Wie angewurzelt stand Yejin da, als sie erkannte wer sich vor ihr befand.
"Jungkook?"hauchte Yejin ungläubig. Doch sie gab sich einen imaginären Schlag ins Gesicht und unterdrückte die Sehnsucht und Erleichterung, die in ihr hochstieg.
Stattdessen nahm Wut die Oberhand."Wow,"lachte sie freudlos auf und starrte den Jungen vor sich vernichtend an,"Du kreuzt nach 5 Tagen auch mal auf. Ist es eigentlich so schwer meinen Anruf anzunehmen,hm? So schwer eine Erklärung zu deinem Benehmen am letzten Abend auf Jeju zu geben oder zumindest ein 'Ich lebe noch' zu schreiben. Du bist so ein verdammter Egoist Jungkook."sagte sie zornig und wollte des Weges gehen, als der Jüngere sie am Handgelenk schnappte und sie aufhielt.
Yejin riss sich von ihm los und schaute den Jungen nun verletzt an. Tränen fingen an, sich in ihren Augen zu bilden, doch sie unterdrückte diese.
"Ich habe mich erinnert,"sagte Jungkook knapp. Die Worte hingen schwer in der Luft, doch Yejin wirkte noch nicht einmal überrascht.
Stattdessen antwortete sie nur,"Ich habe dich jeden verdammten Tag vermisst. Deine Nähe, deine Stimme, alles an dir. Also was erwartest du noch von mir?"
Jungkooks Unterkiefer zuckte merklich, doch Yejin ließ sich von seiner angespannten Miene nicht beirren,"Ich habe versucht dich zu hassen, einfach aus meinem Leben zu streichen. Und jetzt, wo ich dich wieder sehe, will ich nichts sehnlicher als wieder in deinen Armen zu sein."
Yejin holte zittrig Luft und merkte nicht wie Jungkook langsam immer näher trat.
"Hatte dir der Abend auf Jeju etwas zu bedeuten? Oder habe ich den nur falsch interpretiert. Du solltest mir klipp und klar sagen, was verdammt nochmal dieses Etwas zwischen uns ist! Denn ich hatte genug in den 5 Jahren gelitten, um den Schmerz noch einmal durchgehen zu müssen."
"Bist du fertig?," fragte er nun aufgebracht. Tiefster Schmerz und Reue schwang in seiner Stimme, sodass Yejin inne hielt. Seine Hände bällte er zu Fäusten, die Ader am Hals zuckte merklich,"Denkst du, es ist leicht für mich gewesen ohne dich? Vor 5 Jahren, ist Sumi an dem Tag meines Unfalls bei mir gewesen. Als du so deprimiert warst und kaum mit mir geredet hast, hatte ich Angst. Ich machte mir Sorgen und da erzählte sie mir, sie weiß, was der Grund dafür sei. Ich habe ihr kopflos geglaubt. Gehofft, sie kannte die Antwort auf dein Problem, dass du vor mir zu verbergen schienst. Sie erzählte mir, du hättest vor, dich von mir zu trennen. Dass du mich nicht wirklich liebtest, mir nicht vertraut hast und dachtest aus mir würde jemand wie mein Vater werden."
Er zitterte leicht, seine Muskeln spannten sich an, als er fortfuhr,"Es fühlte sich an, als hätte mir jemand einen Dolch ins Herz gestoßen. Ich wollte die Wahrheit wissen und bin blind durch die Menschenmenge gelaufen, ohne auch nur auf etwas zu achten. Ich musste dich sehen und es aus deinem Mund hören. Doch dann kam es zu dem Unfall und ich vergaß. Alles." Er holte tief Luft und schloss schmerzhaft seine Augen.
"Mit der Zeit kam alles wieder zurück. Nur schmerzhafte Erinnerungen. Ich hatte das Gefühl keine Glücklichen zu besitzen. Vielleicht verdiente ich es nicht anders. Ich wollte dennoch etwas aus meinem Leben machen. Besonders da sich mir die Chance bot, als mein Vater verhaftet wurde. Ich wollte nicht wissen weshalb. Meine Mutter redete auch nicht viel darüber. Sie ließ mich mein Ding machen und sagte, sie würde mich bei jeder Sache unterstützen. Mit Sumi zog ich in eine andere Stadt und habe dort sofort mit etwas angefangen das mir schon immer gefiel."
"Ich habe mit meinem eigenen Business angefangen, um mich von meinen Dämonen zu verstecken,"Er machte eine bedeutungsvolle Pause, um sich wieder zu sammeln,"Doch als ich dich wiedergesehen habe, hat sich etwas in mir geregt. Ich wusste nicht genau warum du so eine Auswirkung auf mich hattest. Als würdest du mir Leben schenken, Yejin. Als würdest du der Mensch sein, den ich brauche um zu lachen, zu weinen. Um etwas zu Empfinden. Kaum hast du bei mir angefangen zu arbeiten, konnte ich an nichts anderes mehr denken, als an dich. Ich hatte die Erinnerung nicht an unsere gemeinsame Zeit, aber meine Gefühle. Mein Herz hat bei deinen Anblick was ganz anderes verspürt als den Hass, den wir uns damals ausgesetzt waren."
Jungkook öffnete wieder seine Augen und starrte direkt in Yejins, als er dann die wenigen Meter zwischen ihnen überwand und Yejin fest an sich drückte. Ein wohliger Schauder durchlief sie, als er sachte über ihre Wange strich, bevor sich ihre Lippen sehnsüchtig berührten.
Yejin krallte sich in den Stoff der Jacke, als er einen Arm um ihre Taille schlang und mit der anderen ihren Hinterkopf umfasste.
Ihre Tränen bannten sich den Weg frei und vermischten sich mit Jungkooks, während der Kuss immer verlangender wurde. Immer stärker hämmerte ihr Herz gegen die Brust, immer schwächer wurde sie in seinen Armen, bis sie all ihre Hemmungen davon ließ.
Yejin schlang ihre Arme um seinen Nacken, um dem Jungen noch näher zu sein. Um mit ihm zu verschmelzen.
Das Gefühl von seinen Lippen, war so bekannt, so schön. Seine kräftigen Arme, die ihren Körper umschlungen hielten, war die Geborgenheit und Wärme, die sie schmerzhaft vermisst hatte."Es tut mir so leid,"hauchte der Jüngere, während die Beiden ihre, vom Kuss brennenden, Lippen von einander lösten und nach Luft rangen.
Jungkook hätte nie in seinen ganzen Leben gedacht, so sehr jemanden vermisst zu haben wie Yejin. So stark für jemanden empfinden zu können, wie für die Person vor ihm.
Er drückte seine Lippen auf ihre Stirn, bevor er das zitternde, kaum auf den Beinen stehende, Mädchen in seinen Armen fest an sich drückte und sein Gesicht in ihren Haaren vergrub.
"Es tut mir leid, Yejin, dass ich so lange gebraucht habe,"flüsterte er,"Ich weiß, dass Entschuldigungen meine Schuld nicht begleichen können, aber ich hoffe du siehst meine Ergebenheit dir gegenüber. Ich weiß auch, dass die fünf Jahre in denen ich dich alleine gelassen habe, nicht so leicht davon gehen. Aber Yejin gib uns eine Chance."
Ihr liefen weiterhin Tränen, die Jungkook sachte mit seinem Daumen wegstrich.
Der letzte Satz erinnerte sie, an die Fahrt, als er ihr das erste Mal seine Gefühle gestanden hatte. Ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel."Es tut mir leid," Er wiederholte es, als sei es ein Versprechen,"Es tut mir unendlich leid."
"Psshht,"flüsterte Yejin nun mit einer zittrigen Stimme,"Lass uns den Moment genießen. Keine Entschuldigungen mehr."
Sie schloss ihre Augen und atmete tief durch.
Sie hatte schon lange nicht mehr so frei atmen können, als hätte jemand ihr die ganzen fünf Jahre lang die Lunge zugeschnürrt und die Luft genommen.
"Ich liebe dich und lasse dich nicht gehen, das ist ein Versprechen"flüsterte Jungkook und küsste Yejins Nasenspitze. Sie kicherte leicht und erwiderte diese Gestick, dann legte sie ihre Handflächen auf seine Wangen und antwortete:"Ich liebe dich, Jungkook und ich hatte nicht vor irgendwo ohne dich hinzugehen." Was ihm ein glückliches Grinsen ins Gesicht zaubern ließ.
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When I lost my memories,
when I had erased you, I came to love you again.
Even If I lose my memories again,
if that time you're worried about comes,
I'll find you and I'll love you again.- I hear your voice
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It's not over though. But soon guys❤
Wir neigen uns langsam dem Ende zu meine Freunde! Aber ja, ich hoffe euch hat dieses Chapter gefallen, es war das worauf ihr alle gewartet habt, einschließlich mich (lmfao) xD
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Just 365 Days | Jungkook
Fanfiction❝Love doesn't remain in memories...It remains in the heart❞ ___ {german} Completed: 2/04/17 Special thanks goes to @NyuuSayuri for this breathtaking cover! © april, 2016 by Kpoppers_belike