooks Schritte hinter sich und spürte sein Starren im Nacken. Langsam und still folgte er ihr. Man konnte eine Stecknadel fallen hören. Als er nach sich die Tür ins Schloss fallen ließ, zuckte Yejin kaum merklich zusammen und drehte sich vorsichtig zu dem Jüngeren, der an der Tür gelehnt stand und sie mit zusammengekniffenen Augen musterte.
"Hast du Angst vor mir?"durchbrach Jungkook die elektrisierte Stille. Seine Stimme hatte plötzlich einen harten Unterton, als rüste er sich für die schlimmste Reaktion.
Yejin schüttelte leicht ihren Kopf. Jungkook seufzte erschöpft und lockerte etwas seine Schultern,"Warum stehst du mich dann so an, als würde ich dich gleich umbringen?"
"Jungkook, hast du jemanden..."
"Warum fragst du?"
"Weil ich muss, sonst weiß ich nicht wie ich heute einschlafen soll,"gab sie ernst von sich.
"Yejin, bitte lass uns das nicht jetzt besprechen. Es geht dich kein bisschen an!"
"Deine Mutter war da aber anderer Meinung."
Er ballte seine Hände zu Fäusten, doch seufzte und ließ seinen Kopf leicht nach unten hängen.
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"Hast du..?"
Er hob sein Kopf wieder und schaute in ihre dunkelbraunen, besorgten Augen. "Was wenn ich es getan habe."sagte er auffordernd und versuchte aus ihr schlau zu werden.
Doch Yejin zeigte keine Regung, bevor sie sich schließlich umdrehte und auf das Bad zusteuerte.
Während sie duschte gingen ihr seine Worte nicht mehr aus dem Kopf. Was wenn ich es getan habe. Sie wusste nicht wieso, aber sie glaubte ihm nicht. Er könnte sich nicht einfach kalt und herzlos darüber äußern, dass er jemanden umgebracht hatte, so kaltblütig ist er nicht.
Wenn man mit einem Monster aufwächst, wird man selbst zu einem, ging es durch ihren Kopf, doch sie schüttlete diese Gedanken ab und stieg aus der Dusche, bevor sie in ihre Schlafkleidung schlüpfte und leise das Badezimmer verließ. Es war dunkel im Zimmer. Jungkook schlief in seinem Bett und gab ein friedliches Dösen von sich. Yejin schaute gebannt auf sein Gesicht.
Sie ging auf Zehenspitzen zur Tür und schloss sie leise hinter sich, bevor sie die Treppen runterlief, in die Küche ging und eine der Dienstmädchen nach einer Salbe fragte, die ihr sofort ausgehändigt wurde. Yejin bedankte sich lächelnd und stieg wieder in das Schlafzimmer. Sie ging auf Jungkooks Bett zu und hockte sich auf ihre Fersen vor ihm hin, bevor sie mit der Hand vor seinem Gesicht wedelte, um sicher zu gehen dass er auch wirklich fest schlief. Und das tat er auch.
Yejin zog die Salbe heraus machte sich etwas auf ihre Finger und strich sanft über seine roten Flecken im Gesicht. Er gab ein leichtes Seufzen von sich, was Yejin erst inne halten ließ, doch als er dann weiterdöste, fuhr sie fort. Er hatte verdammt weiche und warme Haut, die ihre Finger kribbeln ließ.
